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Termin in Sinsheim

Sparkasse Kraichgau zieht Bilanz und blickt auf Corona

Die Sparkasse Kraichgau hat mit ihrem Krisenstab Vorbereitungen getroffen, um auch im Notfall handlungsfähig zu bleiben. Dies erklärte Vorstandsvorsitzender Norbert Grießhaber bei der Bilanzpressekonferenz der Bank in Sinsheim.

Das Sparkassen-Vorstandsteam: (von links) Michael Reichert, Norbert Grießhaber und Thomas Geiß mit ihrem digitalen Botschafter „Sparky“.
Das Sparkassen-Vorstandsteam: (von links) Michael Reichert, Norbert Grießhaber und Thomas Geiß mit ihrem digitalen Botschafter „Sparky“. Foto: Ebert

Die Corona-Krise macht sich auch bei der Sparkasse Kraichgau bemerkbar: „Wir haben mit unserem Krisenstab, der täglich tagt, alle sensiblen Bereiche identifiziert, um auch im Notfall handlungsfähig zu bleiben“, erklärt Vorstandsvorsitzender Norbert Grießhaber bei der Bilanzpressekonferenz in Sinsheim. Die Sicherheit der Mitarbeiter und Kunden stehe an erster Stelle. Bei den Kunden seien derzeit allerdings noch keine finanziellen Schwierigkeiten spürbar.

Für das Geschäftsjahr 2019 spricht Grießhaber von einem insgesamt guten Ergebnis. Die Bilanzsumme der Bank habe sich um 94,3 Millionen Euro auf rund 4,3 Milliarden erhöht und liege um 2,3 Prozent über dem Vorjahreswert. Das Kundenkreditvolumen sei um 159 Millionen (7,2 Prozent) auf knapp 2,4 Milliarden Euro angestiegen. Der Zinsüberschuss, die Haupteinnahmequelle der Sparkasse Kraichgau, sei durch das starke Kreditneugeschäft sogar um 0,9 Prozent auf 58,4 Millionen Euro gestiegen.

Erfreulich entwickelt habe sich auch der Provisionsüberschuss. Die zweite wichtige Ertragssäule der Bank konnte gegenüber dem Vorjahr (26 Millionen) um 6,5 Prozent auf 27,7 Millionen Euro gesteigert werden. Das Betriebsergebnis von 27 Millionen Euro – im Vorjahr waren es 25,6 Millionen – bezeichnete Grießhaber als „noch gut“.

Wohnbaudarlehen stark gefragt

In seiner Jahresbilanz unterstrich der Vorstandsvorsitzende, dass die Bank seit ihrer Gründung auf Nachhaltigkeit setze. Für Kunden, die einen Beitrag für das Klima leisten wollen, arbeite man intensiv an der Entwicklung von „grünen“ Geldanlageprodukten und Dienstleistungen. Stark nachgefragt waren Darlehen für den privaten Wohnungsbau. Hier stiegen die Zusagen 2019 um gut 40 Prozent auf 221,2 Millionen Euro.

Bei den Geldanlagen machte der Vorstandsvorsitzende eine Trendwende aus: Zum ersten Mal belegten Aktien und andere Wertpapiere den ersten Platz bei der Frage, wie man in der Niedrigzinsphase am besten sein Geld anlegt. Stark nachgefragt war im Vorjahr auch das Online-Angebot: Rund 17.600 Anrufe oder Kontakte gingen dort jeden Monat ein.

Düstere Rahmenbedingungen

Die aktuellen Rahmenbedingungen für eine Bilanzpressekonferenz hätten kaum schlechter sein können. Am Freitag hatte die Sparkasse Kraichgau in ihre Filiale nach Sinsheim eingeladen. Dort waren gerade die Heimattage der Corona-Epidemie zum Opfer gefallen. „Es sieht düster aus“, erklärte Sinsheims Oberbürgermeister Jörg Albrecht in seinem Grußwort, allein für die „Lange Nacht der Heimat“ hatten 28 Veranstaltungen abgesagt werden müssen.

Kundengeschäft ausgebaut

Da machten die Zahlen, die der Vorstand der Sparkasse Kraichgau präsentierte, geradezu Mut. Zumindest im Rückblick auf das Geschäftsjahr 2019, das Vorstandsvorsitzender Norbert Grießhaber in Summe als ein noch gutes bezeichnete. Und dies trotz schwachem Wirtschaftswachstum in Deutschland, und trotz Handelsskonflikt zwischen den USA und China. Das Vertrauen in der Regionalbank machte er auch am immensen Anstieg der privaten Kundeneinlagen fest. Rund 120 Millionen Euro hatte die Privatkunden der Sparkasse trotz Niedrigzinsphase neu anvertraut. In Summe betragen die Kundeneinlagen wie im Vorjahr gut 3,2 Milliarden Euro. Insgesamt habe die Sparkasse ihr Kundengeschäft ausgebaut und dabei ein gutes Ergebnis erzielt. So hat die Bank ihre Eigenmittel weiter aufgestockt, die Gesamtkapitalquote liegt aktuell bei 17 Prozent, das Kernkapital beträgt 341 Millionen Euro.

Regionale Wirtschaft unterstützt

Mit Kreditzusagen im gewerblichen Bereich von rund 268 Millionen Euro sei die Sparkasse Kraichgau ihrem Auftrag nachgekommen, die regionale Wirtschaft zu unterstützen, erklärte Vorstandsmitglied Michael Reichert. Größter Wachstumstreiber seien mit 221 Millionen Euro die Darlehenszusagen für den privaten Wohnbau gewesen.

Die Sparkassen-Immobilientochter profitiert vom anhaltenden Immobilienboom mit einem Umsatz von 56,5 Millionen Euro bei 196 vermittelten Objekten. Darüber hinaus wurden Bausparverträge in Höhe von 122 Millionen Euro vermittelt, im Jahr davor waren es 104 Millionen. Die SV Sparkassenversicherung verbuchte ein Neugeschäft von 38 Millionen Euro, hieß es weiter.

Ausschließlich Ökostrom

Auch ökologischen Belangen will die Sparkasse Rechnung tragen. So habe man die eigenen Treibhausgasemissionen um über 60 Prozent gesenkt, 13 Fotovoltaik-Anlagen auf sparkasseneigenen Dächern leisteten einen weiteren Beitrag dazu. Seit 2012 beziehe die Bank ausschließlich Öko-Strom. Und auch für ihre Kunden arbeite die Sparkasse an grünen Finanzprodukten.

Mit ihren 680 Mitarbeitern in 38 Filialen betreut die Sparkasse Kraichgau 121.782 Girokonten. Privatkunden sowie kleine und mittlere Unternehmen sind ihre Hauptzielgruppe. Knapp 60.000 Kunden nutzen mittlerweile das Online-Banking. „Anfang 2020 wird die Sparkasse Kraichgau ihre Brettener Hauptfiliale am Engelsberg umfassend neu gestalten“, kündigte Vorstandsmitglied Thomas Geiß an. Auch an der Filiale in Karlsdorf seien noch für dieses Jahr umfangreiche Renovierungsarbeiten geplant. Das Kundenzentrum in Bruchsal spiegle mit seinen digitalen Angeboten, den Online-Banking-Services und persönlicher Beratung bereits all das wieder, was ein modernes Bankgeschäft ausmache, erklärte Geiß.

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