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Nur zwölf Menschen weltweit betroffen

Seltener Gendefekt: Maximilian aus Oberhausen-Rheinhausen hofft auf Hilfe von Hündin Smilla

Die Therapiehündin Smilla könnte für den achtjährigen Maximilian Lehr aus Oberhausen-Rheinhausen eine Unterstützung sein – doch sie kostet 35.000 Euro. Eine Herausforderung für die Familie.

Maximilian Lehr und seine Familie hoffen schon bald die Golden-Retriever-Hündin Smilla zu Hause in Oberhausen-Rheinhausen begrüßen zu können.
Maximilian Lehr und seine Familie hoffen schon bald die Golden-Retriever-Hündin Smilla zu Hause in Oberhausen-Rheinhausen begrüßen zu können. Foto: privat

Es gibt Momente, die verändern einfach alles im Leben. Für Maximilian Lehr war die erste Begegnung mit Smilla genauso ein Augenblick. Die einjährige Golden-Retriever-Hündin eroberte das Herz des achtjährigen Maximilian im Sturm.

„Wir haben alle sofort gemerkt, dass zwischen den beiden die Chemie stimmt. Ihm war die Freude sofort anzusehen“, sagt Maximilians Mutter Daniela und fügt an: „Smilla hat ihn direkt beruhigt, sie könnte für sein weiteres Leben wirklich eine große Hilfe sein.“

Maximilian als Baby
Maximilian war bei seiner Geburt 37 Zentimeter groß und wog nur 1.240 Gramm. Foto: Privat

Maximilians Leben begann vor rund acht Jahren nicht nur sieben Wochen früher als geplant, er musste auch direkt beatmet werden. Für den nur 37 Zentimeter großen und 1240 Gramm schweren Jungen folgten viele schwere Wochen im Brutkasten und für die Eltern Daniela und Markus eine Zeit voller Sorge und Ungewissheit.

Ärzte diagnostizierten kurze Lebenserwartung

„Die Ärzte sagten Maximilian eine kurze Lebenserwartung voraus, ohne uns genau mitteilen zu können, worunter er denn leide“, sagt Daniela Lehr.

Erst als Maximilian bereits drei Jahre alt war, diagnostizierten die Ärzte einen Gendefekt, der erst wenige Jahre zuvor überhaupt entdeckt wurde und unter dem weltweit nur 12 Menschen leiden.

Es ist ein großes Glück für uns, zu sehen, wie er sich entwickelt hat.
Markus Lehr
Vater von Maximilian

Maximilian ist seit seiner Geburt zu 100 Prozent schwerstbehindert, er leidet unter einer starken Muskelschwäche, ist voll pflegebedürftig und hat sich doch ins Leben gekämpft.

Mutter Daniela, die als gelernte Krankenschwester im Online-Marketing im Gesundheitsbereich tätig ist und Vater Markus, der in Speyer für einen Farbengroßhandel arbeitet, sind wahnsinnig stolz auf ihren Kämpfer „Maxi“. „Es ist ein großes Glück für uns, zu sehen, wie er sich entwickelt hat. Seit jetzt mehr als drei Jahren lebt er sehr stabil“, sagt Markus Lehr.

Eltern, Großeltern, Onkel und Tante unterstützen Maximilian aufopferungsvoll

Die Liebe und Pflege seiner aufopferungsvollen Eltern, die ihn komplett alleine pflegen, spielen bei Maximilians positiven Entwicklung natürlich die größte Rolle. Aber auch die Großeltern, der Onkel und die Tante sind große Stützen. Und natürlich seine vierjährige Schwester Marie hat großen Anteil daran. „Sie ist eine echte Bereicherung für uns alle. Und auch sie liebt ihren Bruder über alles.“

Große Fürsorge und Unterstützung erlebte Maximilian auch in Hockenheim im Kindergarten Sonnenblume der Lebenshilfe Hockenheim/Schwetzingen. Heute sehen seine Eltern ihren Sohn in der Ludwig-Gutmann-Schule in Kronau bestens aufgehoben. In der Einrichtung für Körperbehinderte wird Maximilian optimal gefördert. „Wenn er morgens abgeholt wird, freut er sich schon. Das sagt doch eigentlich schon alles“, sagt Daniela Lehr.

Wenn er bei Smilla ist, wird er automatisch ruhiger.
Daniela Lehr
Mutter von Maximilian

Auch wenn Maximilian nicht sprechen kann, so versteht er doch sehr viel. Und über moderne Kommunikationsgeräte, sogenannte Talker, kann er seinen Klassenkameraden auch von den Erlebnissen mit der Familie und zu Hause von seinem Tag in der Schule erzählen. „So etwas Alltägliches tut uns allen sehr gut“, sagt Lehr.

Wenn Maximilian zum Beispiel erzählt, wenn sie in der Schule getanzt und gesungen haben. „Musik liebt er“, sagt Daniela Lehr und gleich zu ergänzen: „Und er liebt natürlich Hunde.“ So wurde der Hund des Nachbarn, ein fast 80 Zentimeter großer Leonberger bereits zu einem echten Freund. „In den hat er sich mit den Händen fest eingegraben, so gerne hat er ihn gehabt“.

Spätestens in einem Jahr könnte Smilla in Oberhausen-Rheinhausen sein

Und wenn alles gut geht, hat Maximilian bald eine Hundefreundin, die nur für ihn alleine da ist. Spätestens in einem Jahr, wenn Smilla, die Golden-Retriever-Hündin, ihre Ausbildung zum Therapiehund beendet hat, könnte sie in ihr neues Zuhause nach Rheinhausen ziehen.

So können Sie helfen

Ein direkt für Maximilian Lehr eingerichtetes Spendenkonto hat die IBAN: DE72 1406 1308 1706 8445 29. Über PayPal steht die Möglichkeit an info@rehahunde.de direkt für „Maxi“ zu spenden.

Dort erwartet sie nicht nur eine große Wohnung mit einem großen Garten, sondern auch eine anspruchsvolle Aufgabe. Mit ihrer bloßen Anwesenheit könne die Hündin bereits die Emotionen von Maximilian steuern, sagt Daniela Lehr. „Maximilian hat Probleme mit der Impuls-Regulation. Wenn er bei Smilla ist, wird er automatisch ruhiger.“

Aber es gibt noch andere Bereiche. So kann sie ihm helfen, sich frei auf der Straße zu bewegen und Maximilian daran hindern, dass er aufgrund seines fehlenden Angstverständnisses einfach auf die Straße läuft. Außerdem könne sie ihm helfen, einfache Sachen im Alltag zu bringen.

Smilla ist eine sehr gut ausgebildete Therapie-Hündin

Dass sie das kann, hat Smilla ihrer herausragenden Ausbildung zu verdanken. In Cammin bei Rostock hat der Verein Rehahunde seinen Sitz. Gegründet wurde er 2006 von Astrid Ledwina. Die Vereinsvorsitzende bekam für ihre Verdienste rund um die Ausbildung von Therapiehunden bereits das Bundesverdienstkreuz am Bande.

Bei Maximilian und Smilla stimmte vom ersten Augenblick an die Chemie.
Bei Maximilian und Smilla stimmte vom ersten Augenblick an die Chemie. Foto: Privat

Unzähligen Menschen hat sie mit ihren Tieren bereits geholfen. Sie weiß genau, was Hunde für Menschen bedeuten können: „Die Menschen schaffen eine Verbindung mit dem Tier, berühren es, reden mit ihm, sie beruhigen sich und sind weniger depressiv oder aggressiv“, sagt die Hundetrainerin.

So eine Leistung hat natürlich auch ihren Preis. Rund 35.000 Euro kostet ein ausgebildeter Hund. „Da Smilla für Maxi ist, ist sie uns das auf jeden Fall wert. Wir wissen, wie gut sie ihm tun wird und wie wichtig sie für seine Entwicklung ist“, sagt Markus Lehr.

Da die Finanzierung für die Familie eine echte Herausforderung darstellt, bekommen sie von vielen Seiten Unterstützung. Sogar der Bürgermeister ist bereits aktiv geworden.

Beim anstehenden Weihnachtsmarkt am 9. und 10. Dezember in Oberhausen rund ums Bürgerhaus Wellensiek & Schalk wird die Familie an einem Stand Glühwein, Popcorn und Plätzchen verkaufen. „Wir versuchen wirklich alles, um Smilla zu uns in die Familie zu holen“, sagt Daniela Lehr.

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