Seit den Flutkatastrophen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen und dem damit einhergehenden Zusammenbruch von Strom- und Handynetzen in den betroffenen Gebieten sind wieder verstärkt andere Warnsysteme wie Sirenen in den Fokus der Diskussion geraten. Deshalb führt die Stadt Bruchsal, wie der gesamte Landkreis Karlsruhe, am Donnerstag, 9. September, um 11 Uhr eine Testung der Warnsirenen durch, wie die Stadtverwaltung mitteilt.
„Eine Sirene ist nur so gut, wie ihr Wartungszustand“, sagt Andreas Kroll, Verantwortlicher für den Bereich Katastrophenschutz bei der Feuerwehr Bruchsal. Um die Bruchsaler Sirenen funktionsfähig zu halten, investiert die Stadt seit Jahren in deren Wartung. „Doch um zu wissen, ob sie wirklich funktionieren, braucht es einen regelmäßigen Testlauf.“
Bruchsal ist gut aufgestellt
Die Stadt Bruchsal ist im Bereich der örtlichen Warnsysteme gut aufgestellt. Nach wie vor sind 44 Sirenen in Bruchsal in Betrieb, verteilt auf das gesamte Stadtgebiet, einschließlich der Stadtteile. Manche Sirenen – darunter auch Tellersirenen – sind schon seit Kriegszeiten auf den Dächern von Schulen, öffentlichen Gebäuden und auch Privathäusern installiert. Andere wiederum, wie die Sirene auf den Schlauchturm des neuen Feuerwehrhauses, sind ganz aktuell installiert worden und mit neuster, vollelektronischer Technik ausgerüstet.
Insgesamt sind die Standorte der Bruchsaler Sirenen so gewählt, dass eine flächendeckende Warnung der Bürgerinnen und Bürger sichergestellt ist. Mit Blick auf die Ereignisse in den benachbarten Bundesländern war es in den neunziger Jahren eine vorausschauende Entscheidung der Stadtverwaltung, die bestehenden Sirenen nicht abzubauen, sondern in deren Erhalt zu investieren, sie zu warten, sie gegebenenfalls technisch aufzurüsten oder durch modernere Modelle zu ersetzten.
Das Bewusstsein innerhalb der Bevölkerung für diese traditionellen Warnsysteme war bisher stark rückläufig, auch durch neue Technologien wie die Warnapp Nina. Deshalb fand im vergangenen Jahr ein bundesweiter Warntag statt, der in diesem Jahr allerdings nicht auf Bundesebene initiiert worden ist.