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Hecken zerstört

Bruchsaler Rosengarten: Buchsbaumzünsler sorgt für Kahlschlag

Bei Hobbygärtnern ist der Schädling schon lange gefürchtet. Jetzt hat er in einem Bruchsaler Park zugeschlagen. Was passiert mit den Hecken im beliebten Rosengarten?

Buchsbaumzünsler Rosengarten Schlossgarten Bruchsal
Da gibt es nichts mehr zu retten. Ein Schädling hat im Bruchsaler Rosengarten markante Hecken zerstört. Foto: Martin Heintzen

Trauriger Anblick im Bruchsaler Schlossgarten: Im dortigen Rosengarten hat der Buchsbaumzünsler gewütet und die Hecken so sehr geschädigt, dass sie entfernt werden müssen.

„Angesichts der anhaltenden Problematik rund um den Buchsbaumzünsler und da pflegerische Gegenmaßnahmen nur bedingt Wirkung zeigen, hat die Stadt Bruchsal in Absprache mit Karin Seeber von den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg beschlossen, die Einfassungshecken neu zu gestalten“, heißt es in einer Pressemitteilung der Bruchsaler Stadtverwaltung.

Für die Pflege des Rosengartens ist die Stadt zuständig, um den Schlossgarten kümmern sich die Gärtner des Landesbetriebes Schlösser und Gärten. Dort wird die Arbeit immer aufwendiger, unter anderem wegen des Klimawandels.

Statt Buchs soll Eibe im Bruchsaler Rosengarten wachsen

Aktuelles Sorgenkind ist der schiefe Baum nahe dem Schloss. Dort sind es jedoch Generationen von Kletterern, die dem Trompetenbaum zugesetzt haben. Mit einem Kronensicherungsschnitt versucht man, den besonderen Hingucker und beliebtes Fotomotiv noch zu retten.

Doch zurück zum Rosengarten: Für die markanten Hecken gibt es keine Hoffnung mehr auf Rettung. Der Großteil der betroffenen Buchsbäume ist augenscheinlich abgestorben. Braune Stängel und Blätter bieten einen traurigen Anblick.

Die Büsche durch neuen Buchs zu ersetzen, lohnt sich nicht aus Sicht der Abteilung Tiefbau, Grün, Landschaftspflege im zuständigen Stadtbauamt. Stattdessen plant man, auf Eibe umzusteigen.

Der Austausch von Buchsbäumen sei bereits gängige Praxis in vielen historischen Anlagen. Auch in Bruchsal hätten die Gärtner bereits an anderen Standorten neue Hecken gepflanzt.

Die pflegeintensive Betreuung des Rosengartens hat die Stadtverwaltung inzwischen ausgelagert und lässt dafür eine Gartenbaufirma aus Waghäusel kommen. Sie kümmert sich unter anderem um die 320 Quadratmeter großen Rosenbeete. 

Gefräßige Raupen sind kaum in Schach zu halten

Viele Hobbygärtner haben sich mit dem Schädling bereits herumschlagen müssen. Die Raupen dieses Schmetterlings fressen bevorzugt die Blätter und Rinde der Buchsbäume. Innerhalb kurzer Zeit können selbst ausgewachsene Buchsbäume komplett absterben.

Wer nicht mit der chemischen Keule hantieren will, hat nur wenige Mittel. Der Naturschutzbund (Nabu) empfiehlt das Absammeln der Raupen im Frühjahr und den Einsatz eines Dampfstrahlers. Die eingeschleppte Art hat noch nicht viele Fressfeinde, erst langsam entdecken Vögel die Raupen als Nahrung, so der Nabu weiter.

Aus Sicht von Bernd Salwender vom Gartenamt spricht vieles für Eiben: Sie seien robust und widerstandsfähig gegenüber vielen Schädlingen. Außerdem langlebig und gut zu stutzen. Zudem bleiben sie das Jahr über grün.

Buchs wird noch dieses Jahr entfernt

Noch in diesem Jahr sollen die zerstörten Buchsbaumhecken im Rosengarten entfernt werden, so der Zeitplan der Stadtverwaltung. Die Neupflanzung der Eibenhecken sei für das kommende Frühjahr geplant.

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