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Interview

Mit Pferden an der Abrisskante: Bruchsaler Bereitschaftspolizei ist im Hambacher Forst im Einsatz

Michael Wernthalter
Michael Wernthalter Foto: Nadja Blattner

120 Leute der Bruchsaler Bereitschaftspolizei sowie sechs Reiter sind am Wochenende im Hambacher Forst im Einsatz. Dazu der stellvertretende Leiter der Bereitschafspolizeidirektion Michael Wernthalter.

Am Wochenende soll es Demonstrationen von „Ende Gelände“ in den Braunkohleabbaugebieten in Nordrhein-Westfalen geben. Was erwartet Ihre Kollegen dort?
Wernthaler

Zwei unserer Einheiten sind dort. Das sind sechs Reiter und ihre Pferde und etwa 120 Männer und Frauen. Die Polizei hat um Unterstützung gebeten, weil es parallel Fridays-for-future-Demos gibt und „Ende Gelände“ gegen den Braunkohleabbau mobil macht. Wegen Corona gibt es nicht nur ein großes Lager, sondern zehn kleine Lager, was den Einsatz auf dem riesigen Gelände nicht einfacher macht.

Wie können die Bruchsaler Bereitschaftspolizisten die Kollegen in NRW unterstützen? Wie wird so ein großer Einsatz koordiniert?
Wernthaler

Das Problem ist, dass es sich um ein riesiges Gelände handelt, das geschützt werden muss. Zumal es gerade an den Abrisskanten des Braunkohletagebaus richtig gefährlich werden kann. Dafür sind die Reiter ideal, nicht nur unsere, aber auch die aus Sachsen, Hamburg und von der Bundespolizei, in einem großen Gelände, das noch dazu schwer befahrbar ist. Die Einsatzleitung hat der örtliche Polizeiführer. Ihm und seiner Taktik sind die Kollegen unterstellt. Die Ausbildung verläuft in allen Bundesländern so, dass wir die selbe Sprache sprechen. Die Inhalte sind abgestimmt, die Sprache, das taktische Vorgehen. Jeder weiß, was zu tun ist.

Die Bilder vom Hambacher Forst haben viele noch in Erinnerung. Da ging es mitunter ordentlich zur Sache. Mit was müssen Ihre Kollegen rechnen?
Wernthaler

Natürlich sind Ausschreitungen nie ganz auszuschließen. Es ist immer eine Frage: Was plant das Gegenüber, mit welcher Vehemenz wird vorgegangen? Aber gerade in dem gefährlichen Gelände ist auch Eigenschutz notwendig. Wichtig ist, dass möglichst alle gesund nach Hause kommen. Das gilt im Übrigen auch für Corona. Die Kollegen müssen Mund-Nasen-Schutz tragen und sind immer einheitstreu getrennt. Sie dürfen sich nicht untereinander vermischen, genauso wenig mit Kollegen aus anderen Bundesländern.

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