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Regelmäßige Kontrolle

Fachleute überprüfen den Dorfbach bei Bretten auf seine Funktion

Die Themen Sicherheit und Ökologie beherrschen die Gewässerschau des Dorfbachs in Gölshausen mit Expertinnen des Landratsamts.

Genau hingesehen haben Experten und die Politik beim Gölshäuser Dorfbach: (von links) Kerstin Kaschorke, Martin Rittmann, Saskia Strauch, Leon Stenzel, Kathrin Schmitz, Thomas Rebel und Michael Nöltner.
Genau hingesehen haben Experten und die Politik beim Gölshäuser Dorfbach: Kerstin Kaschorke, Martin Rittmann, Saskia Strauch, Leon Stenzel, Kathrin Schmitz, Thomas Rebel und Michael Nöltner (von links). Foto: Gerd Markowetz

Das, was einen Bach ausmacht, sucht man zunächst vergebens: Wasser. Das Bachbett ist zwar feucht, aber Wasser fließt dort keines.

Wenn es dann aber mal fließt, kann es immense Probleme bereiten. Deswegen schauen sich Fachleute die Gewässer in und um Bretten immer mal wieder genauer an.

Experten schauen sich Bäche bei Bretten regelmäßig an

Diese Gewässerschau stand nach sechs Jahren wieder einmal für den Gölshäuser Dorfbach an. „Bei Starkregen wird aus dem fast trockenen Rinnsal schnell ein reißender Bach“, weiß Saskia Strauch, im Rathaus Bretten für Gewässer und Biotope zuständig. Um sie hat sich eine Gruppe von Experten geschart, um den Bachlauf zu begutachten.

Bei Starkregen wird aus dem fast trockenen Rinnsal schnell ein reißender Bach.
Saskia Strauch
Stadtverwaltung Bretten

Auf der dem Grillplatz Gölshausen gegenüberliegenden Straßenseite sehen auch Bürgermeister Michael Nöltner und Gemeinderat Thomas Rebel, dass aus dem dicht bewachsenen Flächen-Naturdenkmal kein Wasser in den Kanal unter der Kreisstraße abfließt, wo es sich auf der anderen Seite üblicherweise in Richtung Forstweg seinen Weg sucht.

Auch hier ist es zwar nass, fließendes Wasser ist jedoch nicht zu sehen. „Das ist normal“, sagen Kerstin Kaschorke und Kathrin Schmitz vom Landratsamt.

Die Wasserexpertinnen stellen fest: Es hat zu wenig geregnet, auch in diesem Jahr. Die Grundwasserspiegel stiegen kaum, Oberflächenwasser fülle, wenn es einmal regne, ein Bachbett aber so schnell, dass Hochwassergefahr drohe.

Fazit der Expertinnen: Es hat zu wenig geregnet.

Um dem vorzubeugen, sei es sinnvoll, sich die Gewässer immer mal wieder anzuschauen, meint Michael Nöltner. Zwar habe die Stadt gerade in Gölshausen viel Geld in den Hochwasserschutz investiert, aber ein sicherer Wasserfluss sei nicht minder wichtig, um Unbill abzuwenden.

Andreas Kolb vom Brettener Bauhof ist dabei, um sich ein Bild aus Praxissicht zu machen. Gewässerpflege, sagt er, sei ein wichtiges Anliegen. Fünf seiner Kollegen kümmerten sich regelmäßig darum, dass kein Treibgut Gewässer verstopfe. Allerdings werde nicht jegliches Totholz gleich entfernt: Nicht nur Flora und Fauna dankten dies, auch zwinge es das Wasser, langsamer zu strömen.

Darüber freut sich Martin Rittmann vom Nabu Bretten: Jedes Gewässer habe auch eine ökologische Funktion, als Laichplatz für Amphibien oder Insekten zum Beispiel.

Experten entdecken nur kleine Mängel

Entlang des Bachs entdecken die Experten so manches, was zu tun ist: Ein Rohr unter einer kleinen Überführung ist fast zugeschwemmt, eine andere Überführung kann eventuell ganz weg. Aber ansonsten ist alles in Ordnung, finden die Experten.

Vor dem Ortseingang bekommt der Dorfbach Zuwachs. Dort, wo die beiden Bäche zusammenfließen und danach verdolt durch Gölshausen fließen, wurde ein Hochwasserschutzbereich geschaffen. Ebenso im Dorf beim Kreuzgraben, wo Starkregen immer wieder zu Überschwemmungen führten.

Dass die Klimaerwärmung auch in Bretten zu Wetterereignissen führe, die Probleme bereiteten, bestreite inzwischen niemand mehr. Um so wichtiger sei es, so die Fachleute, auf Gewässer stets ein wachsames Auge zu haben, um möglichem Hochwasser wirksam zu begegnen.

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