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Segnung für Verliebte

Ökumenischer Gottesdienst zum Valentinstag findet in Gondelsheim regen Anklang

Liebe ist das zentrale Thema im ökumenischen Gottesdienst zum Valentinstag in Gondelsheim. Interaktiv und im stimmungsvollen Ambiente segnen Pfarrer Streicher und Pfarrerin Nelson die Gläubigen.

Gottesdienst in einer modernen Kirche
Der ökumenische Gottesdienst zum Valentinstag findet in besonderer Atmosphäre statt. Neben Predigten sind die Gläubigen zum Mitmachen eingeladen. Foto: Jochen Göbel

Mit einem leichten Knacken zerbricht der Glückskeks und offenbart: „Liebe ist… keine Geheimnisse voreinander zu haben!“

Ganz im Zeichen dieser Liebe hat sich der ökumenische Gottesdienst zum Valentinstag in der katholischen Kirche Gondelsheim gestaltet. Gut 60 Gläubige aller Altersklassen sind an diesem Donnerstagabend nach dem 14. Februar gekommen.

„Was uns verbindet ist unser Gott, der Liebe ist. In seinem Namen sind wir versammelt und in seinem Namen beginnen und feiern wir unseren Gottesdienst“, begann Prädikant und Mitinitiator Thomas Dittes den Gottesdienst. Alles, was die Menschen tun, solle in Liebe geschehen. Doch wie sei solch ein Anspruch in der realen Lebenswelt der Menschen umsetzbar?

Tatsächlich gehe das nicht, dennoch bestehe die Aufgabe als Christ darin, dies zu versuchen. Mit den Worten Gottfried Heinzelmanns: „Weil Gott uns zuerst liebt, können wir es täglich neu wagen, seine Liebe in die Welt zu tragen“.

Auch Musik spielt eine große Rolle im Gondelsheimer Gottesdienst

Musikalisch begleitet wurde der Gottesdienst von Henry Gingerich, Rüdiger Kampa und Thomas Pröll. Auch wurden die Gottesdienstbesucher und -besucherinnen aktiv einbezogen.

Rosemarie Vollmer stellte die Rahmen-Aktion vor, in der jeder sich ein Blatt Papier als Rahmen vor das Gesicht halten sollte. Dies sei als Metapher für eine auf sich selbst bezogene und dadurch eingeschränkte Sichtweise zu verstehen. Dem könne man aber entweichen, indem man ein Loch zum Durchschauen in den Rahmen schneide. Dadurch erweitere sich die Perspektive und man gebe auch sein wahres Ich zur Interaktion mit anderen preis.

Der Aufforderung kamen die Gläubigen gerne nach. An zwei Tischen entstanden dann jeweils eine Collage mit den durchlöcherten Rahmen, die die unterschiedlichen und sich gegenseitig bereichernden Durchblicke und Facetten einer Gemeinschaft darstellen sollten.

Kluge Worte von Laotse verdeutlichen das Gewicht der Liebe

Die andere Collage mit den Ausschnitten zeigte, wie die Einzelnen zu einer Gemeinschaft wachsen und sich als Teil ihrer ansehen. Rosemarie Vollmer, die die Idee für diese Aktion hatte, berichtet später im persönlichen Gespräch, dass dieses Zusammenwirken und der Dialog auch als Handlungsanweisung für die Politik und die Gesellschaft im Allgemeinen anzusehen sei.

Thematisiert wurden auch die großen kirchlichen und gesellschaftlichen Schlagworte wie Pflicht, Verantwortung, Gerechtigkeit, Wahrheit, Klugheit oder Ordnung. Hier bediente man sich bei dem chinesischen Philosophen Laotse: Pflicht ohne Liebe mache verdrießlich, Verantwortung ohne Liebe mache rücksichtslos, Gerechtigkeit ohne Liebe mache hart und Klugheit ohne Liebe mache gerissen.

Die Liebe sei der Kitt, der das Positive dieser großen und bedeutungsvollen Wörter offenbare. Nicht zuletzt mache Glaube ohne Liebe fanatisch und das sei nicht das, was man in der Kirche anstrebe. Glaube solle verbindend sein.

Gondelsheimer Gläubige werden persönlich gesegnet

Pfarrer Wolfgang Streicher von der katholischen Seelsorgeeinheit Bretten-Walzbachtal und Pfarrerin Daniela Nelson von der evangelische Kirchengemeinde Gondelsheim, Neibsheim und Büchig, die gemeinsam den ökumenischen Gottesdienst leiteten, spendeten zum Abschluss den Gläubigen den Segen, verbunden mit der anschließenden Möglichkeit einer ganz persönlichen Segnung und einem persönlichen Gebet.

„Mir hat der Gottesdienst wirklich sehr gefallen. Das Programm wurde mit Herz zusammengestellt und die Gemeinschaft ist gut“, stellt Hans Dröst aus Gondelsheim im Gespräch mit dieser Redaktion fest. Er gehe zwar regelmäßig in die Kirche, solche Gottesdienste seien aber schon etwas Besonderes.

Pfarrer Wolfgang Streicher erzählt, dass er vor vielen Jahren die Idee zu diesem Format hatte und rege Unterstützung vom Ökumenischen Forum um Thomas Dittes bekam. „2014 haben wir angefangen, durch Corona mussten wir dann länger aussetzen und im letzten Jahre haben wir wieder angefangen“, so der Geistliche. Auch die Kirche müsse mit der Zeit gehen „und das tun wir mit solchen Gottesdiensten“.

Organisatoren freuen sich über die Resonanz in Gondelsheim

Thomas Dittes freut sich über die gute Resonanz: „Der Abend hat sich auf jeden Fall gelohnt“, es seien auch einige neue Gesichter dabei gewesen. Für Pfarrerin Daniela Nelson war es der erste Gottesdienst zum Valentinstag. „Ich finde die Idee und Umsetzung total schön, vor allem die persönliche Segnung ist etwas Besonderes“, so Nelson. Das Format abends im stimmungsvollen Licht sei gut angenommen worden.

Zum Abschied beim Verlassen der Kirche gab es für jeden Gottesdienstbesucher noch einen Glückskeks.

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