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Starthilfe für Flüchtlinge

Integration ist in Kürnbach Chefsache 

Erste Flüchtlinge aus Syrien wohnen seit November in Kürnbach. Bürgermeister Armin Ebhart ist es wichtig, dass die Männer Arbeit finden – trotz der Sprachbarrieren.

Ibrahim Alawad (links) und Abdalrazak Blasm leben seit November in Kürnbach. Mohssen Alawad (stehend) springt oft als Dolmetscher ein.
Ibrahim Alawad (links) und Abdalrazak Blasm leben seit November in Kürnbach. Mohssen Alawad (stehend) springt oft als Dolmetscher ein. Foto: Michael Fritz

Seit November leben auch in Kürnbach Flüchtlinge aus Syrien. Ibrahim Alawad und Abdalrazak Blasm wurden der Gemeinde vom Landratsamt zugeteilt und wohnen seither in der Wohneinheit beim neuen Bauhof. „Im Wohntrakt des ehemaligen Bauernhofes haben wir Platz für insgesamt zehn Personen geschaffen“, erläutert Bürgermeister Armin Ebhart (parteilos), der die Aufnahme der Flüchtlinge zur Chefsache erklärt hat.

Kürnbach: Bruder hilft als Dolmetscher aus

„In einem ersten Kennenlerngespräch haben wir den beiden jungen Männern die wichtigsten Dinge für einen guten Start in Kürnbach in arabischer Sprache erläutert“, beschreibt Ebhart. „Eine große Hilfe dabei ist Mohssen Alawad, der in Kürnbach lebt und freiwillig als Dolmetscher fungiert.“

Er ist der Bruder von Ibrahim Alawad und kam bereits 2016 nach Deutschland, ist gut integriert, hat den Busführerschein gemacht und arbeitet als Busfahrer bei der Firma Wöhrle. In Kürnbach hat er ein Haus gekauft und renoviert, in dem er mit Frau und fünf Kindern lebt.

„Die Sprache ist der Schlüssel für Integration“, betont Ebhart. „Die Gemeinden werden mit dem Sprachproblem völlig allein gelassen. Flüchtlinge sollten erst auf die Gemeinden verteilt werden, wenn grundlegende Deutschkenntnisse vorhanden sind“, fordert Ebhart. „Andernfalls ist die Vermittlung in den Arbeitsmarkt nahezu unmöglich.“

Dennoch hat der Bürgermeister über das Amtsblatt sofort nach Arbeitsmöglichkeiten für die beiden jungen Männer gesucht und steht für potenzielle Arbeitgeber persönlich als Ansprechpartner zur Verfügung.

Geflüchtete helfen im Bauhof aus

Als Sofortmaßnahme werden Ibrahim Alawad und Abdalrazak Blasm vom Bauhof mit gemeinnützigen Tätigkeiten betraut. „Es geht vor allem um einfache Arbeiten wie Laub fegen oder ähnliches“, beschreibt Bauhofleiter Joachim Smyrek das Arbeitsspektrum. „Im Vordergrund steht natürlich der Sprachkurs, der in Bretten stattfindet“, betont der Bürgermeister.

Der hat für Ibrahim Alawad bereits begonnen. Er lebt seit einem Jahr in Deutschland und kam über Karlsruhe, Heidelberg und Malsch nach Kürnbach. Sein Asylantrag ist bereits bewilligt. Nun läuft sein Antrag auf Familiennachzug von Frau und vier Kindern.

Abdalrazak Blasm ist seit sechs Monaten in Deutschland. Er ist ledig und wartet noch auf die Zuteilung eines Deutschkurses. Beide sind mit der Aufnahme und Unterbringung in Kürnbach sehr zufrieden.

Auch Mohssen Alawad betont die Wichtigkeit des Spracherwerbs. Er schätzt, dass beide circa ein Jahr Deutschkurse besuchen müssen, bis ein ausreichendes Sprachniveau erreicht ist. „Kontakte sind wichtig. Dann fällt das Lernen leichter“, weiß er aus eigener Erfahrung. „Wenn erst Frau und Kinder hier sind, wird es auch einfacher, sich zu integrieren. Die Kinder lernen sehr schnell“, spricht er seinem Bruder Ibrahim Mut zu.  

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