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Unterricht im Grünen

Wie Schülerinnen und Schüler aus Oberderdingen den Wald vor ihrer Haustür entdecken

Forst- und Umweltbehörde wollen künftig auch älteren Schülern den Lebensraum Wald näher bringen und auf die Folgen des Klimawandels hinweisen.

6b der Leopold Feigenbutz  Realschule.
Mit dem Lebensraum Wald befassten sich Schüler der Klasse 6b der Leopold-Feigenbutz-Realschule. Neu ist, dass sie dieses Thema an zwei Unterrichtstagen in der Natur abhandelten. Foto: Franz Lechner

„Wir haben mehr Freiheiten, die Luft ist besser und wir lernen viel über den Wald“, zeigen sich die 13-jährige Hasanat Rasoly und ihre gleichaltrige Freundin Fatima Zehra einig. Damit meinen sie, dass der waldpädagogische Unterricht bei Förster Michael Deschner deutlich mehr Spaß macht, als der normale Schulunterricht.

Die beiden Mädchen und ihre 25 Mitschüler von der 6b der Leopold-Feigenbutz-Realschule in Oberderdingen gehören zu den ersten Schülern, die an einem neuen waldpädagogischen Format der Forstbehörde im Landratsamt teilnehmen. Das neue Format ist nun in Anwesenheit der Bürgermeister aus Kürnbach, Sulzfeld, Oberderdingen und Zaisenhausen im Oberderdinger Wald vorgestellt worden.

Behörde nimmt Bildungsauftrag in Oberderdingen wahr

„Wir haben als Forstbehörde auch einen Bildungsauftrag, deshalb bieten wir ja schon seit vielen Jahren waldpädagogische Veranstaltungen an“, erklärte der Leiter der Forstbehörde im Landratsamt, Martin Moosmayer. Sein Kollege, der Oberderdinger Förster Michael Deschner, ergänzte: „Neu ist, dass wir jetzt auch zweitägige Unterrichtseinheiten anbieten.“

Genug Zeit also, um den Lebensraum Wald mit all seinen verschiedenen Aspekten vorzustellen. „Dabei geht es uns auch darum, die Folgen des Klimawandels für den Wald zu zeigen und Verständnis für den notwendigen Umbau unseres Waldes zu wecken“, erklärt Martin Moosmayer

Wie sinnvoll das neue Format ist, zeigen auch Hasamat und Fatima. Die beiden Mädchen stammen zwar aus Oberderdingen, „aber im Oberderdinger Wald waren wir bis zum heutigen Montag noch nie“, bestätigen die beiden Mädchen, was zuvor schon der Oberderdinger Bürgermeister Thomas Nowitzki berichtet hatte: „Wenn ich früher mit Oberdinger Kinder gesprochen habe, erzählte mir bestimmt die Hälfte von ihnen, dass sie noch nie in unserem Wald unterwegs waren.“

Das hat sich inzwischen deutlich geändert. „Wir machen ja schon seit 2008 im Oberderdinger Wald waldpädagogische Veranstaltungen, daran haben viele 100 Kinder teilgenommen, die meisten sogar mehrfach“, berichtet Michael Deschner.

Bisher richtete sich dieses Angebot aber überwiegend an Kindergarten- und Grundschulkinder „Mit dem neuen zweitägigen Format wollen wir künftig aber auch älteren Schülern den Lebensraum Wald näher bringen“, sagt der Leiter der Umweltbehörde im Landratsamt, Jörg Menzel.

Bürgermeister setzen große Hoffnung in Projekt

Die Idee kommt nicht nur bei Thomas Nowitzki, sondern auch bei Sarina Pfründer und Cathrin Wöhrle, den Bürgermeisterinnen von Sulzfeld und Zaisenhausen, ihrem Kürnbacher Kollegen Armin Ebhart und auch bei Gregor Svoboda, dem Rektor der Leopold-Feigenbutz- Realschule, gut an. „Die Erfahrung wird die Kinder für ihr künftiges Leben prägen“, sagt Cathrin Wöhrle. Und Armin Ebhart hofft, dass Schüler, die am zweitägigen Waldpädagogik-Unterricht teilnehmen, den Wald künftig mit mehr Achtung betreten und weniger Abfall hinterlassen.

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