
Der Sommer will einfach nicht aufhören. Doch in den Modegeschäften hängen längst Wintermäntel und Wollpullover. Wie gehen die Einzelhändler damit um? Das verrät Cornelius Schosulan. Er leitet die Filiale von Mode Jost in Bruchsal.
Die T-Shirts sind längst abverkauft
Die Menschen freuen sich über die sommerlichen Temperaturen. Die Modegeschäfte bleiben derweil auf der neuen Ware sitzen.
SchosulanJa, für uns Menschen ist dieser Spätsommer toll. Aber für die Winterware ist es im Moment schwierig. Sie ist zum größten Teil schon da. Mitte September hatten wir noch einiges an Übergangsjacken, aber jetzt, Anfang, Mitte Oktober sind auch die dicken Sachen für den Winter schon fast komplett im Geschäft. Nur noch ganz wenige Kurzarm-Shirts sind vorhanden. Aber manchem Kunden steht der Sinn im Moment natürlich noch nicht nach den Wintersachen.
Können Sie darauf reagieren? Noch mal T-Shirts anbieten und Bikini?
SchosulanNein, die meiste Ware ist ja abverkauft. Ein bisschen Bademode haben wir das ganze Jahr über da. Nun wollen wir aber die neue Saisonware verkaufen. Und die Menschen, die jetzt zwar noch keine Winterware kaufen, kommen aber auch nicht, um noch Sommerware zu bekommen. Aber wir merken, dass die Menschen, die sich für Mode interessieren, auch schon kaufen. Es zieht langsam wieder an. Ich bin optimistisch.
Gibt es dann einen Nachholeffekt, sobald es kälter wird?
SchosulanJa. Das, was wir jetzt nicht verkaufen, verkaufen wir dann eben später. Das gleicht sich meistens schon wieder aus. Im vergangenen Jahr beispielsweise hatten wir im September und Oktober viel schlechteres Wetter. Da war die Lage eine ganz andere. Wobei wir sagen müssen, dass es ja oft so richtig kalt erst im Januar wird. Das hat sich ziemlich verschoben. Vielleicht muss da sogar die Modebranche irgendwann umdenken. Übergangsmode präsentieren, vielleicht Zwischenkollektionen anbieten.