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Bündelung von Ressourcen und Wissen

Landrat fordert Geothermie- und Wärmegipfel für das ganze Oberrheingebiet

Auf die Klimaschutzpotenziale in der Region verwies Christoph Schnaudigel bei der Feier zum 15-jährigen Bestehen der Umwelt- und Energieagentur Kreis Karlsruhe. Vorteile der Geothermie müssten den Bürgern besser vermittelt werden.

Landrat Christoph Schnaudigel fordert bei der Feieeinen Geothermie- und Wärmegipfel für das ganze Oberrheingebiet.
Landrat Christoph Schnaudigel nutze die Feierstunde zum 15-jährigen Bestehen der Umwelt- und Energieagentur des Landkreises für einen Aufruf. Ressourcen und Wissen müssten noch besser gebündelt werden. Foto: Florian Ertl

Die Umwelt- und Energieagentur Kreis Karlsruhe (UEA) feiert in diesem Jahr ihr 15-jähriges Bestehen. Im Mittelpunkt der Arbeit der Agentur stehen die schrittweise Umsetzung der Klimaschutzstrategie des Landkreises und damit verbunden zahlreicher Einzelprojekte.

Bei einer Feier am Freitagabend blickte die UEA zurück auf die Leistungen der vergangenen Jahre und voraus auf die Herausforderungen der Zukunft.

Vertreter aus der Landes- und Kommunalpolitik waren hierfür nach Oberderdingen gereist. Im Forum der Stadt begrüßte Landrat Christoph Schnaudigel die Landtagsabgeordneten Ulli Hockenberger, Ansgar Mayr (alle CDU), Christian Jung (FDP) und Andrea Schwarz (Grüne). Außerdem hatten Bürgermeister und Kreistagsmitglieder aus dem gesamten Landkreis ihr Kommen angekündigt.

Die UEA wurde gegründet, um Ressourcen und Wissen für gemeinsame Klimaschutzziele zu bündeln.
Christoph Schnaudigel
Landrat

„Dass sich an einem Freitagabend so viele von ihnen hier einfinden, um mit uns das Bestehen der UEA zu feiern, zeigt, welche Bedeutung diese Institution für unseren Landkreis hat“, sagte Schnaudigel.

Alleine könne eine Stadt oder Kommune die klimaschutzpolitischen Herausforderungen nicht mehr stemmen. „Die UEA wurde gegründet, um Ressourcen und Wissen für gemeinsame Klimaschutzziele zu bündeln“, so Schnaudigel.

Die Agentur initiiere, begleite und unterstütze nun seit 15 Jahren erfolgreich die Klimaschutzprozesse des Landkreises.

Gesellschafter sind mit 50 Prozent der Anteile der Landkreis selbst sowie zu je gleichen Teilen die drei kommunalen Stadtwerke Bruchsal, Ettlingen und Bretten und seit vergangenem Jahr der neu gegründete Klimaschutzverein Kreis Karlsruhe.

CO2-Emissionen sollen auf Null gebracht werden

Der Energiebedarf des ganzen Landkreises soll in Zukunft komplett ohne Kohlenstoffdioxidemissionen gedeckt werden, also „zeozweifrei“.

Diese Idee war 2010 die Grundlage für das Klimaschutzkonzept zeozweifrei2050 für den Landkreis Karlsruhe, das mittlerweile durch „zeoweifrei2035“ abgelöst wurde. Das Konzept wurde in den Jahren 2020 bis 2021 überarbeitet.

Für manches könnte es bereits zu spät sein. Jetzt geht es um jedes zehntel Grad.
Eberhard Oehler
Geschäftsführer Stadtwerke Bruchsal

„Der aktuelle Forschungsstand zeigt, dass größere Anstrengungen als bisher angestrebt nötig sind, um die globale Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius zu beschränken“, verdeutliche Eberhard Oehler, Geschäftsführer der Stadtwerke Bruchsal.

Seit 50 Jahren wisse die Politik, dass sie im Bereich des Klimaschutzes mehr tun muss. „Für manches könnte es bereits zu spät sein. Jetzt geht es um jedes zehntel Grad“, war Oehler überzeugt.

Landrat Schnaudigel: Vorteile der Geothermie müssen besser vermittelt werden

Landrat Schnaudigel forderte in seiner Festrede indes einen Geothermie- und Wärmegipfel für das ganze Oberrheingebiet. „Wir müssen unser Klimaschutzpotential nutzen. Dabei ist die Geothermie essenziell“, so der CDU-Politiker.

Die UEA und die Politik müssten die Vorteile der Geothermie gegenüber Bürgerinnen und Bürgern besser vermitteln.

Gleichzeitig lobte Schnaudigel die bisherige Arbeit der Umwelt- und Energieagentur: „Im Rahmen des European-Energy-Awards hat sich bereits gezeigt, dass wir im Landkreis Karlsruhe in Sachen Klimaschutz gut vorankommen. Unser Kreis hat in diesem Jahr besser als jeder andere in Baden-Württemberg abgeschnitten.“

Ministerialrat verspricht weitere Unterstützung

Ministerialrat Bernd Reuter richtete Geburtstagsglückwünsche von Umwelt-, Klima- und Energieministerin Thekla Walker (Grüne) aus. „Die Landesregierung hat die Absicht, Agenturen wie die UEA weiterhin bei ihrer Arbeit zu unterstützen“, sagte Reuter.

Der Ministerialrat bat um Verständnis, dass das Land in Sachen finanzieller Förderung nicht immer exakt den Wünschen des Landkreises oder der UEA gerecht werden könne.

Baden-Württemberg verfolge ambitionierte Klimaschutzziele und sei auch dank der Arbeit von Umwelt- und Energieagenturen auf einem guten Weg, diese zu erreichen.

Städten und Kommunen müssen einheitliche Strategien vermittelt und realistische Ziele gesetzt werden.
Thomas Nowitzki
Bürgermeister Oberderdingen

Oberderdingens Bürgermeister Thomas Nowitzki (CDU) bezeichnete die UEA als „Motor des Klimaschutzes und des Nachhaltigkeitsprozesses“. Landes- und Bundespolitik rief der Rathauschef zu konkreterem Handeln auf.

„Klimaschutz ist mehr als das Definieren gesetzlicher Bestimmungen. Städten und Kommunen müssen einheitliche Strategien vermittelt und realistische Ziele gesetzt werden“, meinte Nowitzki.

Wir werden genau so weitermachen.
Birgit Schwegle
UEA-Geschäftsführerin

UEA-Geschäftsführerin Birgit Schwegle bedankte sich für Glückwünsche und Lob. „Ich möchte das in dieser Form direkt an mein großartiges Team weiterleiten, ohne das meine Arbeit nicht möglich wäre“, erklärte Schwegle, die die Agentur seit ihrer Gründung führt.

Projekte wie das „zeo“-Carsharing, Energieberatung für Kommunen und Privathaushalte sowie das Erstellen von Energieplänen seien der Verdienst ihrer Mitarbeiter. „Wir werden genau so weitermachen“, versprach Schwegle.

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