Skip to main content

Reparatur von Alltagsgegenständen

Der Wegwerfgesellschaft zum Trotz: Repair-Café in Philippsburg eröffnet

Repair-Cafés gibt es in Berlin, München oder in der „Repair-Hauptstadt“ im belgischen Gent. Warum nicht auch in Rheinsheim? Dort entsteht aktuell eine Einrichtung unter dem Namen „Café Kaputt“. Es soll am 23. September eröffnet werden.

Probeeinsatz des Teams vom „Café Kaputt“ mit der Ortsvorsteherin Jasmine Kirschner (links) und zwei Besucherinnen.
Probeeinsatz des Teams vom „Café Kaputt“ mit der Ortsvorsteherin Jasmine Kirschner (links) und zwei Besucherinnen. Foto: Werner Schmidhuber

Am 23. September ab 10 Uhr soll es so weit sein. Dann eröffnet im Katholischen Pfarrgemeindehaus in der Kirchstraße 4 offiziell das „Café Kaputt“. Bei dem Projekt handelt es sich um die erste Reparatur-Werk- und Begegnungsstätte in der näheren Umgebung.

Idee zum „Café Kaputt“ stammt von Rheinsheimer Quartiersmanagerin

Ins Leben gerufen hat sie die neue Rheinsheimer Quartiersmanagerin Sabine Groß. Das im März 2021 eingerichtete „Quartiermanagement“ soll dazu beitragen, dass Rheinsheim eine Aufwertung erfährt. Noch lebens- und liebenswerter soll der Stadtteil werden - vor allem durch aktive Mithilfe seiner Mitbürger.

Sabine Groß, eigentlich Krankenschwester und Heilpädagogin, ist seit November 2022 offizielle Quartiersmanagerin. Seitdem hat sie bereits gut besuchte Literatur-, Handarbeits-, Mal- und Spielabende organisiert. Für alle Veranstaltungen, dienstags und mittwochs, steht das „Bürgerhaus Löwen“ zur Verfügung. Jeder kann kommen, egal wo er wohnt, heißt es.

Wir sehen uns als Art Nachbarschaftshilfe.
Jasmine Kirschner
Ortsvorsteherin

Schon zum Amtsantritt hatte die Frau, die noch in Wiesental wohnt, aber alsbald nach Rheinsheim umziehen wird, ein wegweisendes Konzept für ein „Café Kaputt“ vorgelegt. Mit der Einrichtung will sie auch der Wegwerfgesellschaft trotzen.

Selbsthilfewerkstatt und kleine Verpflegung

Der Treff ist ein Veranstaltungsformat mit einer Selbsthilfewerkstatt zur Reparatur von Alltags- und Gebrauchsgegenständen und mit einem kleinen Verpflegungsangebot. Oft sind es nur kleine Defekte, die ein Radiogerät, einen Toaster oder Heizlüfter lahmlegen. Gemeinsam setzt ein fünfköpfiges Team instand, was ansonsten im Müll landen würde.

Weitere Helfer sind gesucht

Erste Reparateure, drei Männer und eine Frau, aber alles Hobbyhandwerker, sind vorhanden, die ihre eigenen Werkzeuge mitbringen. Mit an Bord ist auch eine erfahrene Näherin. Bereits im Vorfeld der Eröffnung zeigt sich, dass wegen der Nachfrage der Personalbestand wohl nicht ausreichen wird. Weitere Helferinnen und Helfer sind willkommen. „Wir sehen uns als Art Nachbarschaftshilfe“, sagt die vom Projekt begeisterte Ortsvorsteherin Jasmine Kirschner.

Reparatur von Haushaltsgeräten und Spielzeug

Erste Gegenstände sind bereits avisiert worden, so elektrische und mechanische Haushaltsgeräte, vieles aus der Unterhaltungselektronik, Spielzeug. Zu den ersten Bedarfsmeldungen gehören Uhren, Drucker, Aktenvernichter, Nähmaschinen. Das „Café Kaputt“ arbeitet kostenlos, ist auf Spenden angewiesen. „Wir möchten Müll vermeiden, Ressourcen sparen und damit die Umwelt schonen“, lässt die Quartiersmanagerin wissen.

Ehrenamtliche Bastler und Schrauber mit profunden Kenntnissen in der Reparatur sind gefragt, um alten Geräten neues Leben einzuhauchen. Niemand braucht sich Sorgen zu machen, es besteht eine weit umspannte Haftpflichtversicherung.

nach oben Zurück zum Seitenanfang