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Präzises Arbeiten

David Franke aus Östringen holt Silber bei den Deutschen Meisterschaften der Bauberufe

„Maurern ist ein bisschen wie Lego“, sagt der 20-jährige David Franke aus Östringen. Bei den Deutschen Meisterschaften der Bauberufe in Erfurt stellte der Auszubildende sein Können unter Beweis – und wurde prompt Zweiter.

David Franke bei den Meisterschafen in Erfurt, wo er die Silbermedaille ermauerte.
David Franke bei den Meisterschafen in Erfurt, wo er die Silbermedaille ermauerte. Foto: Franke

Schon als kleiner Steppke war es für David Franke das Größte, seinem Vater Wilfried auf einer Baustelle zu helfen, wenn dieser Häuser baute. Allerdings nicht in Östringen, wo er heute lebt, sondern in Caaguazú, einer der 17 Provinzen Paraguays.

Berühmtester Sohn der Hauptstadt Coronel Oviedo ist Fußballprofi Nelson Valdez. „Als ich elf war, sind wir dorthin ausgewandert“, erzählt er. Doch mit der Coronapandemie kam alles anders. Der Handel mit Immobilien brach zusammen und so beschloss die Familie, zu der außerdem noch Mutter Hildegard und die jüngere Schwester Kira gehören, nach sieben Jahren in Südamerika nach Deutschland zurückzukehren.

17-Jähriger aus Östringen arbeitet sich auf Bundesebene hoch

Mit einem Abschluss, der in Deutschland der einer Hauptschule entsprach, stellte sich der 17-Jährige mit seinem Onkel bei der Firma W. Mayer Baugesellschaft vor. „KFZ-Mechatroniker hätte mich auch noch interessiert, aber Mauern hatte mir schon immer Spaß gemacht.“ Weiterhin die Schulbank zu drücken, wie es das Jobcenter vorschlug, war keine Option. Bedingung für den Ausbildungsvertrag war ein zweiwöchiges Praktikum, bei dem er sofort so durch sein Talent überzeugte, dass er nicht nur einen Ausbildungsplatz bekam, sondern die Möglichkeit ein Jahr zu verkürzen, hätte er einen höheren Schulabschluss gehabt.

Aus vier Modulen setzte sich die anspruchsvolle Wettkampf-Aufgabe zusammen, von denen drei den Schriftzug „Erfurt“ ergeben mussten.
Aus vier Modulen setzte sich die anspruchsvolle Wettkampf-Aufgabe zusammen, von denen drei den Schriftzug „Erfurt“ ergeben mussten. Foto: Franke

Mit Fleiß und Geschick wurde er bei der Gesellenprüfung sogar Bester der Kammer und konnte Anfang Oktober den Landeswettbewerb der Maurer in Sigmaringen gewinnen. So qualifizierte er sich auf Bundesebene für die 72. Deutsche Meisterschaften der Bauberufe und trat gemeinsam mit 60 jungen Handwerksgesellen vom 11. bis 13. November in Thüringen an.

Aus vier Modulen setzte sich die anspruchsvolle Wettkampf-Aufgabe zusammen, von denen drei den Schriftzug „Erfurt“ ergeben mussten. Auf einem weiteres musste die Jahreszahl 2023 liegend als Teppich gemauert werden. Die Rollschichten und verschiedenen Ebenen sowie Vorsprünge mussten dabei maßgenau hergestellt und drei verschiedenen Arten von Fugenausbildung ausgeführt werden. „Es herrschte Zeitdruck und alles musste schnell, präzise und vor allem ganz sauber in zwei Arbeitstagen, also 14,5 Stunden ausgeführt werden“ erklärt Franke. „Das hat irgendwie ein bisschen etwas von Lego und es ist toll, wenn am Ende etwas Kreatives und Tolles entstanden ist“, erklärt er seine Leidenschaft für das Handwerk und insbesondere das Mauern.

Nur knapp am Sieg vorbei

Nur 1,4 Punkte trennten ihn letztendlich vom ersten Platz und so konnte er die Silbermedaille mit nach Hause nehmen. „Dies ist eine Bestätigung der Ausbildungsleistung unseres Zentrums und der Bildungsakademie der Bauwirtschaft Baden-Württemberg“ zeigte sich Oliver Geiss, Leiter des Bildungszentrums Karlsruhe, stolz über diesen großartigen Erfolg. „Klar, aber erst möchte ich noch Erfahrung sammeln und dazulernen“, erklärt Franke auf die Frage, ob nun die Meisterschule anstehe. Und natürlich will er das Nationalteam bei den Europa- und Weltmeisterschaften vertreten.

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