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Volle City

Verkaufsoffener Sonntag in Bruchsal: Tausende Kunden strömen in die Stadt

Offene Geschäfte, Autos, Flohmarkt – davon lassen sich die Leute nach Bruchsal locken. Vieles gefällt, doch es gibt auch Verbesserungsvorschläge für die Einkaufsstadt.

Frühlingsfest Bruchsal 2024 verkaufsoffener Sonntag
Tanzvorführungen gehörten zum Programm des verkaufsoffenen Sonntags auf dem Rathausplatz. Wegen des Frühlingsfests in der Bruchsaler Innenstadt hatten die Geschäfte offen. Foto: Martin Heintzen

Auch dieses Mal passt es wieder zusammen: das Wetter und der verkaufsoffene Sonntag in Bruchsal.

Milde Temperaturen und Sonnenschein im Laufe des Nachmittags bescheren der Innenstadt einen riesigen Zulauf. Und den Eisdielen lange Schlangen.

Einmal mehr ist die Veranstaltung von Branchenbund und Stadtmarketing ein Publikumserfolg.

Kübelmarkt kann bei Besuchern punkten, der Bahnhofsvorplatz weniger

Startpunkt Kübelmarkt: Dort geht es am frühen Nachmittag noch beschaulich zu. Besucher steigen in die ausgestellten Wohnwagen oder informieren sich über Elektroroller und Carsharing mit E-Autos. Auf dem Platz suchen Torsten und Simone Scholz die Orientierung. Sie sind aus Sachsenheim im Landkreis Ludwigsburg nach Bruchsal gekommen. Erst waren sie beim Flohmarkt – „der ist ja riesig“, sagt Simone Scholz. Jetzt soll es zum Schloss gehen.

Hier am Kübelmarkt finde ich es sehr ansprechend.
Simone Scholz
Besucherin aus Sachsenheim

„Wir schauen uns gerne Städte an. Der verkaufsoffene Sonntag war ein guter Anlass, heute hier herzukommen“, sagt Torsten Scholz. Und, welchen Eindruck macht Bruchsal?

„Ich finde es vergleichbar mit Heilbronn“, sagt er. Seine Frau ergänzt: „Hier am Kübelmarkt finde ich es sehr ansprechend.“ Was bei den beiden keinen guten Eindruck hinterlassen hat, sei der Bahnhofsvorplatz. Der sei unübersichtlich und dreckig. Aber jetzt, hier in der City, gefalle es ihnen. Die beiden wollen noch mehr sehen. Der Weg zum Barockschloss ist leicht erklärt.

Einkaufen in Bruchsal: Das Flair muss stimmen, dann gehen Kunden in die Läden

Unterwegs warten offene Geschäfte, Infostände, Bühnenprogramm und Foodtrucks. Vor allem auf dem Rathausplatz. Dort hält sich Laurent Bohnert mit seiner Familie auf. Seinem kleinen Sohn gefällt die Musik. „Wir haben in Waghäusel die Plakate gesehen“, berichtet sein Vater. Seit über einem halben Jahr wohnt die Familie dort. Sie erkundet noch die Gegend.

Als Einkaufsstadt habe sie Bruchsal bislang nicht wahrgenommen. „Wir sind eher so die Amazon-Shopper“, sagt er und erklärt: Soll gezielt etwas angeschafft werden, schaut die Familie im Internet. Das heiße aber nicht, dass sie nicht auch mal unterwegs einkaufe.

„Eine gepflegte Innenstadt mit schönen Cafés, wo man sich treiben lassen kann. Oder mit einer schönen Altstadt. Da geht man dann schon in das eine oder andere Geschäft und kauft etwas“, sagt Bohnert. So ganz könne Bruchsal beim Flair nicht mithalten, aber auch hier sei man schon fündig geworden: Schuhe für den Kleinen, auch mal ein Buch.

Inzwischen wird es voller. Doch ein Durchkommen ist bis auf wenige Engstellen gut möglich. Nur auf dem Flohmarkt in der Luisen-, Amalien- und Martin-Luther-Straße wird es richtig eng. Viele Stände, viele Schnäppchenjäger. Am anderen Ende der Innenstadt strömen auf der gesperrten Schlossachse die Menschen in Richtung Fußgängerzone. Manche stoppen bei der Auto-Ausstellung.

Es ist viel besser als früher.
Uli Busch
Kundin aus Bruchsal

Apropos: Die Kennzeichen in den Parkhäusern verraten es. Viele Auswärtige sind in die Stadt gekommen. Aber was sagen die Bruchsaler zu ihrer Stadt und deren Angebot? „Es ist viel besser als früher“, sagt Uli Busch. Sie stärkt sich gerade mit ihrem Mann Michael bei einem Kaffee und hat die vorbeiströmenden Menschen auf der Kaiserstraße im Blick.

Bruchsaler wünschen sich bessere Radwege in die Innenstadt

Das Modehaus Jost, die Rathaus-Galerie mit ihren Geschäften oder auch das Depot und die Spiele-Pyramide haben eine große Vielfalt in die Stadt gebracht, findet sie. Ihr Mann macht einen Witz über die vielen Handy- und Friseurläden in der City. Doch beide sind sich einig: „In Karlsruhe ist es noch schlimmer.“

Dann lieber Shoppen in Bruchsal. „Heute kann man sich umschauen, eingekauft wird dann unter der Woche“, sagt Uli Busch. Das ist ein Umstand, den der Bruchsaler Einzelhandel einkalkuliert bei solch einer Veranstaltung. Mit der soll der Anreiz geweckt werden, wiederzukommen.

Beim Ehepaar Busch klappt das. „Mir ist das Fachpersonal wichtig, das mich beraten kann. Und auch das Ambiente“, sagt Uli Busch. Als gelernte Schaufensterdekorateurin weiß sie, wovon sie spricht. Nicht alle Läden überzeugen in der Präsentation, sagt sie. Modern müsse das sein und nicht wie aus alten Zeiten. Ihrem Mann ist etwas anderes wichtig: „Dass die Radwege ausgebaut werden, damit man gut in die Stadt kommt.“

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