Skip to main content

Hans Joachim Reiber geehrt

Großer Bahnhof für Brettens "letzten Ureinwohner"

Mit einem Empfang, an dem rund 200 Festgäste teilnahmen, hat die Stadt Bretten am Freitagabend den Träger der Bürgermedaille, Hans Joachim Reiber, geehrt. Zahlreiche Redner würdigten die Verdienste des langjährigen Vorsitzenden des Melanchthonvereins, Aktiven beim TV Bretten, im kirchlichen Ehrenamt Tätigen und Hobbykochs.

None
Nicht langweilig war der Empfang für Hans Joachim Reiber (Zweiter von links) Foto: Rebel

Mit einem Empfang hat die Stadt Bretten den Träger der Bürgermedaille Hans Joachim Reiber anlässlich dessen 70. Geburtstags geehrt.

Rund 200 Gäste, darunter langjährige Weggefährten des Pädagogen, aber auch viele ehemalige Schüler strömten dazu am Freitagabend in den Großen Ratssaal, wo sie von der Gruppe „D’ Eggefeger“ mit Axel Bajus, Petra Schaffrath, Christl Bechtold, Matthias Haas, Clemens Fritz und Judith Fritz begrüßt wurden.

None
Die Gruppe "D#Eggefeger" sorgte beim Empfang für Unterhaltung - und dies auch mit witzigen Texten. Foto: Rebel

In seiner Laudatio ging Oberbürgermeister Martin Wolff auf die Aussage Reibers, er sei „einer der letzten Ureinwohner Brettens“ ein. Am 4. Januar 1949 in der heutigen Fußgängerzone geboren, habe der Jubilar fast zeitgleich mit bekannten Persönlichkeiten wie dem Schauspieler Gérard Depardieu, den Sängerinnen Mary Roos und Donna Summer oder dem Boxer George Foreman das Licht der Welt erblickt. In den Kinos feierten Filme wie „Der dritte Mann“ und „Adel verpflichtet“ Premiere. In Bretten formierte sich 1949 die Bürgerwehr neu und war ein Jahr später am ersten Peter-und-Paul-Fest nach dem Krieg beteiligt, so Wolff. „Die Stadt war in einer Aufbruchstimmung, in der sich das Stadtbild stark veränderte.“

Brettens großer Sohn Melanchthon war ihm zuerst unsympathisch

Damals hatte Bretten etwa 8 700 Einwohner, darunter Hans-Joachim Reiber. Der umtriebige Pädagoge am Melanchthon-Gymnasium Bretten habe sich seit mehr als 20 Jahren als Kirchenältester engagiert und war fast ein Vierteljahrhundert Vorsitzender des Melanchthonvereins. „Und das, obwohl er selbst sagt, dass ihm Melanchthon zuerst eher unsympathisch war“, erinnerte Wolff. Das habe sich schnell gewandelt – und 2017 sei Reiber für seine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit im Vorstand des Vereins mit der Ehrennadel in Gold geehrt worden. Zudem kenne man Reiber als Volleyballer. Der Sport sei seine große Leidenschaft.

Doch den im Oktober 2018 mit der Bürgermedaille der Stadt Bretten ausgezeichneten Jubilar würdigte noch eine ganze Reihe Rednerinnen und Redner.

None
Der Jubilar mit Ehefrau Verena und OB Martin Wolff Foto: Rebel

Von Reibers großzügiger, geselliger, sozial engagierter Art sprach Karin Gillardon, stellvertretende Vorsitzende des Melanchthonvereins und hob, wie auch Joachim Kößler als Chef der Melanchthonschülerpreis-Stiftung, Reibers kritische Aussagen, etwa zur Bildungspolitik, bei den Preisverleihungen hervor. „Da hab ich mich manchmal geärgert“, räumte Kößler ein, „aber mein Vorgänger in diesem Amt noch mehr“.

TV-Chef Hammes: Eines der engagiertesten Mitglieder unseres Vereins

Im Namen der evangelischen Kirchengemeinde Bretten gratulierte Pfarrer Ralf Bönninger mit Loriot-Zitaten.

TV-Vorsitzender Stefan Hammes würdigte Reiber als „eines der engagiertesten Mitglieder der Vereinsgeschichte“ und erinnerte daran, dass der Jubilar bereits mit zwölf Jahren beim Kinderturnen mit Gerfried Dörr aufgefallen sei, später sei es dann mit Leichtathletik und Volleyball weitergegangen.

None
Hatten ihren Spass: TV-Vorsitzender Stefan hammes (rechts) und Hans Joachim Reiber Foto: Rebel

An einen ganz anderen Bereich erinnerte Rolf Elskamp, der mit Reiber als junger MGBler im evangelischen Schülerbibelkreis wirkte. „Damals wurden Gemeinsinn und Gruppenverhalten geprägt“, sagte Elskamp – und so sei es denn auch nicht verwunderlich, dass der Jubilar 25 Jahre im kirchlichen Ehrenamt gewirkt habe.

Die Leidenschaft Reibers als Hobbykoch stellte Horst Werner in den Mittelpunkt seiner Laudatio. Und die Kochfreunde hatten als Geschenk für ihren „Rabber“ 400 Canapés für die Gäste gerichtet.

Wie Reiber zum "Rabber" wurde

Wie er zu seinem Spitznamen kam, schilderte Reiber bei seiner Dankesrede: 1952, in der Volksschule, habe er seinem Mitschüler Thomas Mellert dessen Federmäppchen geklaut. Das habe der bemerkt und Reiber daraufhin als „Zapzarabb“, einem seinerzeit bei Russen gebräuchlichen Begriff, beschimpft. „Davon blieb dann ,Rabber’ hängen.“

nach oben Zurück zum Seitenanfang