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Zwischenlösung wendet Eltern-Demo ab

Gemeinderat in Oberhausen-Rheinhausen sucht Zwischen- und Endstandort für neuen Kindergarten

Im Haushaltsentwurf ist für die Erweiterung des Kindergartens „Wiesenpieper“ in Oberhausen-Rheinhausen kein Geld vorgesehen.

Der neue vorgeschlagene Standort für die Zwischenlösung hinter der Grundschule in Richtung Gartenweg.
Der neue vorgeschlagene Standort für die Zwischenlösung hinter der Grundschule in Richtung Gartenweg. Foto: Werner Schmidhuber

Ist nunmehr eine halbwegs einvernehmliche Lösung für den dringend notwendigen neuen Kindergarten in Sicht? Immerhin: Ein mehrheitsfähiger Vorschlag für eine neue Interimslösung liegt auf dem Tisch und wird derzeit von der Verwaltung geprüft.

Seit gut drei Jahren beschäftigt sich der Gemeinderat mit der Schaffung eines weiteren umfänglichen Kinderbetreuungsangebots.

Seitdem gibt es viel Klärungsbedarf. Dazu gehört die Frage, ob die Kommune selbst einen Kindergarten baut oder ihn von einem Investor bauen lässt. Ein Bauwilliger steht bereit, doch die Entscheidung ist noch nicht getroffen. „Seit langem fordern wir ein Finanzkonzept mit Abwägungen, aber nichts tut sich“, äußerte sich Peter Brand (SPD).

Gestiegener Bedarf und lange Wartezeiten

Weil der Bedarf zunimmt und es lange Wartelisten gibt, bedurfte es schon vor zwei Jahren einer ersten Zwischenlösung in Containerform. Doch das derzeitige Provisorium reicht nicht mehr. So stellt sich die Frage nach einem geeigneten Grundstück. Vor diesem Hintergrund legte die Verwaltung dem Gemeinderat eine Empfehlung vor, die jedoch kein Wohlgefallen fand.

Selbst Bürgermeister Manuel Scholl (parteilos) bezeichnete den angedachten Standort als „nicht optimal“. Dank eines konkreten Vorschlags von Gemeinderätin Margarete Hartkorn (CDU) konnte der Rathauschef, der ihn wohlwollend aufgriff, eine mögliche Abstimmungsniederlage und eine bereits ins Auge gefasste Demo der Elternschaft abwenden.

Die Kritik der Erziehungsberechtigten und die Skepsis der Gemeinderäte galten der „Not-Zwischenlösung“ auf einem Grundstück der Volksbank an der Einmündung des Schwarzen Wegs in die Marienstraße. Das Areal sei für einen vernünftigen Kindergartenbetrieb viel zu klein und liege zudem an einer verkehrsreichen Ecke. Nunmehr ist eine etwa 16 Ar große Grünflache zwischen der Grundschule und dem Gartenweg im Gespräch.

Planung des Neubaus läuft

Unabhängig von dieser Suche laufe die Planung des Neubaus in der Adlerstraße, versicherte der Bürgermeister, was Elternvertreterin Daniela Baris bezweifelte: „Nichts tut sich. Unendliche Geschichte. Ein zügiger Neubau wird geradezu verhindert“, hielt sie den Verantwortlichen vor. Wie Peter Brand feststellte, sei im Haushaltsentwurf nicht einmal ein Betrag ausgewiesen.

Inzwischen sind die Nachfragen in der Gemeinde derart gestiegen, dass der neue Kindergarten statt vier nunmehr acht Gruppen groß werden müsse, meinte Scholl. Jetzt werde auch noch ein Turnraum benötigt. Die Gesamtkosten liegen inzwischen bei rund acht Millionen Euro.

In der „etwas chaotisch anmutenden Sitzung“, so eine Gemeinderätin, kamen erst die Zuhörer, dann die Fraktionssprecher mit ihren Stellungnahmen zur Wort. Auch zwischen den Fraktionen gab es Wortgefechte, so zwischen Thomas Zieger (FÖDL) und Hans Strubel (Freie Wähler) über die Frage, wer letztlich Schuld an den Verzögerungen trage. Von Eltern wurde am Tag nach der Sitzung ein „besserer Standort“ in der Nähe des bisherigen „Zwischen-Wiesenpiepers“ vorgeschlagen.

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