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Gebietsverband gegründet

Junge Union im Kraichgau formiert sich neu

Die Junge Union gründet in Bretten einen neuen Gebietsverband und will junge Menschen für Politik begeistern.

Jugendliche sitzen an einem Tisch.
Mit Unterstützung erfahrender CDU-Mitglieder gründete eine kleine Gruppe rund um Simon Merl (stehend) den Gebietsverband. Foto: Florian Ert

Im Jahr der Kommunal- und Europawahlen kommt Bewegung in die parteipolitische Landschaft der Region. So gründete sich in der vergangenen Woche die Senioren-Union Bretten neu. Am Sonntag zogen nun die jungen Christdemokraten nach. Im Bauernbesen des Spitalhofs Kern im Stadtteil Diedelsheim hatten sich Mitglieder der Jungen Union (JU) versammelt. Das gemeinsame Ziel: die Gründung eines neuen Gebietsverbands der CDU-Jugendorganisation.

„Wir möchten, dass politisch interessierte Jugendliche und junge Erwachsene auch in Bretten und Umgebung wieder ein eigenes, christdemokratisches Sprachrohr haben“, erklärte Simon Merl den Hintergrund des Vorhabens. Der 18-jährige Schüler hatte die ursprüngliche Idee zur Neugründung der JU im Kraichgau.

„Bislang ist die Junge Union im Landkreis vor allem in der Rheinebene stark vertreten. Im Kraichgau fehlte nun seit vielen Jahren eine entsprechende Präsenz“, sagte Tobias Walter, Kreisvorsitzender der JU Karlsruhe-Land. Walter leitete die Veranstaltung im Bauernbesen und stellte die Gründung des neuen Gebietsverbands Kraichgau formal zur Abstimmung. Die vier anwesenden JU-Mitglieder votierten einstimmig mit „Ja“.

Anschließend mussten Vorstandsposten und sonstige Verbandsämter besetzt werden. Den ersten Vorsitz übernimmt Initiator Simon Merl, als seine Stellvertreterin wurde Lisa Domat gewählt. Die 24-Jährige ist Mitglied des Gemeinderats Zaisenhausen, war zuvor bereits im dortigen Jugendrat aktiv. Seit 2018 ist sie Mitglied in der CDU. „Es ist wichtig, früh aktiv zu werden, seine Erfahrungen mit der Politik zu machen“, findet Domat.

Den Schriftführerposten übernimmt Mirijam Merl. Die 14-Jährige ist Jüngste im Verband und strebt in den Brettener Jugendgemeinderat. In diesem ist ihr älterer Bruder Simon bereits aktiv. Für die Finanzen des neuen JU-Gebietsverbands Kraichgau ist Erdogan Koç zuständig. Der 18-Jährige besucht das Brettener Berufskolleg und trat infolge der jüngsten Proteste für Demokratie und Menschlichkeit in die Junge Union ein.

„Ich wurde von Simon Merl bei der Demo gegen den Besuch von AfD-Chefin Alice Weidel in Bretten angesprochen. Schon davor habe ich nach Wegen gesucht, mich politisch zu engagieren. Bei der JU stehen mir diese Wege nun offen“, erklärte Koç.

Vorsitzender gibt in Bretten einen Überblick

Der frisch gekürte Gebietsverbandsvorsitzende Merl gab einen Überblick über die anstehenden Aufgaben. So werde sich die JU-Kraichgau in den Europa- und Kommunalwahlkampf einschalten.

„Das übergeordnete Ziel ist es, junge Menschen für Politik zu begeistern“, so Merl. Dazu gehöre auch, die vorhandenen JU-Mitglieder im Kraichgau zur aktiven Beteiligung am Aufbauprozess des Gebietsverbands zu bewegen.

In Bretten, Walzbachtal, Oberderdingen, Kraichtal, Sulzfeld, Kürnbach und Zaisenhausen habe die Junge Union demnach noch rund 35 Mitglieder. Im gesamten Landkreis Karlsruhe sind es etwa 350.

Der ehemalige CDU-Landtagsabgeordnete Joachim Kößler richtete noch einige Worte an den neu gewählten Vorstand und sprach von der Beziehung zwischen der JU und der CDU. Die Junge Union fungiere als Sprachrohr in beide Richtungen und spiegle die Stimme der jüngeren Generation wider.

„Meine Zeit in der JU liegt schon lange vorbei, aber ich blicke gerne auf sie zurück. So fing alles an“, meinte Kößler. Er sei zuversichtlich, dass der neue Gebietsverband seine selbstgesteckten Ziele erreichen werde.

Bürgermeister erinnert sich an Gründung der JU Bretten

Auch Brettens Bürgermeister Michael Nöltner (CDU) stattete der Veranstaltung einen Besuch ab, gratulierte zur Gründung und erzählte ein paar Geschichten aus seiner Zeit in der Jungen Union.

Nöltner erinnerte sich daran, wie er mit einigen Mitstreitern die JU in Bretten im Jahr 1996 neu gründete. „Wir erweckten die Junge Union aus dem Dornröschenschlaf. Das werdet ihr nun in der gleichen Weise und bestimmt erfolgreich angehen“, sagte der Neibsheimer.

Junge Menschen müssten ihre Interessen entschieden vertreten und vortragen. „Ihr müsst eure Stimme erheben“, forderte Nöltner. Demokratischer Diskurs lebe davon, dass sie Bürgerinnen und Bürger aller sozialer Schichten und Altersklassen an ihm beteiligen.

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