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Einstimmig entschieden

21,5 Millionen Euro: Marode Grundschule in Bretten-Diedelsheim soll saniert werden

Einstimmig entscheidet sich der Brettener Gemeinderat gegen einen Neubau der Schwandorf-Grundschule. Und die Diedelsheimer sollen einen Ausgleich für das geschlossene Schwimmbad bekommen.

Die Schwandorf-Grundschule Diedelsheim ist eine zweizügige Ganztagsgrundschule mit Kernzeitbetreuung und Mensa. Verwaltung und Sporthalle sind in zwei weiteren Gebäuden untergebracht.
Die Schwandorf-Grundschule Diedelsheim ist eine zweizügige Ganztagsgrundschule mit Kernzeitbetreuung und Mensa. Verwaltung und Sporthalle sind in zwei weiteren Gebäuden untergebracht. Foto: Catrin Dederichs

Die Frage Sanierung oder Neubau ist geklärt: Die marode Schwandorf-Grundschule Diedelsheim soll saniert werden. In der Sitzung am Dienstagabend beschloss der Gemeinderat einstimmig, die Bestandssanierung als Vorzugsvariante weiterzuverfolgen.

Die Schule besteht aus drei Gebäuden: einem Klassentrakt, einem Verwaltungsbau und der Turnhalle. Überall besteht Sanierungsstau. Unter der Turnhalle befindet sich derzeit noch ein Lehrschwimmbecken, das aber seit knapp zwei Jahren defekt ist.

Architekt Marcus Weiss stellte drei Optionen vor, wie die Stadt die Schule technisch und energetisch wieder auf Vordermann bringen könnte. Im Finanzplan der Stadt sind dafür 21,5 Millionen Euro eingeplant, verteilt auf die Jahre 2024 bis 2028.

Turnhalle könnte zu einer Mehrzweckhalle werden

Variante eins und zwei sehen beide vor, den Klassen- und den Verwaltungstrakt zu sanieren. Sie unterscheiden sich darin, was die Stadt aus dem Gebäude mit der Turnhalle machen könnte.

Die erste Sanierungsvariante sieht vor, die Turnhalle zu einer Mehrzweckhalle auszubauen. Auf dem Weg Richtung Pestalozzischule soll dafür ein Anbau mit Bühne und Fahrstuhl entstehen. Außerdem würde das bisherige Schwimmbad zu einer zweiten Turnhalle mit derselben Deckenhöhe und Breite wie die bisherige Halle umgebaut.

Bei der zweiten Sanierungsvariante würde die Stadt den Sporttrakt abreißen und eine Zwei-Feld-Sporthalle neu bauen. Option drei wäre ein Neubau der gesamten Schule.

Ein Neubau hätte den maximal negativen Einfluss.
Marcus Weiss
Architekt

Architekt Weiss warb für Variante eins. „Da haben Sie die mit Abstand kürzeste Bauzeit und den geringsten Einfluss auf den Schulalltag“, sagte er. Vehement argumentierte er gegen den kompletten Neubau. Weiss sprach unter anderem von einer längeren Bauzeit, von geringeren Fördergeldern und von einer im Vergleich zur Sanierung schlechteren Ökobilanz. „Das ist kaum machbar, das hätte den maximal negativen Einfluss“, sagte er.

Brettener Gemeinderat sieht zahlreiche Vorteile in der Sanierung

So sah es auch der Gemeinderat. Gleich mehrere Fraktionen machten deutlich, dass die Mehrzweckhalle für Diedelsheim eine Bereicherung sei.

Martin Knecht sagte, die CDU-Fraktion begrüße die Bestandssanierung. „Wesentlich für uns ist, ein Neubau wäre um ein Drittel teurer.“ Weitere Kosten entstünden, weil der Unterricht dann ausgelagert werden müsste. „Für den laufenden Betrieb ist die Sanierung das kleinere Übel“, sagte Knecht. Zugleich machte er deutlich, dass die CDU die Kosten im Auge behalte, damit sie „nicht wieder aus dem Ruder laufen“.

Über die Kosten sprach auch Jörg Biermann, Sprecher der Fraktion der aktiven. „Wir waren erstaunt, dass wir schon einen Beschluss zur Bestandssanierung fassen sollen, obwohl wir die Kosten noch nicht kennen“, sagte er. Virulent sei derzeit die Frage, ob die Stadt für dasselbe Geld keinen Neubau hinsetzen könne. Weil jedoch die Zeit für einen Antrag für öffentliche Fördergelder laufe, stimme seine Fraktion zu.

Bürgermeister Michael Nöltner (CDU) hatte deutlich gemacht, dass die Stadt die entsprechenden Anträge Mitte März abgeben müsste, um die Zuschüsse zu erhalten. „Voraussetzung dafür ist, dass wir Top eins über die Bühne kriegen“, sagte er. Also den Beschluss, die Bestandssanierung weiterzuverfolgen.

Für die Grünen sprach Fraktionssprecher Otto Mansdörfer. „Wir haben uns schon gefragt, was machen wir bloß mit der Betonschule?“, sagte er. Ein „regelrechter Befreiungsschlag“ sei jetzt der Vorschlag des Architekten Weiss. Neben bereits genannten Argumenten sei den Grünen auch wichtig, dass die hochwertige Innenausstattung der Klassenräume erhalten bleibe.

Bernd Diernberger (Freie Wählervereinigung) und Birgit Halgato (SPD) befürworteten ebenfalls für die Sanierung. Schließlich meldete sich noch Diedelsheims Ortsvorsteher Martin Kern zu Wort. „Wir im Ortschaftsrat sind einstimmig der Meinung, dass die Lösung mit dem Anbau und der zweiten Turnhalle die beste ist.“

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