„Ich freue mich auf einen tollen Jahrgang 2021“, sagt Michael Kern vom Oberderdinger Weingut Kern. Nachdem die Weinlese abgeschlossen ist, ist die Spannung in den Kellern der Weingüter im Blick auf die zu erwartende Weinentwicklung spürbar. Aktuell kontrolliert Kern den Wein während der Gärphase jeden Tag.
Es macht mir Spaß, die Weine in ihrerEntstehung zu begleiten.Michael Kern, Winzer
Jeden zweiten Tag überprüft er die geschmackliche Entwicklung. Er sagt, er habe zwei bis drei neue Geruchs- und Geschmacksvarianten bemerkt, die er so bisher noch nicht kannte. „Es macht mir jetzt schon Spaß, die Weine in ihrer Entwicklung zu begleiten.“
Von 15 Hektar Rebfläche sind derzeit 11,5 Hektar im Ertrag. In der neu gepflanzten Junganlage mit knapp einem Hektar Größe erntet er dagegen in diesem Jahr nicht. Die Sortenauswahl ist vielfältig und reicht bei den weißen Sorten über Müller-Thurgau, Riesling, Grauburgunder, Weißburgunder, Muskateller und Kerner. Bei den roten Sorten sind Trollinger, Lemberger, Portugieser, Helfensteiner, Schwarzriesling, Spätburgunder, Merlot und Dornfelder zu nennen.
Trauben waren durch den Frost unterschiedlich reif
Die Lese ging vom 20. September bis zum 13. Oktober. „Wir mussten von der normalen Lesereihenfolge abweichen, weil die Reife der Trauben wie bei Riesling durch den Frost in den verschiedenen Lagen unterschiedlich ausgeprägt war“, berichtet Kern. Durch den Frost gab es demnach Ertragseinbußen von 75 Prozent bei Trollinger, Lemberger und Dornfelder und von 30 Prozent bei Schwarzriesling und Spätburgunder.
Neun Hektar Rebfläche bewirtschaftet das Sulzfelder Weingut Pfefferle. Zu den Sorten gehören neben Schwarzriesling, Weißburgunder, Grauburgunder, Riesling, Lemberger und Spätburgunder auch internationale Sorten wie Sauvignon Blanc und Merlot. Die Weinlese ging heuer zügig über die Bühne.
Sie dauerte vom 23. September bis zum 8. Oktober. Die Vorarbeiten im Weinberg seien dagegen sehr zeitintensiv und kompakt gewesen. „Gefühlt waren wir ständig draußen, weil wetterbedingt die Triebe teilweise 20 bis 30 Zentimeter pro Woche wuchsen“, erzählt Benjamin Pfefferle. Bereits im vergangenen Jahr habe man witterungsbedingt Ertragseinbußen verzeichnet.
Die Frostperiode im April habe den Ertrag in diesem Jahr nochmals geschmälert, um 30 bis 40 Prozent. Da er Wert auf Qualität lege, habe er den Fokus bei der Weinlese auf den Gesundheitszustand der Trauben gesetzt. „Wir haben von Hand gelesen und bewusst nur die besten Trauben in den Keller gebracht“, sagt er. Er sei sehr zufrieden und erwarte „fruchtige, schöne und spritzige Weißweine mit toller Qualität“.
Frost sorgt für Einbußen bei der Weinlese
Mit den Witterungsbedingungen hatte auch Philipp Plag vom Kürnbacher Weingut Plag zu kämpfen. Beim Chardonnay habe der Frost für Einbußen von rund 70 Prozent gesorgt. Während des feuchten Sommers musste er das richtige Zeitfenster treffen, um die Pflanzenschutzmaßnahmen durchzuführen.
Bei den roten Sorten gab es Probleme mit einem Schädling, der Kirschessigfliege. „Wir haben die schlechten Trauben von Hand rausgeschnitten und bei den roten Sorten fast alles von Hand geerntet“, bemerkt Philipp Plag bereits eine „schöne Qualität im Keller.“ Über das Wechselspiel von warmen Tagen und kalten Nächten, das es vor der Weinlese gab, freute er sich dagegen. „Das führt zu einer schöne Aroma-Ausbildung in den Beeren und viele Fruchtaromen bei den weißen Sorten.“
Auf rund 14 Hektar Rebfläche hat das Weingut ein breites Spektrum. „Zu den weißen Sorten zählen Weiß- und Grauburgunder, Auxerrois und Chardonnay, zu den roten Sorten Burgunder, Schwarzriesling, Spätburgunder, Lemberger, Syrah oder Merlot.
