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Gartencenter sind vorbereitet

Die Gärtner in Bruchsal sind in Frühlingsstimmung – was kann man jetzt schon tun?

Hobbygärtner fürchten die Eisheiligen. Sie sind dieses Jahr vom 11. bis 15. Mai. In den Gärten und Gartencenter laufen trotzdem schon die Vorbereitungen. 

Idylle in den Stegwiesen: Wolfgang Kurasch ist einer der Schrebergärtner, die in der Anlage am längsten einen Garten bewirtschaften. Früher ein Nutzgarten, stehen jetzt auch Blumen im Vordergrund.
Idylle in den Stegwiesen: Wolfgang Kurasch ist einer der Schrebergärtner, die in der Anlage am längsten einen Garten bewirtschaften. Früher ein Nutzgarten, stehen jetzt auch Blumen im Vordergrund. Foto: Heike Schaub

Nachts ist es noch empfindlich kalt. Tagsüber ist es unbeständig, steigen die Temperaturen selten über 20 Grad. Ungeduldig warten Hobbygärtner wie Wolfgang Kurasch oder Waldemar Lebold aus Bruchsal auf schöneres Wetter. Am Wochenende war es wieder soweit.

„Für Tomaten-, Gurken- oder Kürbissetzlinge ist es noch zu früh“, weiß Waldemar Lebold. Seit einigen Jahren pflegt er einen Schrebergarten in der Anlage des Obst- und Gartenbauvereins (OGV) 1879 Bruchsal in den Stegwiesen.

Im Herbst wurden die besten Tomaten ausgewählt. Vor Wochen wurden sie ausgesäht und pikiert. „Jetzt warten wir auf die Eisheiligen“, ergänzt Ehefrau Ella.

Frostempfindliche Pflanzen sollten erst nach den Eisheiligen gesetzt werden

Sie sind nicht die einzigen. Viele Bauernregeln warnen vor einem Kälteeinbruch im Mai. Frostempfindliche Pflanzen wie Geranien oder Tomaten sollten deshalb erst in der zweiten Maihälfte ins Freie gepflanzt werden.

Empfindliche Pflanzen sollten deshalb rein geholt oder in eine geschützte Ecke gestellt werden, rät auch Georg Heckert. Der Gartenmeister betreibt in Eggenstein-Leopoldshafen und in Bruchsal-Untergrombach zwei große Gartencenter. Dort ist man vorbereitet.

„Die Leute pflanzen sich ihren Frühling“, hat er beobachtet. Während der Osterferien sind viele Kunden gekommen. Sie kauften erste Balkonpflanzen.

Aber auch Tomatensetzlinge für geschützte Frühbeete. Stiefmütterchen sind robust, vertragen Frost und können deshalb schon gepflanzt werden. Das gleiche gilt für Stauden wie Steinbrech und Polsterphlox.

65 Bewerber auf der Warteliste des OGV Bruchsal

Geschaut wurde aber auch schon nach Obstgehölzen und Beerensträuchern, so Heckert. „Die Versorgung aus dem eigenen Garten rückt immer mehr in den Vordergrund“, hat der Gartenmeister festgestellt.

Das gelte besonders bei Familien mit kleinen Kindern. Der Trend wurde durch Corona noch verstärkt, weil Hobbygärtner mehr Zeit zuhause verbracht haben.

Jetzt geht’s los: Waldemar Lebold ist mit dem Frühlingsstart wieder im Schrebergarten in den Stegwiesen aktiv. Nach den Eisheiligen will er Tomaten, Gurken und Kürbisse setzen, die er vorgezogen hat.
Jetzt geht’s los: Waldemar Lebold ist mit dem Frühlingsstart wieder im Schrebergarten in den Stegwiesen aktiv. Nach den Eisheiligen will er Tomaten, Gurken und Kürbisse setzen. Foto: Heike Schaub

Das merken auch die Schrebergarten-Siedlungen. Gegenwärtig stehen beispielsweise beim OGV 1879 in Bruchsal 65 Bewerber auf einer Warteliste. Nach Corona hat sich die Nachfrage wieder etwas beruhigt.

Der Verein betreibt drei Anlagen in den Stegwiesen, der Hanfröste und den Bauwiesen. 232 Gärtner bewirtschaften Flächen mit durchschnittlich 250 Quadratmetern. „Sobald die Sonne raus kommt, kommen auch die ersten Schrebergärtner“, erklärt Vorsitzender Stefan Kestner.

Kompost ist das Gold des Kleingärtners.
Wolfgang Kurasch, Obst- und Gartenbauverein 1879 Bruchsal

Die letzten Wochen haben die Hobbygärtner damit verbracht, die Beete mit alten, abgestorbenen Pflanzen abzuräumen, umzugraben und die Beete für neue Pflanzen vorzubereiten. Auch Wolfgang Kurasch hat mächtig rangeklotzt: Bäume und Rosen geschnitten, Büsche eingepflanzt.

Er wartet noch auf eine Fräse, um den brach liegenden Acker im vorderen Bereich zu bearbeiten. Dann kann es losgehen: Frühkartoffeln, Erbsen und Bohnen kommen rein. „Und das Gold des Kleingärtners“, wie er scherzhaft erzählt, den Kompost nämlich.

Regelmäßig muss Unkraut gezupft werden

Die Frühbeete für die Tomatensetzlinge hat er auch schon vorbereitet. Die Erdbeeren müssen ausgegeizt werden. „Früher war unser Nutzgarten viel größer. Damit haben wir die ganze Familie versorgt“, erzählt der Rentner, der seit 1972 Mitglied beim OGV 1879 Bruchsal ist.

Jetzt geht es wieder los. Fast täglich ist Kurasch in seinem gepflegten Garten. Zum Schluss gibt es noch einen guten Tipp: Regelmäßig Unkraut zupfen, „sonst kommt man nicht mehr hinterher“.

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