Skip to main content

Lob trotz Minus

Fehlbetrag der Stadtwerke Bretten von 2,23 Millionen Euro „war absehbar“

Kommunalbau und Städtische Wohnungsbau legen im Gemeinderat solide Jahresabschlüsse vor. Warum es trotz des Minus auch Lob für den Energieversorger gibt.

Die Stadtwerke Bretten im Luftbild.
Die Stadtwerke Bretten haben die Versorgung in einem schwierigen Markt aufrechterhalten, honorierten Stadträte in der Sitzung des Gemeinderats. Foto: Archivbild Sandbiller

Überschüsse einerseits, andererseits ein Fehlbetrag – die Tochterunternehmen der Stadt Bretten schneiden bei ihren Jahresabschlüssen unterschiedlich ab. Lob gab es seitens vieler Stadträte im Gemeinderat auch für die Stadtwerke Bretten (SWB), trotz Fehlbetrags von 2,23 Millionen Euro. Alle Geschäftsleitungen wurden entlastet.

„Leider schließen wir nach einem turbulenten Jahr mit einem Fehlbetrag“, so Bürgermeister Michael Nöltner (CDU). Der Einkauf am unberechenbaren Markt war bekanntlich teuer.

Stadtwerke Bretten künftig selbst Energie-Erzeuger?

Mehrere Stadträte honorierten dennoch die stabile Energieversorgung, wenngleich es „ärgerlich ist, dass die großen Energieversorger Milliarden verdienten“, so Kurt Dickemann (CDU).

Eine ausführliche Kritik an der Bundespolitik beendete Armin Schulz (die aktiven) mit den Worten, die Energie-Teuerung sei gewollt. Nöltner nutzte dies, um den Fokus auf eine eigene Energie-Erzeugung als denkbares „Zukunftsmodell für die Stadtwerke“ umzulenken.

Ute Kratzmeier (Bündnis 90/Die Grünen) lobte, dass das Ergebnis absehbar war, der Verbraucher aber trotz allem „erst ab Oktober wieder belastet“ wurde. Sie setze Hoffnung auf die Geothermie und den Abschied von einer „Einbahnstraßenpolitik bei den Netzentgelten“ der Anbieter.

Appell an Verbraucher: Zum Grundversorger stehen

Martin Knecht (CDU) und Birgit Halgato (SPD) schlossen sich dem Lob für die Stadtwerke an. Halgato appellierte an Verbraucher, dem kommunalen Anbieter treu zu bleiben, der als Grundversorger in der Not parat stand.

Der Gemeinderat beschloss einstimmig, die Konzessionsabgabe an die Stadt abzuführen. Erwirtschaftet wurden knapp 1,2 Millionen Euro.

Die Kommunalbau GmbH beschließt das Jahr 2022 dagegen mit einem Plus von rund 950.000 Euro, vorwiegend aus Umsatzerlösen von Mieten und Pachten. Eine „wertvolle Tochter“ der Stadt, so Nöltner.

Die Kommunalbau Gesellschaft handelt mit Grundstücken, bebaut oder verwaltet sie vorwiegend zum Zweck der Stadterneuerung und Eigentumsbildung. Die knappe Million Euro Überschuss wird dem Gewinnvortrag vom Vorjahr hinzugefügt, beschloss der Rat.

Nie war sie so wertvoll wie heute.
Ute Kratzmeier
Stadträtin Bündnis 90/Die Grünen

Einige Stadträte bestätigten das Bürgermeisterlob. Sie freue sich über den Erhalt der Weißhofer Galerie als Einkaufszentrum, sagte Ira Müller-Kschuk (Bündnis 90/Die Grünen), mahnte jedoch Renovierung an.

Der Bilanzgewinn von rund 3,9 Millionen Euro wird auf die neue Rechnung vorgetragen. Die Eigenkapitalquote stieg von knapp 17 auf über 20 Prozent, sie beträgt nun gut 5,5 Millionen Euro.

Auch die Städtische Wohnungsbau GmbH beschließt das Jahr mit Überschuss. Hier sind es rund 500.000 Euro. Die städtische Tochter bewirtschaftet rund 450 Wohnungen zum Zweck, sozialen Wohnungsraum für breite Bevölkerungsschichten zu stellen.

Darum sei die Städtische Wohnungsbau „nie so wertvoll wie heute“, sagte Ute Kratzmeier. Es freue sie, dass die Wohnungsbau GmbH das energetische Sanieren im Blick habe. Edgar Schlotterbeck (SPD) sah das genauso.

Laut Gesellschaftsvertrag gehen zehn Prozent des Jahresüberschusses, 50.000 Euro, in die Rücklage. Der Überschuss resultiert aus rund vier Millionen Euro Erträgen und Aufwendungen von 3,5 Millionen Euro, gewonnen vor allem durch Hausbewirtschaftung.

Für die Bilanzsumme von nun 33,1 Millionen Euro wirkten sich vor allem die Kita Steinzeugpark und Gebäude im Wannenweg aus. Dank Jahresgewinns schließt das Eigenkapital der Städtischen Wohnungsbau auf einer Quote von 36,6 Millionen fast unverändert.

nach oben Zurück zum Seitenanfang