Die Nacht war kurz. Oder auch lang, ganz wie man es nimmt. Seinen Wahlsieg in Sulzfeld hat der designierte Bürgermeister Simon Bolg jedenfalls ausgiebig gefeiert.
Und am nächsten Morgen geht es genauso weiter. Nachbarn und Freunde klingen an der Haustür, jemand bringt eine Schwarzwälder-Kirschtorte vorbei. Und auch auf seinem Handy trudeln ständig Nachrichten ein.
Wir haben dauernd Besuch, alle freuen sich riesig.Simon Bolg
künftiger Bürgermeister von Sulzfeld
„Wir haben dauernd Besuch, alle freuen sich riesig“, sagt Bolg am Tag nach der Wahl. Und er sagt, erst jetzt realisiere er so langsam das Ergebnis.
Mit großen Plänen will der künftige Bürgermeister zur Tat schreiten. Die Hausarztversorgung und der Dorfplatz stehen weit oben auf seiner Agenda. Um für diese Pläne und für weitere Investitionen die Weichen zu stellen, will Bolg noch vor seinem offiziellen Amtsantritt mit der Arbeit in Sulzfeld loslegen.
Noch habe ich ja nichts zu melden.Simon Bolg
künftiger Bürgermeister von Sulzfeld
Und das gleich in diesem Monat. Denn noch im Oktober will Bürgermeisterstellvertreter Ulrich Fischer den Haushalt einbringen – und dort will Bolg nach Möglichkeit schon „Akzente setzen“. Mit anderen Worten: Er möchte dafür sorgen, dass der Gemeinderat für einige Projekte die finanziellen Mittel einstellt.
„Ohne Geld wird es schwierig“, sagt Bolg. Allerdings sei er da auf eine gewisse Offenheit angewiesen. „Denn noch habe ich ja nichts zu melden.“
Gemeinde Sulzfeld stellt einen Bürgermeisterbaum auf dem Rathausplatz auf
Daneben geht auch der offizielle Gang der Bürgermeisterwahl in Sulzfeld weiter. Am Montagnachmittag stellte die Gemeinde einen Bürgermeisterbaum auf dem Rathausplatz auf.
Zudem bestätigte der Gemeindewahlausschuss das Ergebnis, wie Bürgeramtsleiter Jonathan Pfettscher auf Nachfrage bekannt gibt. Es bleibt dabei: 1.426 Bürger haben Simon Bolg gewählt, das sind 55,1 Prozent der Wähler.
3.960 Menschen in Sulzfeld waren wahlberechtigt. 2.595 von ihnen haben ihre Stimme abgegeben, sieben Stimmen sind ungültig. Mitbewerber Heiko Röth aus Sulzfeld erhielt 26,6 Prozent, Volker Geisel aus Zaisenhausen 15,5 Prozent. Die einzige Kandidatin, Silke Sprenger-Dieffenbacher aus Eppingen, kam auf 2,7 Prozent der Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei gut 65,5 Prozent.
Wann Simon Bolg sein Amt tatsächlich antritt, wird sich voraussichtlich in den nächsten Tagen oder Wochen entscheiden. Das hängt unter anderem davon ab, wann Bolg aus seinem Dienst als Ordnungsamtsleiter der Stadt Bretten ausscheidet.