Skip to main content

Rotes Kreuz bittet um Umsicht

Verschmutzte und kaputte Kleiderspenden erschweren die Sortierung in Bretten

In Pforzheim wird über illegale Müllentsorgung geklagt, deshalb hat das DRK dort Konsequenzen gezogen und in der Nordstadt drei Altkleidercontainer abgebaut. Wie sieht es diesbezüglich in Bretten aus?

Eine Altkleider-Entsorgungsstelle vor dem DRK-Vereinsheim in Büchig.
Eine Altkleider-Entsorgungsstelle vor dem DRK-Vereinsheim in Büchig. Foto: Florian Ertl

Aschereste in Parks, illegale Müllhalden mitten in der Natur und vollgestopfte Abfalleimer – mit diesen Unannehmlichkeiten haben wohl die meisten Gemeinden und Städte zu kämpfen.

In Pforzheim wurde nun jüngst wieder vermehrt über illegale Müllentsorgung geklagt. Hier wurden beispielsweise massenhaft Haushaltsabfälle in Altkleidercontainer des Deutschen Roten Kreuzes entsorgt.

Deshalb hat das DRK dort Konsequenzen gezogen und drei Altkleidercontainer in der Großstadt abgebaut. Die Brettener Nachrichten haben beim Ortsverein des DRK und der Stadt Bretten nachgefragt, ob man in der Melanchthonstadt mit ähnlichen Problemen zu kämpfen hat und wie sich die Situation rund um die Altkleider derzeit gestaltet.

Ich bin froh, dass es in Bretten nie zu Müllsünden in diesem Ausmaß gekommen ist.
Christoph Glück, Bereitschaftsleiter des DRK-Ortsvereins.

„Ich habe von den Zuständen in Pforzheim gehört und bin froh, dass es in Bretten nie zu Müllsünden in diesem Ausmaß gekommen ist“, erklärt Christoph Glück, Bereitschaftsleiter des DRK-Ortsvereins.

Die fünf Altkleidercontainer, die alleine in der Brettener Kernstadt aufgestellt sind, seien zwar hin und wieder Anlaufpunkt für Personen, die ihre Müllbeutel vor diese stellen würden, aber man habe deswegen nie darüber nachdenken müssen, Container abzubauen. „Am häufigsten kommt es vielleicht noch vor, dass Bürger ihr Altglas neben unsere Altkleidercontainer stellen, wenn die Altglascontainer voll sind, mit denen wir uns manchen Standort teilen“, berichtet Glück.

In den Behältern des DRK fänden sich hin und wieder Verpackungsmaterialen abgegebener Kleidungsstücke wieder, die nicht in den gängigen Säcken eingeworfen werden. „Ärgerlich ist es natürlich auch immer, wenn Personen Kleidungsstücke abgeben, die völlig verdreckt, kaputt und unbrauchbar sind“, meint der Bereitschaftsleiter.

Dies sei belastend für die weitere Nutzung der gespendeten Kleidung. In der Kleiderkammer des DRK oder dem Secondhand-Kaufhaus W54 in der Brettener Weißhoferstraße müsse man deswegen oft viel Aufwand in die Sortierung der Altkleider stecken.

Auch wirke sich dieser Mehraufwand auf die Rentabilität der Altkleidersammlung aus. Der Preis für eine Tonne Altkleider sei, nach ständigen Schwankungen, gegenwärtig auf einem sehr niedrigen Niveau.

Hilfe für Menschen, die es schwer haben

„Es geht uns natürlich eigentlich nicht wirklich um die Rentabilität der Altkleidercontainer. Mit den gesammelten Kleidungsstücken möchten wir ja Menschen helfen, die es schwerer haben“, erklärt Bereitschaftsleiter Glück, der sich dennoch darüber ärgert, dass manch einer dieses Ziel des DRK nicht auf dem Schirm habe und mit seinen „leichtsinnigen Handlungen“ die Arbeit der Ehrenamtlichen erschwere.

Bei der Stadt Bretten kenne man indessen die Probleme, die Glück beschreibt nur allzu gut, wie Bürgermeister Michael Nöltner (CDU) gegenüber dieser Zeitung mitteilt. „Wir hatten in den letzten Jahren immer wieder Fälle von illegaler Müllentsorgung. Das passiert leider regelmäßig“, sagt Nöltner, der die Müllhäufchen an den Stellen, an denen Glas- und Altkleidercontainer aufgestellt sind, noch als kleinstes Übel bezeichnet.

„Vor etwa einem Jahr hatten wir mal mehrere hundert Autoreifen, die in einem Waldstück entsorgt wurden. Da ist der Aufwand, diese Müllberge zu beseitigen, dann nochmal deutlich größer als im städtischen Raum“, so Nöltner.

nach oben Zurück zum Seitenanfang