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Hype im Netz

„Wir sagen Danke schön“ von den Flippers – Ist das der Sommerhit 2022?

Am Ballermann, auf Musik-Festivals und auf Partys wird derzeit mit „Wir sagen Danke schön“ ein Hit gespielt, der bereits 2009 herausgekommen ist. Was macht den Flippers-Song so beliebt? Wir haben bei Olaf Malolepski nachgefragt.

Zu Besuch bei Olaf Malolepski "Olaf der Flipper", Bretten
Über die Jahre hat sich bei Olaf Malolepski so manche Trophäe angesammelt – vom Echo bis zur Goldenen Stimmgabel ist alles dabei. Foto: Rake Hora

Eigentlich ist das Lied „Wir sagen Danke schön“ von den Flippers aus dem Jahr 2009. Es erschien nicht einmal als Single, sondern war Teil des Spezialalbums zum 40-jährigen Bestehen der Band. Zwei Jahre später löste sich die Gruppe dann auf.

Und jetzt erlebt der Song, der bislang nicht zu den erfolgreichsten Liedern der Band zählt, ein Revival: „Wir sagen Danke schön“ wird dieses Jahr am Ballermann und bei Musik-Festivals wie dem Hurricane oder Southside-Festival gesungen und gespielt – zum Teil in Dauerschleife.

Auch bei „Rock am Ring“ war das Lied die Hymne schlechthin und die Flippers galten als heimliche Stars des Festivals. Viele Fans zeigen ihre Treue zu der Gruppe sogar in Form von Tattoos auf ihren Körpern.

Dankeschön Flippers
Mit einem Schriftzug haben „Flippers“-Fans den Song immer dabei. Foto: Instagram

Petition für „Rock am Ring“-Auftritt

Unter dem Fernsehgarten-Video des Songs auf Youtube kommentieren Fans und feiern das Lied. Auch Radiosender wie Radio Hamburg sind begeistert von dem Lied und spielen es.

Und Olaf Malolepski, der ehemalige Sänger der Gruppe, der in Bretten wohnt, erhält einige Interviewanfragen. Sogar eine Petition, dass die Band bei „Rock am Ring“ spielen soll, gibt es schon. „Viele wissen gar nicht, dass es die Band nicht mehr gibt. Aber ich würde es machen“, sagt er. Heino oder Guildo Horn traten ebenfalls schon auf Rockfestivals auf.

„Gerade habe ich den Song frisch aufgenommen. Das Lied befindet sich in den letzten Zügen und wird digital erscheinen“, verrät er im Gespräch mit dieser Redaktion.

Hype um die Flippers nimmt Tag für Tag zu

„Seit etwa zwei Wochen spüre ich den Hype im Netz richtig. Ich bekomme viele Videos geschickt und das nimmt von Tag zu Tag zu. Meine Tochter Pia sagt, sie habe das schon das ganze Jahr mitbekommen.“

Sicher werde auch der ein oder andere Fernsehauftritt folgen. Das neue Album von Malolepski kommt dann erst 2023 heraus.

Das deutsche Schlagertrio „Die Flippers“ Bernd Hengst, Manfred Durban und Olaf Malolepski, (von links) zeigt im Haus eines der Bandmitglieder in Bretten einen Teil ihrer Musik-Preise, mit denen sie bisher ausgezeichnet wurden (Archivfoto vom 21.02.2006).
Das deutsche Schlagertrio „Die Flippers“ Bernd Hengst, Manfred Durban und Olaf Malolepski, (von links). Foto: Uli Deck/dpa

Malolepski, der als „Olaf – der Flipper“ solo unterwegs ist, ist über den Erfolg zugleich erfreut und überrascht. Der Musiker nimmt alles voller Dankbarkeit auf, sagt er. „Das hätte keiner gedacht. Vor allem auch, dass das Lied bei Festivals wie ,Rock am Ring’ sogar in der Originalversion rauf und runter läuft.“

Im Prinzip haben wir Musik für alle Generationen gemacht.
Olaf Malolepski, ehemaliger Sänger der Flippers

So ganz verstehen könne er den Erfolg nicht. Er begründet es damit, dass es ein schönes Lied zum Mitsingen ist und man „Danke“ für vieles sagen kann. Es sei einfach eine positive Aussage in einer schwierigen Zeit. Und das Lied erzähle die Lebensgeschichte der Band.

„Im Prinzip haben wir Musik für alle Generationen gemacht“, sagt Malolepski. Er beobachtet zum Teil, dass vier Generationen zu Konzerten seiner Band kamen.

Zu Besuch bei Olaf Malolepski "Olaf der Flipper", Bretten
Auch als Komponist erfolgreich: Olaf Malolepski hat 20 Jahre für „Die Schäfer“ Songs geschrieben. Foto: Rake Hora

Vor etwa zwei Wochen spielte der Sänger auf Büsum vor rund 5.000 Menschen, die die Songs alle mitsangen. Da seien allein wegen „Wir sagen Danke schön“ ganze Fangruppen gekommen, so der 76-jährige Brettener.

Er erzählt von jungen Mädchen, die seine Enkelkinder hätten sein können und von vielen Menschen, die ihn auf der Straße angesprochen haben – wie in besten Flippers-Zeiten. Auch bei einem Konzert in Aachen sangen über 700 Fans „Wir sagen Danke schön“ mit. Malolepski präsentierte das Lied zwei bis drei Mal a Cappella.

Tattoo Flippers
So weit geht die Fanliebe manchmal. Foto: Instagram

An eine frühe Begegnung mit rockigen Fans erinnert sich der Brettener: Vor 40 Jahren haben die Flippers im Frankenland in einem Lokal mit Rockern Musik gemacht. „Damals kam ein Typ vor die Bühne, wünschte sich das Lied ‚Kleine Eva’ und stellte einen Kasten Bier dazu“, erinnert sich der Sänger. „Wir dachten schon, wir müssen an diesem Abend rockigere Songs spielen.“

Los ging der Erfolg der Band übrigens 1969 mit eben „Kleine Eva“, im Jahr 1986 hat „Die rote Sonne von Barbados“ dann alle Türen geöffnet. Insgesamt erhielt die Gruppe über 60 Mal Gold und Platin. „Jedes Album war quasi ein Hit“, fasst Malolepski zusammen.

Songs wie „Mona Lisa“ oder „Lotusblume“ hätten sich dann einfach verselbständigt. „Viele Bands haben einen oder zwei Hits, wir hatten über 60.“ Auf einen Lieblingssong könne sich der 76-Jährige nicht festlegen, er singe alle gern – auch heute noch.

Service

Olaf Malolepski ist im Herbst auf Tour und am 5. November in Rastatt zu Gast.

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