Skip to main content

Regen und niedrige Temperaturen

Verkaufsoffener Sonntag: Schmuddelwetter schreckt Kunden beim Brettener Frühling ab

Der Brettener Frühling ist sprichwörtlich ins Wasser gefallen. Wegen des Schmuddelwetters sind nur wenige Besucher zu dem Shopping-Event mit verkaufsoffenem Sonntag in die Große Kreisstadt gekommen. Vor allem bei den Einzelhändlern war deshalb die Enttäuschung groß.

Auftritt des Fanfaren- und Trommlerzugs beim verregneten Brettener Frühling.
Die Stimmungsmacher sind unterwegs: Die Aktiven des Fanfaren- und Trommlerzugs ließen sich auch vom schlechten Wetter nicht davon abhalten, im Rahmen des Brettener Frühlings durch die Fußgängerzone zu laufen und für Stimmung zu sorgen. Foto: Tom Rebel

Bei der offiziellen Eröffnung um die Mittagszeit wurde Frank Bohmüller zum Orakel der Großen Kreisstadt. „Das wird uns sehr viele Besucher kosten“, meinte der Leiter des Amts Wirtschaftsförderung und Liegenschaften mit Blick auf das Schmuddelwetter – und zum großen Bedauern und Leidwesen der Einzelhändler sowie der Gastronomen sollte sich Bohmüller schlechte Vorahnung bestätigen.

Jedenfalls schreckten der Dauerregen und die Temperaturen von gerade einmal zehn Grad die Kunden ab. So kamen zum Brettener Frühling mit verkaufsoffenem Sonntag deutlich weniger Besucher als sonst.

„Das Wetter kann man bekanntlich nicht beeinflussen, man muss einfach versuchen, das Beste daraus zu machen. Zudem sollten wir alle froh sein, dass wir nach zwei Jahren Pandemie so eine Veranstaltung wieder machen können“, erklärte Oberbürgermeister Martin Wolff (Freie Wähler).

Wir freuen uns über jeden Kunden, der an diesem Schlechtwettertag zu uns kommt.
Emma Ott, Teamleiterin bei der Parfümerie Stephan

„Diejenigen Leute, die trotzdem da sind, lassen sich dieses Erlebnis nicht entgehen und sind trotz allem mit guter Laune unterwegs“, betonte der Rathauschef: „Zudem geben die Händler ihr Bestes – und das wird auch gewürdigt.“ Auch bei bescheidenem Wetter können die Stadt Bretten zeigen, was sie kann, meinte der OB.

„Wir freuen uns über jeden Kunden, der an diesem Schlechtwettertag zu uns kommt“, versicherte beispielsweise Emma Ott, Teamleiterin bei der Parfümerie Stephan.

An so einem Tag geht es auch darum, dass man Präsenz zeigt.
Friederike Schüller, Inhaberin von „Frieda’s conceptstore“

„Natürlich hatte man auf mehr Kundschaft gehofft, aber da kann man einfach nichts machen“, meinte Ott. „Es ist weniger los als erwartet, aber das erklärt sich letztlich durch das schlechte Wetter“, pflichtete Friederike Schüller, die Inhaberin des Kindermodegeschäfts „Frieda´s conceptstore“, bei und fügte an: „An so einem Tag geht es auch darum, dass man Präsenz zeigt.“

Kunden kommen beim Brettener Frühling gezielt in die Geschäfte

Wie bei Ott und Schüller war auch bei Andreas Drabek die Enttäuschung deutlich zu hören. „Wenn man sieht, wie gut das Wetter in den letzten Tagen war, dann ist das schon sehr bitter“, erklärte der Inhaber des Modehauses Martin. Immerhin, so Drabek, kämen zumindest ein paar Kunden, die dann auch gezielt einkaufen würden. „Gerade für die Modebranche sind die Rahmenbedingungen wie das Wetter sehr wichtig. Wir sind ja schon auf Sommer getrimmt, aber eigentlich müsste man jetzt wieder die Winterjacke rausholen“, sagte Drabek.

„Bei gutem Wetter würde das Einkaufen natürlich noch mehr Spaß machen“, ergänzte Halina Said aus Oberderdingen, die sich in Drabeks Modehaus mit neuen Klamotten eingedeckt hat. Sie sei zum ersten Mal beim verkaufsoffenen Sonntag in Bretten und sie sei gezielt in dieses Geschäft gekommen, berichtete Said. Das Wetter habe für sie keine große Rolle gespielt, versicherte die Oberderdingerin, zudem könne „bei schönem Wetter jeder einkaufen“.

Fanfaren- und Trommlerzug sorgt für Stimmung

Für ein bisschen Stimmung sorgten die Aktiven des Fanfaren- und Trommlerzugs Bretten(FZB), die sich auch von der schlechten Witterung nicht davon abhalten ließen, gleich zwei Mal durch die Fußgängerzone zu laufen und die überschaubare Besucheranzahl zu unterhalten.

Immer wieder kamen auch Gäste in die Brettener BNN-Geschäftsstelle, um sich im dort eigens für dieses Shopping-Event eingerichteten Tattoostudio ein Abziehbildchen von Chefreporter BeNNi zu sichern. „Wir kommen jedes Mal zum verkaufsoffenen Sonntag, egal wie das Wetter ist. Ein paar Regentropfen halten uns da nicht ab. Die Einzelhändler kämpfen an vielen Fronten, deshalb muss man sie auch unterstützen“, erklärte Olaf Reimer, während sich Tochter Lea im Beisein von Mutter Daniela gleich zwei BeNNi-Konterfeis auf die Arme „tätowieren“ ließ.

Nicht ganz so tief war die Enttäuschung bei den Gastronomen. „Wir sind ja eh da“, meinte stellvertretend Ingo Jäger und fügte an: „Für die Einzelhändler ist das natürlich bitter. Die organisieren Personal und dann ist kaum etwas los.“

Allerdings, so der Inhaber des Alten Rathauses, würden auch die Wirte das schlechte Wetter und damit die niedrige Besucherzahl merken. „Die Gäste, die an diesem Tag ohnehin zu uns kommen würden, die sind da. Aber die Laufkundschaft fehlt bei uns ebenso wie in den Geschäften.“ Das sei einfach „schade für alle“, erklärte Jäger – widersprechen wollte ihm an diesem 24. April 2022 keiner.

nach oben Zurück zum Seitenanfang