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Einzelhandel in der Krise

Stadtmarketing: Bruchsal bekommt einen Citymanager

Seit Oktober schon ist das Bruchsaler Stadtmarketing vakant – die Durststrecke soll bald ein Ende haben. Stadt und Branchenbund wollen gemeinsam das Thema angehen und den Bruchsaler Einzelhandel voranbringen. Konkret heißt das: Die 1,5 Stellen beim Stadtmarketing werden endlich nachbesetzt.

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Shopping-Stadt Bruchsal: Die neue Citymanagerin soll sich auch um die (Wieder-)Belebung der Innenstadt kümmern. Foto: Heintzen (Archiv)

Seit Oktober schon ist das Bruchsaler Stadtmarketing vakant – die Durststrecke soll bald ein Ende haben. Stadt und Branchenbund (B3) wollen gemeinsam das Thema angehen und den Bruchsaler Einzelhandel voranbringen. Konkret heißt das: Die 1,5 Stellen beim Stadtmarketing werden endlich nachbesetzt. Sie sind künftig bei der Stabsstelle Wirtschaftsförderung angesiedelt und damit direkt „Chefinnensache“, wie Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick betonte.

Dazu bekommt Bruchsal einen Citymanager oder eine Citymanagerin, die sich insbesondere für den Innenstadt-Handel stark machen soll. Diese Stelle ist zur Hälfte beim Branchenbund B3 und zur anderen bei der Stadt angesiedelt und wird von der Stadt mit 35.000 Euro jährlich bezuschusst.

Ideen sind Bruchsaler Barockwochen und ein Afterwork-Treff

Bruchsals Wirtschaftsförderin Birgit Welge skizzierte die Lage: Der Branchenbund befindet sich im Umbruch, der ehrenamtliche Vorstand will zurücktreten. Zunehmende Digitalisierung des Handels aber auch des gesamten Lebens, die Veränderung der Mobilität, die Schaffung eines neuen Images für die Stadt – all das seien Faktoren, die ein integriertes Stadtmarketing künftig mitbedenken müsse.

Alle Akteure – Einzelhandel, Gastronomie, Gewerbe, Dienstleistungen, Kultur und Vereine – müssten an einem Strang ziehen. Es gelte neue Events zu etablieren, Schlüsselprojekte, ein einheitliches Design, kurzum „ein klares Profil“ und ein Ausbau des Standorts, so schwebt es Welge vor.

Es gebe viele Ideen, sie reichen von Bruchsaler Barockwochen, virtuelles Shoppen, mehr Aktionen auf den Plätzen und in den Parks, neue Aktionen in der Bahnstadt, ein Afterwork-Treff am Kübelmarkt.

Grüne zeigen sich kritisch

Mehrheitlich folgte der Bruchsaler Gemeinderat dem Ansinnen der Verwaltung. „Städte müssen sich besser vermarkten“, befand CDU-Rat Wolfram von Müller. Er forderte eine Überprüfung nach einem Jahr.

Grünen-Vertreter Hartmut Schönherr zeigte sich eher ablehnend. Er sah beim Branchenbund derzeit Unsicherheit: Mangels Vorstand lasse B3 nicht erkennen, wohin der Weg geht. Dass das Stadtmarketing zur Stabsstelle aufgewertet wird, hätte man sich längst für den Umweltbereich gewünscht.

SPD will Schlossachse aufwerten

Für die SPD sprach Fabian Verch: Es gelte, die Aufenthaltsqualität zu erhöhen, auch indem man die Verkehrsbelastung senke. In Bruchsal gebe es kaum Außengastronomie ohne Verkehrslärm. In der vieldiskutierten Schlossachse sieht er noch unentdecktes Potenzial.

Roland Foos, Chef der Freien Wähler, kritisierte, dass die Stadtmarketing-Stelle so lange unbesetzt war. „Was passiert, wenn nichts passiert, sieht man gerade deutlich in der Corona-Zeit.“ Jetzt gelte es, neue Dynamik reinzubringen. B3 müsse sich ebenso professionalisieren, „das geht nicht ehrenamtlich“, so Foos weiter.

Es geht ums Überleben.
Jürgen Wacker, FDP

Jürgen Wacker sprach für die FDP davon, dass man den Einzelhandel nicht mehr nur animieren, sondern gar reanimieren müsse. „Es geht ums Überleben.“ Er sah in der B3-Vakanz im Vorstand ebenfalls eine Unsicherheit. Man wisse nicht, wie sich ein neuer Vorstand das Ganze vorstellt. Wolfgang Hirschberger von AfD/UBiB unterstützte vollumfänglich die Anstrengungen.

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