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Umstrittener HNO-Arzt Bodo Schiffmann tritt als Redner auf

„Aufbruch Bruchsal“: Mehr als 300 Teilnehmer bei Demo gegen Corona-Maßnahmen

Bei der Kundgebung der Initiative „Aufbruch Bruchsal“ haben sich rund 300 Menschen vor dem Ratskeller versammelt - weit mehr als die 30 bis 40, die erwartet wurden. Das lag vermutlich an einer abgesagten Kundgebung in Mannheim.

Mann auf Podest spricht über Mikrofon zu einer Menge
Beifall für Bodo Schiffmann: Der Arzt aus Sinsheim übt Kritik an Äußerungen der Weltgesundheitsorganisation und vorschnellen Impfungen. Foto: Monika Eisele

Das Versammlungsgelände vor dem Ratskeller und den angrenzenden Geschäften für die Kundgebung der Initiative „Aufbruch Bruchsal“ war mit Absperrgittern markiert und musste ständig Richtung Marktplatz und Kübelmarkt erweitert werden. Weit mehr als die erwarteten 30 bis 40 Teilnehmer waren gekommen. Am Morgen war die Kundgebung in Mannheim abgesagt worden. Wahrscheinlich seien deshalb so viele nach Bruchsal gekommen, so die Vermutung der Polizei.

In einem Zwischenbericht spricht Wolfgang Ams, Revierleiter in Bruchsal, von etwa 120 Teilnehmern innerhalb der Markierung. Außerhalb davon standen nochmals mindestens 200 Menschen, größtenteils ebenfalls Sympathisanten, wie an den Zurufen und am Applaus zu erkennen war. Die Polizei war mit etwa 40 Einsatzkräften und Deeskalationsteams vor Ort. Bis zum Ende der Kundgebung gab es keine Zwischenfälle.

Wir sind keine Corona-Leugner. Wir kritisieren und hinterfragen nur einige der Maßnahmen.
Frank Kampa von „Aufbruch Bruchsal“

Frank Kampa von „Aufbruch Bruchsal“ eröffnet die Kundgebung mit Seitenhieben gegen Eberhard Schneider, Gewerkschafter und Mitglied des „Bündnis für Menschlichkeit“. „Es gibt Leute, die wollen diese Kundgebung verbieten. Diese Leute können Demokratie nicht aushalten“, so Kampa. Im Anschluss verlieh er seinem Wunsch Ausdruck, die Presse möge sich um eine ehrliche Berichterstattung bemühen.

„Wir sind keine Corona-Leugner, keine Verschwörungstheoretiker, weder recht- noch linksextrem und wir sind keine Corona-Gegner. Das können sie alles streichen. Wir kritisieren und hinterfragen nur einige der Maßnahmen“, sagt Kampa. Als 2017 über 20.000 Menschen an der Grippe starben, habe es keinen Aufschrei und keine Maßnahmen gegeben. Risikogruppen sollten geschützt, aber Nicht-Betroffene solle man einfach leben lassen, sagt Kampa und erntet viel Beifall dafür.

Redner Bodo Schiffmann erntet lautstarken Beifall

Relativ schnell heizt sich die Stimmung auf, als Bodo Schiffmann aus Sinsheim ans Mikrofon tritt. Nach Kritik an Äußerungen der Weltgesundheitsorganisation und vorschnellen Impfungen – „Frauen können unfruchtbar werden, Menschen an Nebenwirkungen leiden oder sterben“ – kommt er zum Schluss, dass Covid die Krankheit sei, die die Grippe getötet habe.

Warum die Kritiker der Corona-Maßnahmen ihrerseits in der Kritik stehen, erschließt sich ihm nicht: „Wir sind die freiheitlich-demokratische Grundordnung, wollen diese schützen und sind das Friedlichste was es gibt“, sagt Schiffmann. Wenn Trump die Präsidentschaftswahl gewonnen habe und die Politikelite hinter Gittern sei, werde endlich wieder Ordnung in Deutschland einkehren, sagt Schiffmann unter lautstarken Beifallsbekundungen.

Weitere Redner thematisieren psychische und physische Folgen der Krise für Kinder mit Worten wie „staatlich verordneter Kindesmissbrauch“, die Situation in Altenheimen und Krankenhäusern und warnen vor einer Atmosphäre aus Angst und Denunziation. „Alte werden weggesperrt, Kinder drangsaliert, die Bevölkerung terrorisiert“, fasst die Bruchsaler Stadträtin und „Aufbruch Bruchsal“-Mitglied, Dela Schmidt, die Kritikpunkte zusammen.

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