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Potenzielle Gefahr

Angst vor herabfallenden Teilen: Im Lußhardtwald bei Forst werden geschädigte Bäume gefällt

Nachdem sich zuvor Spaziergänger besorgt über den Zustand einiger Bäume im Lußhardtwald bei Forst gezeigt haben, werden die geschädigten Kiefern jetzt gefällt.

Die Kiefern im Lußhardtwald beim Waldsee
Die Kiefern im Lußhardtwald beim Waldsee sind größtenteils schwer geschädigt oder sogar schon abgestorben. Foto: Forst BW

Seit dem 31. Januar laufen im Lußhardtwald zwischen Forst, der B35 und der Autobahn A5 umfangreiche und unumgängliche Baumfällarbeiten.

Die Bäume in diesem Waldstück wurden infolge des Klimawandels massiv geschwächt. Viele Kiefern und Buchen sind in der Zwischenzeit ganz oder teilweise abgestorben, das schreibt ForstBW in einer Mitteilung.

Spaziergänger im Lußhardtwald sorgen sich um Sicherheit

Zahlreiche Waldbesucherinnen und Waldbesucher hatten sich in den letzten Monaten bei Revierförster Christoph Weihrauch und auch in der Zentrale des Forstbezirks Hardtwald gemeldet und sich besorgt über den Zustand des dortigen Waldes geäußert.

Dabei ging es in den Rückmeldungen einerseits um den Zustand des Waldes an sich, aber auch um die Gefahren, die von den abgestorbenen Bäumen für Spaziergänger ausgehen können.

Nun werden vor allem abgestorbene und stark geschädigte Kiefern mit einem sogenannten Harvester gefällt und danach an den Waldweg gebracht.

Dieses Verfahren ist gerade angesichts der großen Gefahren, die von dürren Bäumen ausgehen, alternativlos: In der Maschine ist der Fahrer bei der Fällung der Bäume vor herabfallenden Baumteilen geschützt und er kann zudem die abgesägten Bäume mit seinem Greifarm in die richtige Richtung lenken, so dass sie den stehenden Wald kaum schädigen.

Dabei wird nicht etwa querfeldein von Baum zu Baum gefahren. Die Maschine darf nur auf sogenannten Rückegassen fahren. Über 80 Prozent des Waldbodens bleiben dadurch unbeschädigt, vor allem, weil diese Gassen auf Dauer auch für künftige Hiebsmaßnahmen verwendet werden.

Wald in Forst soll weitgehend unbeschädigt bleiben

„Wir konzentrieren die Fahrbewegungen und damit auch die Schäden auf eine sehr kleine Fläche und schützen dafür den restlichen Boden“, sagt Revierförster Weihrauch und steht dabei laut Mitteilung auf einer Rückegasse.

Diese zeigt unübersehbare Fahrspuren der schweren Holzerntemaschine, aber: „erstaunlich ist, dass der Druck auf den Waldboden bei einem Harvester unwesentlich höher ist, als der eines 100 Kilogramm schweren Menschen mit Schuhgröße 45. Das liegt vor allem an den sehr breiten Niederdruckreifen. Durch diese verteilt sich das Gewicht der Maschine auf eine sehr große Fläche“, so der Forstmann weiter.

Hätte man die Arbeiten bei anhaltendem Bodenfrost durchführen können, wären die Fahrspuren deutlich schwerer zu erkennen gewesen. Aber auch auf einen mehrwöchigen Bodenfrost warten die Forstleute seit Langem in unserer Region vergeblich. Auch das ist eine Folge des Klimawandels.

Auch wenn die Spaziergänger schon immer den Wald auf eigene Gefahr betreten haben und der Waldbesitzer keine Haftung für sogenannte waldtypische Gefahren, wie umfallende Bäume oder herabstürzende Äste hat, fühlt sich nun auch Revierförster Weihrauch laut Mitteilung von ForstBW wohler, weil er weiß, dass zumindest vorerst alle erkennbar gefährlichen Bäume gefällt wurden.

Spaziergänger sollten bei Unwetterwarnungen nicht in den Lußhardtwald bei Forst

Dennoch mahnt er die Waldbesucher zur Vorsicht: „Der Wald ist so stark geschädigt, dass auch schon bei Windgeschwindigkeiten von unter 60 Kilometer pro Stunde abgestorbene Bäume umfallen oder Kronenteile herabstürzen können. Gehen Sie bei Unwetterwarnungen nicht in den Wald. Bei schönem Wetter ist der Aufenthalt dort aber umso erholsamer.“

Die gefällten Bäume werden zum überwiegenden Teil an ein regionales Sägewerk verkauft. Vielleicht begegnen den Menschen dann die „Forster Kiefern“ als Zaunpfähle, Gartenpalisaden oder Terrassendielen im Baumarkt wieder.

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