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Alle helfen mit

Kürnbacher Familie erweitert Hofladen-Angebot stetig

Auf dem Talbach-Hof findet sich vielfältige Expertise. Aus der Idee der Selbstversorgung ist ein florierender Hofladen geworden.

Menschen in einem Hofladen
Ein eingespieltes Team auf dem Kürnbacher Talbach-Hof: Dieter Zischewski, Aliena Zischewski, Kevin Hergesell mit Hofhund Barney (von links). Foto: Claudia Pospieszczyk

Der Talbach-Hof in Kürnbach hat mittlerweile einen großen Kundenstamm von Eppingen bis nach Pforzheim. Manuela und Bernd Hergesell, ihre Söhne Kevin und Devid, Kevins Lebensgefährtin Aliena Zischewski und deren Vater Dieter Zischewski entwickeln das Angebot mit ihren Ideen kontinuierlich weiter. Der Hof selbst hat im Weinbauort eine lange Geschichte. „Meine Uroma hat den Betrieb nach dem Zweiten Weltkrieg gekauft“, erzählt Kevin Hergesell.

Der Renner sind natürlich unsere Kürnbacher Kartoffeln.
Kevin Hergesell
Talbach-Hof

Über Jahrzehnte war der Hof ein Milchviehbetrieb. 2008 schafften Manuela und Bernd Hergesell das Milchvieh ab und betreiben den Hof seither im Nebenerwerb. Von 2008 bis 2014 unterhielten sie einen Bullenmastbetrieb. „Von 2008 an wurden die Arbeiten auf dem Hof immer weniger“, sagt Kevin Hergesell.

Eigener Hofladen seit Ende 2021

Die Corona-Pandemie rückte die Selbstversorgung in den Vordergrund. „Wir haben etwas Obst und Gemüse für den Selbstverzehr angebaut“, erinnert sich Aliena Zischewski. Zwetschgen und Mirabellen erntete sie im Überfluss.

Die junge Frau stellte damals ein paar Obstschalen mit einer Geldkasse an die Straße. „Das war schnell ausverkauft. Irgendwann hatten wir auch Kartoffeln und Tomaten übrig. Die haben wir ebenfalls beim Tischverkauf angeboten“, erzählt sie.

Aufgrund der großen Kundennachfrage entstand die Idee eines eigenen Hofladens, der seit Ende 2021 ein fester Bestandteil auf dem Talbach-Hof ist. „Der Renner sind natürlich unsere Kürnbacher Kartoffeln, da wir die Einzigen sind, bei denen man sie kaufen kann“, erzählt Kevin Hergesell. Auch die Freilandeier der 150 Hühner gehen weg wie die sprichwörtlichen warmen Semmeln.

Nudeln aus hofeigenen Eiern, Marmelade sowie Saft und Destillate

Semmeln gibt es auf dem Talbach-Hof nicht, dafür aber auch Obst und saisonales Gemüse, derzeit vor allem Kohl in den verschiedensten Variationen. Nudeln aus hofeigenen Eiern, Marmelade sowie Saft und Destillate der Streuobstwiesen zählen zum weiteren Angebot.

Die ehemalige württembergische Weinprinzessin Aliena Zischewski bringt als gelernte Winzerin und gelernte Gärtnerin mit der Fachrichtung Obstbau viel Fachwissen mit. Hauptberuflich arbeitet sie bei einem landwirtschaftlichen Betrieb in Löchgau. „Mein Ziel ist es, meinen Gemüsebaumeister zu machen“, erklärt sie. In den Gemüseanbau auf dem Hof steckt sie laut ihrem Vater viel Herzblut und legt Wert auf Qualität.

Ehemalige württembergische Weinprinzessin will Kohlröschen anbauen

„Ich probiere aber auch gerne mal was Neues und möchte mal Kohlröschen anbauen. Das ist eine Mischung aus Rosenkohl und Grünkohl“, sagt sie. Da sie Salate und Wurzelgemüse nicht selbst anbaut, kauft sie das für ihre Kunden von Tobias Fleckhammer aus Unterriexingen.

Es wäre denkbar, dass Aliena Zischewski und Kevin Hergesell den Talbach-Hof in der dann vierten Generation eines Tages übernehmen werden. „Im Vollerwerb ist mir das aber aufgrund der derzeitigen Lage wirtschaftlich zu unsicher“, meint Kevin Hergesell. Da der Talbach-Hof erst seit drei Jahren wieder intensiver betrieben wird, seien Investitionen in neue Maschinen bei der derzeitigen Preislage für die Produkte nicht sinnvoll.

„Unsere Rübenhackmaschine ist beispielsweise über 50 Jahre alt, funktioniert aber noch sehr gut“, erzählt der junge Mann. Er ist staatlich geprüfter Techniker, Fachrichtung Landwirtschaft, und arbeitet als Meister bei einem Sonderkulturenbetrieb in Lauffen am Neckar. Auf dem Talbach-Hof übernimmt er den Ackerbau auf der rund 34 Hektar großen Ackerfläche mit den Hauptkulturen Mais, Weizen und Roggen.

Kooperation mit der örtlichen Grundschule

Bernd Hergesell ist gelernter Werkzeugmacher und Manuela Hergesell Landwirtin und staatlich geprüfte Wirtschafterin. Sie arbeitet als Sachbearbeiterin beim Landwirtschaftsamt in Ludwigsburg. Das Ehepaar leitet den Talbach-Hof gemeinsam. Sohn Devid, der hauptberuflich als Elektroniker arbeitet, ist der Tüftler des Teams und packt an, wo Not am Mann ist.

Rentner Dieter Zischewski arbeitet gerne im Verkauf im Hofladen mit. „Ich bin gelernter Baumfachwart und kümmere mich um die Streuobstwiesen. Meine 200 Quittenbäume, 100 Birnbäume und 100 Apfelbäume sind mein Hobby“, erzählt er. Der Talbach-Hof hat eine Kooperation mit der örtlichen Grundschule sowie dem Obst- und Gartenbauverein. Beim Streuobstwiesenprojekt können die Kinder selbst Apfelsaft pressen und mitnehmen.

Zur Serie

Kühe, Schweine, Hühner oder Schafe: Viele landwirtschaftliche Betriebe spezialisieren sich. Mit Essensautomaten, Festen oder Milch zum selber Zapfen generieren sie zusätzliche Umsätze. In einer losen Folge stellen die Brettener Nachrichten die lokalen Erzeuger, ihre Geschichte und ihre Produkte vor.

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