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Feuerwehrleute müssen klettern

Feuerwehr rettet Gleitschirmflieger aus Baumkrone in Oberderdingen

Ein Höhenrettungsteam der Feuerwehr befreite den Sportflieger aus seiner misslichen Lage in 30 Metern Höhe. Auch ein Hubschrauber flog zur Einsatzstelle.

Gleitschirmflieger im Flug.
Ein Gleitschirmflieger (hier ein Symbolbild) ist am Freitag im Wald bei Oberderdingen verunglückt. Die Feuerwehr konnte ihn retten. Foto: Veronika Gareus-Kugel

Aus über 30 Metern Höhe hat die Feuerwehr am Freitag einen Gleitschirmflieger in einem Wald bei Oberderdingen gerettet. Laut Mitteilung des Kreisfeuerwehrverbands Karlsruhe war der über 70 Jahre Sportflieger in einer Baumkrone im Wald gelandet – aus welchem Grund, ist noch unklar.

Ein Bekannter des verunglückten Piloten hatte sich gemeinsam mit einem Kollegen aus dem Gleitschirmclub auf die Suche nach dem Mann gemacht, nachdem dieser nicht wieder auf den Absprung-und-Landeplatz der Gleitschirmflieger auf einer Anhöhe bei Oberderdingen zurückgekehrt war.

Bei der Aussichtplattform „Bergwald“ trafen die Suchenden auf eine Wanderin. Auf die Frage, ob sie einen Gleitschirmflieger gesehen hat, berichtete sie von Hilferufen, die sie im Wald gehört hatte.

Pilot hatte sich von seinem Gleitschirm getrennt

„Wir haben dann sofort den Notruf abgesetzt und uns im Wald auf die Suche nach dem Vermissten gemacht“, erzählen die beiden Helfer nach Feuerwehrangaben. Letztlich fanden sie den abgestürzten Gleitschirmflieger circa 150 Meter von der Straße entfernt im Wald auf der Astgabel einer Eiche in circa 30 Meter Höhe.

Dorthin hatte er sich gerettet, nachdem er sich von seinem Gleitschirm getrennt hatte. Die Trennung vom Schirm war wichtig, damit durch den Wind über den Schirm keine Kräfte mehr auf den Piloten wirken können, so die Feuerwehr weiter.

Neben der Feuerwehr Oberderdingen, einem Notarzt, dem Rettungsdienst und der Polizei wurden auch die Höhenretter mit Einsatzkräften der Berufsfeuerwehr Karlsruhe und der Werkfeuerwehr des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) alarmiert.

Diese Spezialkräfte sind für Rettungseinsätze aus großen Höhen und Tiefen speziell ausgebildet und ausgerüstet. Sie machten sich mit ihrer Spezialausrüstung und fünf Feuerwehrfahrzeugen auf den Weg nach Oberderdingen.

Die letzten Meter werden kletternd zurückgelegt

Die Freiwillige Feuerwehr Oberderdingen war mit vier Fahrzeugen und 23 Einsatzkräften zur Unglücksstelle geeilt. „Wir haben sofort Kontakt zur Person aufgenommen und als Sicherheit bei einem möglichen Absturz unser Rettungspolster neben dem Baum aufgebaut“, berichtet der Oberderdinger Feuerwehrkommandant Thomas Meffle, der den Rettungseinsatz leitete.

Mit Hilfe einer Schiebeleiter der Feuerwehr erklommen die Höhenretter die ersten zwölf Meter des Baumes. Die restliche Strecke bis zum verunfallten Piloten kletterten sie.

Der Pilot wurde unter anderem mit einem Seil gesichert und schließlich unversehrt wieder zu Boden gebracht.

„Wir sind dankbar, dass wir mit der gemeinsamen Höhenrettungsgruppe sehr befähigte Spezialisten zur Bewältigung derart schwieriger Einsatzlagen wie heute hier mitten im Wald von Oberderdingen zur Verfügung haben“, stellte Dominik Wolf, stellvertretender Kreisbrandmeister, nach Abschluss der Rettungsaktion fest.

Rettungshubschrauber konnte über den Baumwipfeln nicht zum Einsatz kommen

Zur Betreuung der anwesenden Familienangehörigen des abgestürzten Piloten war eine Notfallseelsorgerin vor Ort. Neben der Feuerwehr Oberderdingen waren insgesamt 18 Mitglieder der Höhenrettungsgruppe im Einsatz.

Der Rettungshubschrauber SAR63 hat die Einsatzstelle ebenfalls angeflogen. Dieser Hubschrauber ist mit einer Winde ausgestattet und kann damit auch Rettungseinsätze aus dem Hubschrauber übernehmen. Über den Baumwipfeln konnte er zur Rettung des verunglückten Piloten allerdings nicht zum Einsatz kommen.

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