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Exoten auf der Bundesgartenschau

Haus im Luisenpark der Mannheimer Bundesgartenschau ermöglicht einen Kurztrip nach Südamerika

Wie im Dschungel: Schmetterlinge, Goldkopflöwenäffchen und prächtige Pflanzen erwarten die Besucher im Südamerikahaus der Bundesgartenschau in Mannheim.

Tropenhausinnenraum
Das Südamerikahaus im Luisenpark zeigt eine tropische Tier- und Pflanzenwelt. Foto: Wolf H. Goldschmitt

Einmal mitten im Urwald herumzulaufen hat schon seinen Reiz. Die Gäste der Bundesgartenschau (Buga) im Südamerikahaus des Luisenparks können sich jetzt fühlen wie im Dschungel – wenigstens ein bisschen. Das ehemalige Schmetterlingshaus hat sich elegant verpuppt und eine Verwandlung der besonderen Art hingelegt. Dieser Teil der „Tropen“ in Mannheims größtem Park ist größer und grüner geworden, was besonders die Tierarten aus Lateinamerika freuen dürfte.

Die anfangs lästigen Probleme mit der Mess- und Regelungstechnik sind inzwischen gelöst. Alle für fremdländische Lebewesen und Pflanzen erforderlichen hohen Raum- und Wassertemperaturen werden erreicht.

Rundweg im Südamerikahaus gibt Struktur

Das größte Gehege in der Anlage bewohnen die Goldkopflöwenäffchen. Die Tiere sind an ihrer goldbraunen, löwenähnlichen Mähne zu erkennen. Die seltene Krallenaffenart stammt aus Bahía im Südosten Brasiliens. Sie leben in einem der am stärksten bedrohten Regenwälder Südamerikas, dem Atlantischen Regenwald nahe der Küste. Dank eines internationalen Erhaltungszuchtprogramms leben in den Zoos der Erde noch 600 Goldkopflöwenäffchen.

Der Eingang in die exotische Welt mit sattgrüner tropischer Vegetation wie der Barbadosstachelbeere oder dem mexikanischen Ameisenbaum führt zunächst durch das Kakteenhaus. Ein kleiner Rundweg führt die Besucher vorbei an Felsvorsprüngen, aus denen farbenprächtige, gigantische Agaven wachsen. Mit diesem neuen Haus zeigt die Buga Tiere und Pflanzen Südamerikas im kontinentalen Zusammenhang, in einer Art biologischer Klammer: Dadurch können sich die Menschen ein recht wirklichkeitsnahes Bild von Fauna und Flora des Kontinents machen.

Die großen Schmetterlinge faszinieren die meisten Gäste. Sie sind genauso kunterbunt wie die vielfarbigen Büsche und die mexikanischen Ameisenbäume entlang der verschlungenen Pfade im Glashaus. Und mittendrin ragt eine stattliche Bananenstaude meterhoch Richtung Hallendach. Und Bromelien feiern nicht nur in heimischen Wohnzimmern ihr Comeback, sondern jetzt auch im Luisenpark.

Tiere ermöglichen mehr Nachhaltigkeit

Mit dem Umbau des Schmetterlingshauses zum Südamerikahaus wollten die Macher auch Nachhaltigkeit beweisen, die – so gut es geht – in möglichst allen Bereichen der Schau umgesetzt werden soll. Zugleich ist diese Erweiterung eine Investition in die Zukunft des weitläufigen Parks, der seit Generationen eine wichtige Rolle als „grüne Lunge“ für die Stadt spielt.

Ein Energievorteil: Durch die Zusammenführung der Tiere im Südamerikahaus muss das große Pflanzenschauhaus nicht mehr so stark beheizt werden wie vor der Buga. Auch logistische Bereiche sind an dem neuen Haus, das von außen wie ein klassisches Gewächshaus anmutet, modernisiert worden: Futterküche, Lagerräume und Quarantänebereiche.

Wer auf dem Weg nach rechts schlendert, kommt am neuen Becken der Kaiman-Dame „Caipirinha“ vorbei. Sie hatte früher im Foyer des Tropenhauses ihr eher bescheidenes Revier. Hier erleben Besucher nun einen Perspektivenwechsel: Eine große Glasscheibe sorgt direkt am Terrarium für Einblicke unter Wasser.

Anders als bei den Pinguinen, wo Algen die Sicht trüben, kann man die Vertreterin der Gattung Alligatoren Auge in Auge bestaunen. Der hellbraune Sandton lässt die in die Konstruktion eingebauten Kunstfelsen täuschend echt wirken. Aber Achtung: Wer das Haus betritt, muss sich auf bis zu 30 Grad Wärme und hohe Luftfeuchtigkeit einstellen.

Schmetterlinge dürfen frei flattern

Ein Hingucker sind auch die Goldkopflöwenäffchen, deren Bereich im Vergleich zum früheren Gehege der Lisztaffen deutlich vergrößert ist. Hell und luftig trägt er mit einem naturnah abgebildeten Lebensraum zum Flair bei. Der Rundgang führt weiter vorbei am Becken der trägen Leguane. Verbindende Funktion übernehmen in der „neuen Welt“ die Schmetterlinge, die zwischen den Menschen und über den Gehegen frei herumflattern. Gezeigt werden immerhin 150 bis 200 unterschiedliche Arten.

Am nächsten Becken haben sich schon viele kleine Besucher staunend die Augen gerieben und wollten einfach nicht mehr dort weg: Die Riesenschlangen der Gattung Boa bilden die letzte Station auf dem abwechslungsreichen Kurztrip durch Fauna und Flora eines fremden Kontinents.

Zur Serie

Sie liegt quasi vor der Haustür: Die Bundesgartenschau in Mannheim. Bis Oktober gibt es hier eine Vielzahl an Veranstaltungen und Angeboten. Regelmäßig soll an dieser Stelle über Höhepunkte, über Besonderheiten aber auch über die spannenden Randaspekte des Spektakels informiert werden.

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