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Teil des Lärmaktionsplans

Auf vielen Straßen in der Bruchsaler Innenstadt gilt künftig Tempo 30

An vielen Straßen in Bruchsal und in den Stadtteilen sind die Anwohner Lärm geplagt. Jetzt hat der Gemeinderat die Weichen für eine Reduzierung des Lärms gestellt.

Tempo 30 Württemberger Straße
Tempo 30: Seit Februar 2021 gibt es in der Württemberger Straße in Bruchsal eine 30er-Zone. Nächstes Jahr sollen im ganzen Stadtgebiet und in den Stadtteilen weitere folgen. Foto: Martin Heintzen

In den nächsten fünf Jahren soll die Geschwindigkeit auf einigen wichtigen Straßen in Bruchsal und zwischen den Stadtteilen reduziert werden. Darüber hinaus sind bei anstehenden Fahrbahnsanierungen weitere Tempolimits geplant.

Darauf einigte sich der Gemeinderat vor Kurzem bei drei Nein-Stimmen und einer Enthaltung. Die Genehmigungen sollen jetzt eingeholt werden.

Tempo 30 soll in Bruchsal so einheitlich wie möglich kommen

„Beim Thema Lärm sind die Bürger sehr sensibel“, erinnerte Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick (parteilos) die Ratsmitglieder vor der Verabschiedung des mittlerweile dritten Lärmaktionsplans. Die Temporeduzierungen sollen ab 2023 „so einheitlich wie möglich“ umgesetzt werden, so die OB. Hintergrund sind neue Lärmrichtlinien der Europäischen Union (EU).

Was heißt das konkret? Auf vielen Straßen in der Innenstadt wird tagsüber und nachts die Geschwindigkeit auf Tempo 30 reduziert. Darunter sind auch wichtige Verbindungsstraßen wie die Heidelberger Straße, die Zollhallenstraße, die Württemberger Straße und die Friedensstraße.

Tempo 30 schon beim Bahnhof und in der Württemberger Straße umgesetzt

Mit den Maßnahmen werden teilweise Straßenbereiche überbrückt, wo gegenwärtig noch 50 Kilometer pro Stunde gefahren werden darf. Tempo 30 herrscht ganztags beispielsweise bereits zwischen dem Siemens-Kreisel und dem Justus-Knecht-Gymnasium entlang des Bahnhofs und in der Württemberger Straße.

Einen sogenannten Lückenschluss wird es in nächster Zeit auch in Heidelsheim auf der B35 zwischen der Schwallenbrunnen-Kreuzung und der Brettener Straße geben. Dort wird das Tempo einheitlich auf 70 reduziert. Tempo 30 wird es außerdem an vier Stellen im Stadtteil geben, beispielsweise beim Bahnübergang.

Auf Tempo 50 wird die Geschwindigkeit am Ortseingang von Untergrombach Richtung Büchenau reduziert. Tempo 30 wird im Bereich der Bahnunterführung bis zum Seniorenzentrum Bundschuh ausgeweitet.

Zusätzliche Schilder verwirren nur.
Roland Foos, Freie Wähler

Tempo 50 wird in Bruchsal auch zwischen der L558 und dem Ortseingangsschild gelten – das ist in Höhe von SEW. Insgesamt fast 45.000 Euro soll es kosten, zusätzliche Schilder zur Geschwindigkeitsreduzierung und stationäre Kontrollen aufzustellen oder Fahrbahnen zu markieren. Allein 17 Bereiche in der Kernstadt Bruchsal sind betroffen.

In ihren Stellungnahmen sprachen sich die Gemeinderäte für eine einheitliche Geschwindigkeit aus: „Zusätzliche Schilder verwirren nur“, warnte etwa Roland Foos, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler.

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Die Geschwindigkeitsreduzierungen zum Schutz der Anwohner seien eine richtige Entwicklung, stellte Ruth Birkle, Fraktionsvorsitzende der Grünen/Neue Köpfe, klar. Volker Ihle, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der FDP/Bürgerliste, verwies auf die Gesundheitsgefährdung durch Lärm, die nun angegangen werde.

Lärmaktionsplan: Ampeln sollen Bussen Vorrang einräumen

Nach Einschätzung von Gabriele von Massow, Fraktionsvorsitzende der AfD/UBiB, würden stationäre Blitzer zur Geschwindigkeitsreduzierung wie beim Justus-Knecht-Gymnasium zu wenig genutzt. Sie wertete flächendeckendes Tempo 30 insgesamt kritisch. Gegen Tempo 30 auf Durchgangsstraßen sprach sich Dela Schmidt vom Aufbruch Bruchsal aus. Das sei eher eine „Verkehrsbehinderung“.

Dass durchgehend Tempo 30 Auswirkungen auf den Fahrplan für den Busverkehr haben wird, steht bei den Stadtwerken bereits fest. Nachsteuern könnte man, indem man den Bussen Vorrecht bei den Ampeln einräumt.

Als mittel- und langfristige Maßnahmen soll in Bruchsal und in den Stadtteilen bei anstehenden Fahrbahnsanierungen sogenannter lärmmindernder Belag verwendet werden. Je nachdem wie aufwendig das Verfahren ist, wird das nach heutigem Stand zwischen fünf Euro und 35 Euro pro Quadratmeter kosten. Insgesamt rechnet die Verwaltung mit über 2,5 Millionen Euro Kosten für die Sanierung einzelner Straßenabschnitte.

Größter Brocken dürften die Württemberger Straße, die Durlacher Straße, die Grabener Straße und die B3 in Untergrombach sein. Auch in Büchenau ist zwischen Ortseingang und der Neutharder Straße eine größere Fahrbahnsanierung geplant.

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