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Workshop zeigt, wie es geht

Messgerät zum selber bauen: Brettener im Kampf gegen Feinstaub

Wie groß ist eigentlich die Feinstaubbelastung in meiner Wohngegend? Mit einem selbst gebastelten Messgerät lässt sich das leicht ermitteln.

Mann mit Gerät vor Fachwerkhaus
Klein und handlich: Mit einem selbst entwickelten Messgerät kann der Brettener Tüftler Rainer Dosch die Feinstaubbelastung in der Luft ermitteln. In einem Workshop zeigt er, wie man so ein Gerät selbst baut. Foto: Tom Rebel

Feinstaub schadet der Gesundheit. Und dies nicht nur, wenn sich an der Oberfläche von Stäuben gefährliche Stoffe wie Schwermetalle oder krebserzeugende Kohlenwasserstoffe anlagern. Auch die Staubpartikel selbst stellen laut Umweltbundesamt ein Gesundheitsrisiko dar. Ein guter Grund also, sich mit dem Thema genauer zu beschäftigen. Genau das tun die Freien Wähler in Bretten, die dazu am Freitag, 29. September, 19.30 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus in Diedelsheim einen besonderen Workshop anbieten.

Daten werden in globales Netzwerk eingespeist

Im Vordergrund steht dabei allerdings nicht die Theorie, sondern die Praxis. Gemeinsam mit dem Brettener Messexperten Rainer Dosch, der sich seit Jahren mit den Feinstaubkonzentrationen in der Luft beschäftigt, können die Teilnehmer selbst eine Feinstaub-Messstation bauen. Aus einfachen Komponenten entsteht so in kurzer Zeit ein Messgerät gleichsam für den Hausgebrauch. Die gewonnenen Daten werden dann in die Datenbank von Sensor.community eingespeist – ein globales Sensornetzwerk, das Umweltdaten generiert und frei zugänglich macht.

Feinstaubbelastung kann Krebserkrankung auslösen

„Wir sind vor geraumer Zeit durch einen Zeitungsbericht und einen Vortrag auf Rainer Dosch und das Thema Feinstaubbelastung gestoßen“, sagt Tobias Speck, der stellvertretende Vorsitzende der FWV-Bretten. Der promovierte Naturwissenschaftler arbeitet in der Krebsforschung und hat deshalb auch beruflich mit der Thematik zu tun. Denn es bestehe ja durchaus der Verdacht, dass langfristige Feinstaubbelastung zu Krebserkrankungen führen kann.

Mit dem Workshop wollen die Freien Wähler zweierlei erreichen: zum einen die Bürger für das Thema sensibilisieren, und zum anderen die Datenbasis verbreitern. Denn je mehr Messdaten es gibt, umso deutlicher wird, wo und wie stark die Belastung in einzelnen Bereichen ausfällt.

Nur Monitoring möglich

„Bei den selbst gebastelten Messgeräten geht es allerdings nur um ein Monitoring“, erklärt Tobias Speck. Für politisch belastbare Daten bräuchte man geeichte Messgeräte. Doch um überhaupt deutlich zu machen, wie stark das Problem „Feinstaub“ in die Fläche wirke, gäben die erhobenen Daten schon gute Anhaltspunkte.

Das Feinstaub-Messgerät passt in eine handelsübliche Unterputzdose. Die weiteren Materialien könne man kostengünstig abgeben, weil die Freien Wähler das Projekt bezuschussen, erklärt die FWV-Vorsitzende Heidemarie Leins. Für die Installation sei dann nur noch ein Stromanschluss und eine WLAN-Verbindung nötig.

Den Kampf gegen die vielfältigen Verursacher von Feinstaub hat sich der Brettener Messtechniker Rainer Dosch auf die Fahne geschrieben. Verursacher von Feinstaubbelastungen sei nicht nur der Verkehr, auch Holzfeuerungen, insbesondere handgefeuerte Öfen, aber auch Pelletheizungen seien Feinstaubschleudern, sagt er.

„Für den Bau einer Messstation sind keine Fachkenntnisse erforderlich“, bekundet Dosch. Lediglich sechs Kabel sind anzuschließen, den Lötkolben bringt er zum Workshop mit. Die Betriebssoftware für den Mikrocontroller werde dann am PC aufgespielt.

Service

Für den Workshop ist eine Anmeldung bis Mittwoch, 6. September, per E-Mail an heidemarie.leins@posteo.de erforderlich. Ein Unkostenbeitrag wird erhoben.

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