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360 Sportler zu Gast

Großes Cowboy-Treffen: Und plötzlich liegt Philippsburg mitten im Wilden Westen

Beim größten Cowboy Action Shooting trafen sich die Fans der besonderen Waffen jetzt auf der Schießanlage in Philippsburg.

Klaus-Dieter Hurlbrink aus Löhne in Nordrhein-Westfalen reiste mit dem T5 Bulli inklusive eingebauter Dusche und zwei Kühlschränken nach Philippsburg, trug in der Kategorie „Classic Cowboy“ das erforderliche Kostüm, unter anderem „Chaps“ (lederne Beinkleider“ und „Cuffs“ (Ärmelstulpen)
Klaus-Dieter Hurlbrink aus Löhne in Nordrhein-Westfalen reiste mit dem T5 Bulli inklusive eingebauter Dusche und zwei Kühlschränken nach Philippsburg, trug in der Kategorie „Classic Cowboy“ das erforderliche Kostüm, unter anderem „Chaps“ (lederne Beinkleider“ und „Cuffs“ (Ärmelstulpen). Foto: Claudia Pospieszczyk

Cowboys mit großen Hüten laufen über die Schießanlage der SAPB in Philippsburg. Lagerfeuerromantik macht die Idylle des Wilden Westens perfekt.

Doch die Beschaulichkeit trügt, denn tagsüber ziehen die Cowboys ihre Waffen und stellen sich bei den „Days of Truth“ ihren Konkurrenten bei der Europäischen Meisterschaft im BDS-Westernschießen und 97-11 (Cowboy Action Shooting und Wild Bunch).

Für mich steht der Wettkampf im Vordergrund.
Philipp Seibel
Europameister aus Soest

„Es ist das größte Cowboy Action Shooting außerhalb der USA“, freut sich Matchdirector Philipp Seibel über einen Teilnehmerrekord von 360 Schützen aus elf Nationen.

Der erfolgreiche Westernschütze ist mehrfacher Deutscher Meister und Europameister und stammt aus dem nordrhein-westfälischen Soest. „Für mich steht der Wettkampf im Vordergrund“, sagt der Leistungssportler.

Geschossen wird in Philippsburg unter anderem mit Revoler und Schrotflinte

Das Westernschießen ist ein dynamischer Schießsport mit Waffen aus dem ausklingenden 19. Jahrhundert. Die besondere Herausforderung für die Schützen ist der zielsichere und schnelle Umgang mit drei verschiedenen Waffen.

„Geschossen werden zwölf gezeitete Durchgänge mit dem Revolver, dem Unterhebelrepetierer und der doppelläufigen Schrotflinte“, erklärt Philipp Seibel. Fehlschüsse und Ablauffehler führen zu Zeitstrafen. Über die Gesamtwertung entscheidet die kürzeste Gesamtzeit.

Beim Schießen spielt auch die mentale Stärke eine Rolle

„Herausfordernd ist, reaktionsschnell zu sein, sich körperlich gut zu bewegen und zwölf Mal hintereinander beim Schießen über mehrere Tage eine mentale Stärke zu bewahren“, beschreibt der Matchdirector die Fähigkeiten eines erfolgreichen Cowboys. Den Gewinn trägt ein erfolgreicher Schütze sichtbar in Form einer Gürtelschnalle.

Ebenso wichtig wie Treffsicherheit ist laut Seibel der Alias, der Cowboyname. „Wenn man sich diesen selbst gibt, ist er schnell Schall und Rauch. Man erhält ihn von anderen Cowboys und kann den Alias dann bei der Mutterorganisation in den USA registrieren lassen“, erklärt Philipp Seibel.

Wichtig sei auch die Legende, die sich rund um den Cowboynamen ranke. So ist er selbst als „Rephil“ bekannt. „Diesen Namen habe ich mir hart ertrunken, da ich an der Whiskeybar auf den Becher gehauen und immer refill, also das englische Wort für auffüllen, gerufen habe“, erzählt Seibel.

Von den 360 Sportlern sind immerhin 24 Frauen

Als Bundessportleiter im Bund Deutscher Sportschützen (BDS) verfolgt Jürgen Ott den mehrtägigen Wettbewerb. „Schießen ist kein reiner Männersport. Es sind auch 24 Frauen gemeldet“, erzählt er. Mit dem T5-Bulli samt eigener Dusche und zwei Kühlschränken ist Klaus-Dieter Hurlbrink aus dem in Nordrhein-Westfalen liegenden Löhne nach Philippsburg gereist.

„Mir gefällt der gesunde sportliche Ehrgeiz frei von Neid und die familiäre Atmosphäre. Viele geben die Leidenschaft an ihre Kinder weiter“, sagt er. Dann zeigt er auf seine ledernen Beinkleider, die „Chaps“, sowie auf die „Cuffs“, die Ärmelstulpen. „Ich trete in der Kategorie Classic Cowboy an, da gehören Kostüme dazu“, erklärt er. 

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