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Soziales Engagement

Jugendliche haben viele Fragen beim ersten Jugendtag des DRK Bretten

Schülerinnen und Schüler der Max-Planck-Realschule und der Johann-Peter-Hebel Gemeinschaftsschule zeigen Interesse am Schulsanitätsdienst

Blick in den Saal der DRK-Leitstelle: Das DRK hat beim ersten Jugendtag eine Kooperation des Jugendrotkreuzes mit Schulsanitätern angestoßen. Darum waren Kinder und Jugendliche der Max-Planck-Realschule und der Johann-Peter-Hebel-Gemeinschaftsschule in die DRK-Leitstelle gekommen.
Das DRK hat bei seinem ersten Jugendtag die Kooperation des Jugendrotkreuzes mit Schulsanitätern angestoßen. Foto: Irmeli Thienes

Engagiert sind sie bei der Sache. Rund 25 Schülerinnen und Schüler lauschen Ben Klein und Branko Hwscanin. Die beiden Jugendrotkreuz-Mitglieder erklären an einem Modell aus Plastikflaschen die Funktion des Herzens. Es hagelt Fragen aus den Schüler-Reihen, nachdem Sam Bischof und Tim Lemke an einem ebenfalls selbst gebastelten Lungen-Modell deren Funktion erläutert haben. Der erste Jugendtag des DRK Bretten erweist sich als Erfolg, findet Martin Spohner, der stellvertretende Bereitschaftsleiter des Brettener Ortsvereins.

Das DRK will die Kooperation zwischen Schulsanitätern und dem Jugendrotkreuz JRK verstetigen. Darum sind Kinder der Max- Planck-Realschule und der Johann-Peter Hebel Gemeinschaftsschule zum Austausch mit dem JRK eingeladen in die Leitstelle. Geht es nach Spohner, darf aus dem Jugendtag gern eine jährliche Aktion werden. Denn dank des Kontakts hat das DRK schon zwei Schüler als Mitglieder gewonnen.

Schulsanitäter werden täglich gebraucht. Sie entlasten uns Lehrer.
Tina Dürr
Lehrerin

Tina Dürr und Matthias Jäger, Lehrer an den beiden Schulen, sind zuständig für deren Schulsanitätsdienste. Sie nennen ihrerseits Vorteile: „Schulsanitäter werden täglich gebraucht. Sie entlasten uns Lehrkräfte“, sagt Dürr. „Wir dürfen als Lehrer die Klassen bei einem Notfall ja nicht alleine lassen“, bestätigt Jäger, weshalb der Austausch eine Win-win-Situation sei.

Schulsanitäter begleiten ihre Mitschüler, um etwa Pflaster für häufige Schürfwunden zu besorgen oder sonst Hilfe zu leisten. Da ältere Schüler oft mit Prüfungsvorbereitungen ausgelastet seien, bevor sie von der Schule gingen, ist ständig Nachwuchs nötig.

Vom Schulsanitäter zum Ausbilder beim DRK Bretten

Simon Kühnert ist heute Ausbilder beim DRK für Schulsanitäter. Im Jahr 2010 war er einer der ersten Schulsanitäter, die Tina Dürr ausgebildet hat. Dürr war selbst lange Zeit Ausbilderin beim DRK. Darum halte sie auch den Kontakt so gern, sagt sie.

Was ist das Jugendrotkreuz und was macht es? Das schildert JRK-Mitglied Florian Lobert: Das JRK biete Kurse für Erste-Hilfe und medizinisches Grundwissen. Es beginne bei Themen wie Hygiene und höre nicht auf beim Wunden-Schminken zur realistischen Unfalldarstellung. Es gebe gemeinsame Aktionen mit der Jugendfeuerwehr oder Ausflüge, etwa nach Trippsdrill.

Dann geht es ans Eingemachte. Martin Spohner fragt, welche Herz- und Lungenkrankheiten die Schüler kennen. „Asthma“ ruft jemand. Was tun, wenn das Spray eines Asthmatikers leer ist? Die Finger gehen nach oben. „Ja, richtig“, lobt Spohner Vorschläge für erste Maßnahmen bei Luftnot.

Vom Kutschersitz und der Lippenbremse

Schulsanitäter sind jetzt im Vorteil. Sie kennen den Kutschersitz zur Entlastung des Zwerchfells. Adrian Hosu, Schulsanitäter an der Max-Planck-Realschule, erinnert sich auch an die Lippenbremse. Spohner führt sie vor. Er kneift die Lippen aufeinander. „Das erzeugt Druck in der Lunge beim gepressten Ausatmen“, erklärt er. Was passiere dann? „Die Bronchien erweitern sich“, weiß jemand aus den Stuhlreihen.

Und was tun, wenn jemand ein Bonbon in die Luftröhre bekommen hat und nicht atmen kann? „Zuerst auf den Rücken klopfen“, ruft ein Junge. JRK-Ausbilder Simon Kühner zeigt mit Spohner, wie man das macht. Was aber, wenn es nichts nützt? „Die Oberbauchkompresse“, meldet sich ein anderer Schüler.

Ein Notfall-Rucksack belohnt Mitglieder des Jugendrotkreuz Bretten

Wie lange und wie oft, wird gefragt. „Bis der Notarzt kommt“, antwortet Spohner. „Kann da etwas passieren?“, fragt ein Mädchen. Die Rotkreuzler bejahen. Organe können Schaden nehmen. „Darum muss der Patient auf jeden Fall sofort danach ins Krankenhaus“, sagt Kühner.

Gemurmel setzt ein. Kühner und Spohner beruhigen: „Lieber etwas tun“, sagt Kühner. „Alles ist besser, als den Menschen am Bonbon ersticken zu lassen“, sagt Spohner.

Zum Ausklang erhalten beide Lehrer von DRK-Jugendleiterin Susanne Klostermann je eine Tasche als Geschenk für den Schulsanitätsdienst. Und für ihre Herz- und Lungen-Modelle lobt Spohner die Jugendrotkreuz-Mitglieder. Sie bekommen einen schweren Notfall-Rucksack mit Geräten zur Diagnostik, wie etwa zum Messen von Blutdruck, Blutzucker oder Sauerstoffsättigung.

Beim abschließenden Treffen im Hof sagt Realschüler Marlon Wiese: „Ich hätte schon Lust, anderen zu helfen.“ Sein Interesse scheint geweckt.

Service

Jeden Dienstag finden die Gruppenabende Jugendrotkreuzes in Bretten im Breitenbachweg 3 statt, von 17.30 bis 18.30 Uhr und im Wechsel zweier Altersgruppen der Sechs- bis Zwölfjährigen und der 13- bis 27-Jährigen. Der Plan und mehr findet sich auf der Seite des JRK Bretten

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