Beim Fastnachtsumzug in Kehl ist trotz Sicherheitsvorschriften ein Umzugswagen in Brand geraten. Acht Personen wurden verletzt.
Stadtbrandmeister Bernd Molitor hat in Bruchsal am Sicherheitskonzept mitgearbeitet. Dafür gab es auch Kritik.
Veranstalter klagen über hohe Anforderungen
Bewährt sich aus Ihrer Sicht ein umfangreiches Sicherheitskonzept?
MolitorWenn wir solche Konzepte erarbeiten, hoffen wir, dass so etwas wie in Kehl gar nicht erst passiert. Aber seien wir mal ehrlich, 100-prozentig verhindern kann man es nicht. Im Vorfeld machen sich deshalb alle Rettungs- und Sanitätsdienste, die Feuerwehr, die Polizei und die Stadtverwaltung ihre Gedanken, wie die Gefahr für Brände, Stromausfälle, Unfälle oder andere Schadenslagen minimiert werden kann.
Der Brand beim Umzugswagen ist vermutlich durch eine Verpuffung beim Stromaggregat entstanden. Was sieht das Sicherheitskonzept für Umzugswagen vor?
MolitorAus Sicht der Feuerwehr gibt es keine zusätzlichen Auflagen. In Bruchsal werden die Umzugswagen von Polizei und Veranstalter abgenommen. Die Wagen müssen verkehrssicher sein. Die Schutzvorrichtungen reichen bis zum Boden, damit keine Personen der Gefahr ausgesetzt werden, unter das Fahrzeug beziehungsweise den Anhänger zu gelangen. Die Absturzsicherheit der Aufbauten muss gewährleistet sein. Brennbare Materialien bei den Aufbauten sind nicht verboten. Der richtige Umgang mit brennbaren Flüssigkeiten muss sichergestellt werden. Fakt ist, dass aufgrund des hohen Strombedarfs des Aggregats nachgetankt werden muss. Geraten brennbare Flüssigkeiten auf heiße Anbauteile, kann es zu einem Brand kommen.
Gib es beim Thema Sicherheit noch Lücken?
MolitorMan kann bei der Sicherheit immer noch nachbessern. Nach Veranstaltungen und insbesondere nach Vorfällen forschen wir nach den Ursachen, um das Sicherheitskonzept anzupassen, ohne dabei übers Ziel hinauszuschießen. Wichtig ist aber, das mit allen Beteiligten erstellte Sicherheitskonzept ernst zu nehmen.