Steffen Amend, Leiter des Cineplex-Kinos in Bruchsal, schaut voller Vorfreude auf das Kinojahr 2024.
Im Interview sagt er wenige Tage nach der Oscar-Verleihung in Los Angeles warum das so ist, auf welche Filme er besonders gespannt ist und wie es um den Deutschen Film steht.
Die Oscars sind vergeben. Wie beurteilen Sie Entscheidungen der Jury?
AmendGroße Überraschungen gab es dieses Jahr nicht. Mit „Oppenheimer“ hat der große Favorit die meisten und die wichtigsten Preise gewonnen. Dass Emma Stone den Oscar für die beste weibliche Hauptrolle gewonnen hat, war auch erwartet worden. Auch wenn alle Gewinner völlig zurecht ihre Oscars erhalten haben, würden der Veranstaltung doch ein paar Überraschungsmomente ganz guttun.
Sandra Hüller hätte auch einen Oscar verdient
Wie laufen denn die Oscar-Filme bei Ihnen im Kino?
Amend„Oppenheimer“ lief ja insgesamt sehr gut, er war einer der fünf erfolgreichsten Filme in Deutschland im vergangenen Jahr. Auch bei uns lief er sehr gut. Wir nehmen ihn jetzt auch wieder ins Programm. Er wird am Wochenende noch einmal gezeigt. Und auch einige andere nominierte Oscar-Filme haben wir in den vergangenen Wochen immer wieder im Programm gehabt und zeigen sie wieder.
Die deutsche Schauspielerin Sandra Hüller ging leer aus. Hätte auch sie einen Oscar verdient gehabt?
AmendNatürlich. Sie ist eine absolute Ausnahmeschauspielerin, die mittlerweile international anerkannt und erfolgreich ist. Von der werden wir in Zukunft noch viel hören und sehen. Sie war gleich mit zwei Filmen, in denen sie mitgespielt hat, nominiert und hat ja auch mit „Zone of Interest“ den Preis des besten internationalen Films gewonnen.
AmendSchön wäre es natürlich, wenn mal wieder eine deutsche Produktion oder eine deutsche Schauspielerin einen Oscar erhalten würde. Aber in diesem Jahr war an Emma Stone einfach kein Vorbeikommen. Sie war in „Poor Things“ einfach nur großartig und hat den Oscar als beste Hauptdarstellerin absolut verdient.
Welche Top-Filme haben Sie denn 2024 unabhängig von den Oscars noch im Programm?
AmendEiner der größten Filme des Jahres läuft ja bereits seit einer Woche. Ich meine „Dune“ von Regisseur Denis Villneuve. Das ist ein wirkliches Highlight. Der Film zeigt einfach, dass richtig gut erzähltes Kino abseits von Komödien, Superhelden, Action oder Horror seine Berechtigung hat. Den Film muss man sich einfach im Kino anschauen und erleben. Der Film spielt in einer Liga mit „James Bond“, „Avatar“ oder „Herr der Ringe“.
Auf welchen Film freuen Sie sich persönlich ganz besonders?
AmendDa müssen wir noch bis in den Herbst warten. Da kommt die Fortsetzung von Joker ins Kino. Darauf bin ich sehr gespannt. Der erste Teil war ein ganz außergewöhnlicher Film. Es gibt noch einige Filme, die man vom Namen her natürlich kennt. Ich meine zum Beispiel „Planet der Affen“ und „Ghostbusters“. Und ich bin gespannt auf den Spinn off von „Fack ju Göhte“, der heißt „Chantal im Märchenland“ und kommt an Ostern ins Kino.
Sie haben den deutschen Film angesprochen. Was erwartet die Besucher denn da noch?
AmendIm Erwachsenenbereich tut sich der deutsche Film schwer. Da leiden wir noch unter einer Coronadelle. Bei uns läuft immerhin der Film „Eine Million Minuten“ sehr gut. Für Kinder gibt es dafür umso mehr gute Produktionen. Vergangenes Jahr waren es die Drei Fragezeichen. In diesem Jahr freue ich mich auf „die Schule der magischen Tiere“.
Wie steht es um die Kino-Begeisterung der Bruchsaler?
AmendBesser geht es natürlich immer. Aber wenn die richtigen Filme laufen, strömen die Bruchsaler begeistert ins Kino. Bei „Dune“ merken wir das, aber auch bei „Eine Million Minuten.“ Wir versuchen zudem mit Aktionen die Begeisterung zu wecken. Zuletzt hatten wir mal eine Aktion gemacht, die nannte sich Kino Vino. Da gab es vor dem Film Tapas. Und unser CappuKino für Senioren kommt immer auch sehr gut an.
Kino in Bruchsal
Weitere Infos zum Kinoprogramm in Bruchsal unter: www.cineplex.de/bruchsal/
