Die Vermietung von überteuertem Wohnraum an Leiharbeiter aus Osteuropa erweist sich in Bretten und den Umlandgemeinden als wahre Goldgrube. Das Geschäftsmodell funktioniert so: Ein findiger Investor kauft oder mietet alte Häuser und vermietet sie als Doppelzimmer an Leiharbeiter. Beispielsweise an die 1.000 bis 1.300 Leiharbeiter des Brettener Tiernahrungsmittelherstellers Deuerer, der insgesamt rund 1.800 Beschäftigte hat .
Die Mieter zahlen pro Person zwischen 250 und 350 Euro pro Bett. Bei einem Mehrfamilienhaus mit 24 Bewohnern sind das bei im Schnitt 300 Euro pro Person locker 7.200 Euro an Mieteinnahmen im Monat. Eine Rendite, von der Hausbesitzer ansonsten nur träumen können.
Eine große Zahl solcher Unterkünfte sind in den vergangenen Jahren aus dem Boden geschossen: in Rinklingen, in Gondelsheim, in Diedelsheim, in Knittlingen, in Flehingen, in Kraichtal. In Bretten gibt es eine Vielzahl, manche sind bis unters Dach mit Leiharbeitern belegt. Gut erkennbar an den Namensschildern an den Briefkästen, die aus einem Beherbergungsbetrieb Mietwohnungen machen.