Skip to main content

Beschluss im Gemeinderat

Wann kommt Photovoltaik auf Schuldächer in Bretten?

Bretten macht einen Schritt vorwärts in Richtung Energiewende. Mit den Dächern von drei Schulen sollen städtische Gebäude mit PV ausgestattet werden.

Die Grundschule in Ruit von außen
Die Grundschule in Ruit ist eines von drei städtischen Gebäuden, die mit Photovoltaik belegt werden sollen. Foto: Tom Rebel

Drei Schulen in Bretten sollen bald Strom aus Sonnenenergie von ihren eigenen Dächern bekommen. Die Grundschule in Ruit, die Grundschule in Gölshausen und die Max-Planck-Realschule in Bretten sollen mit Photovoltaik belegt werden.

Bereits im vergangenen Jahr wurden dafür Mittel im Haushalt der Stadt in Höhe von rund 280.000 Euro eingestellt, dieses Jahr fließen weitere 75.000 Euro. Die Dachflächen in Gölshausen und Ruit wurden saniert, damit sie geeignet sind für Photovoltaik.

Mit der Installation der Anlagen beauftragt die Stadtverwaltung ihr Tochterunternehmen, die Stadtwerke. Dafür hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig grünes Licht gegeben.

Stadtwerke Bretten werden beauftragt

Die Stadtwerke rechnen mit Leistungen der Photovoltaikanlagen von 61 Kilowattpeak auf der Grundschule Ruit, rund 75 Kilowattpeak auf der Grundschule Gölshausen und rund 135 Kilowattpeak auf der Max-Planck-Realschule Bretten.

Kilowattpeak bezeichnet die Spitzenleistung, die PV-Anlagen unter Standardbedingungen erbringen können. Pro Kilowattpeak rechnet man laut Stadtwerke-Chef Stefan Kleck mit Stromerträgen von 900 bis 1.000 Kilowattstunden pro Jahr.

Zusammengenommen könnten die Anlagen mit einer Spitzenleistung von 270 Kilowattpeak also bis zu 270.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen.

Geht man davon aus, dass ein Durchschnittshaushalt jährlich rund 3.500 Kilowattstunden Strom verbraucht, könnten damit laut Kleck 70 bis 100 Haushalte versorgt werden.

Brettener Schulen werden Solarstrom selbst nutzen

Der auf den Schuldächern erzeugte Strom solle allerdings vorrangig von den Schulen selbst genutzt werden, erläutert er. Komplett versorgen könnten sie sich damit nicht. Dafür sei die Zahl der Sonnenstunden im Winter viel zu gering.

Wann werden die Anlagen auf den Dächern installiert? „Wir rechnen damit, dass das relativ schnell gehen wird“, sagt Kleck, denn die Materialengpässe, die noch vor einiger Zeit der „Solarboom“ ausgelöst hatte, seien inzwischen behoben.

In drei bis fünf Wochen, kündigt er an, würden die beiden von den Stadtwerken beauftragten Firmen mit der Montage der Anlagen auf den Schuldächern beginnen.

Sanierung des Flachdachs der GS Gölshausen.
Das Flachdach der Grundschule Gölshausen wurde 2023 saniert. Dort soll bald eine PV-Anlage installiert werden. Foto: Christof Bindschädel

PV-Anlagen sollen noch im Frühjahr in Betrieb gehen

Bei der Bauzeit rechnet Kleck mit einem Monat, sodass die Solaranlagen voraussichtlich Ende April oder Anfang Mai in Betrieb gehen könnten.

Was haben die Bürger davon? Für die Stadt sinken durch die PV-Anlagen die Energiekosten, betont Kleck, und davon profitierten am Ende auch die Bürger. Denn so bleibt mehr Geld für anderes.

Außerdem sei die Installation der Solaranlagen ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. Das betont auch die Stadtverwaltung. In den kommenden zehn bis 15 Jahren will sie klimaschädliche CO2-Emissionen weitestgehend auf null zurückfahren, also „klimaneutral“ werden.

„Auf dem Weg zur klimaneutralen Stadtverwaltung bergen kommunale Liegenschaften ein enormes Potenzial“, heißt es in der Beschlussvorlage für den Gemeinderat zur Photovoltaik.

Die Belegung der Schuldächer sei ein erster Schritt zur Erreichung des Ziels. Zudem rechneten sich Photovoltaikanlagen auf kommunalen Dachflächen bereits nach wenigen Jahren.

Stadtwerke Bretten haben Erfahrung mit Photovoltaik

Die Stadtwerke haben bereits einige Jahre Erfahrung mit Photovoltaik. Auf ihren eigenen Dächern liefern fünf sogenannte „Bürgersolaranlagen“ umweltfreundlichen Sonnenstrom für das Brettener Stromnetz.

Bürgersolaranlagen heißen sie, weil Bürger Anteile daran erwerben konnten und an den Erträgen beteiligt werden. Allerdings seien letztere inzwischen nur noch gering, räumt Kleck ein: Die Einspeisevergütung für die Einleitung von Solarstrom ins Stromnetz liege bei „wenigen Cent“.

Weitere Anlagen haben die Stadtwerke auf den Dächern des Baubetriebshofs sowie der Firmen Hannich Möbeltransport-Spedition, Wolfmüller Spedition, BGT Bischoff Glastechnik und des Autohauses Graf Hardenberg installiert.

2023 haben alle Anlagen zusammen Kleck zufolge 1,8 bis zwei Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt – genug für 570 Haushalte.

nach oben Zurück zum Seitenanfang