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Behörde überlastet

Warum die Ursache für Absturz bei Oberhausen-Rheinhausen noch immer unbekannt ist

Am 23. Januar jährt sich das Flugzeugunglück am Erlichsee bei Oberhausen-Rheinhausen zum zweiten Mal. Nach wie vor ist unklar, wie es zu dem fatalen Zusammenstoß zwischen einem Rettungshubschrauber und einen Kleinflugzeug kommen konnte. Auch, weil die zuständige Stelle mit ihrer Arbeit überlastet ist.

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Die Unfallstelle des Flugunglücks in der Nähe des Erlichsees in Oberhausen-Rheinhausen. Archivbild Foto: N/A

Bei dem Unglück verloren vier Männer ihr Leben . Seit dem 23. Januar 2019 erinnert ein Gedenkstein auf einem Feld zwischen Rheinhausen und Altlußheim in der Nähe des Kieswerks Krieger an das Unglück.

Zwar gab es drei Monate später einen ersten Zwischenbericht zu dem Zusammenstoß, aber der Abschlussbericht lässt weiter auf sich warten. „Zwei Jahre sind noch im Bereich des Normalen“, erklärte Germout Freitag, Pressesprecher der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) in Braunschweig. Wann das Ergebnis vorliegen wird, konnte er nicht sagen.

Zum Thema:

2000 Ereignisse, 38 Mitarbeiter

2 000 Ereignisse pro Jahr müssen die derzeit 38 Mitarbeiter untersuchen – immer detailgenau und faktenbasiert, wie Freitag erklärt. Und das dauert. Manchmal verzögert sich der Abschlussbericht auch durch den krankheitsbedingten und monatelangen Ausfall eines Gutachters.

Der Erlichsee bei Oberhausen-Rheinhausen rückte vor einem Jahr in den Fokus der medialen Öffentlichkeit. Dort waren in der Luft ein Hubschrauber und ein Kleinflugzeug zusammengestoßen. Vier Menschen starben. Die Unglücksursache ist bislang nicht geklärt.
Der Erlichsee bei Oberhausen-Rheinhausen rückte vor einem Jahr in den Fokus der medialen Öffentlichkeit. Dort waren in der Luft ein Hubschrauber und ein Kleinflugzeug zusammengestoßen. Vier Menschen starben. Die Unglücksursache ist bislang nicht geklärt. Foto: Martin Heintzen

Nur Unfälle von Ultraleichtflugzeugen, Lenkdrachen oder Fallschirmspringern werden von den Mitarbeitern nicht untersucht. Sie haben meist Erfahrung als Berufspilot, Ingenieur oder als Psychologe. Denn neben den Trümmerteilen stellen auch der Geruch von verbranntem Fleisch oder zerfetzte Leichenteile eine Herausforderung für die Gutachter dar.

Rückblende:

Sie werden immer dann gerufen, wenn in Deutschland Flugunfälle oder schwere Störungen in der zivilen Luftfahrt auftreten oder deutsche Luftfahrzeuge im Ausland betroffen sind. Unmittelbar nach Abschluss der Brandbekämpfungs- und Rettungsmaßnahmen sperren sie die Unfallstelle ab und beginnen mit der Spurensicherung.

Verplombter Container in Huttenheim

„Die BFU-Mitarbeiter sammeln viele Kleinteile auf. Alle Puzzlestücke werden dann in einer großen Halle zu einem Bild zusammengefügt“, so Pressesprecher Freitag. So soll etwa rekonstruiert werden, wo das Flugzeug mit dem Hubschrauber zusammengestoßen und Metallteile eingedrungen sind.

Die Trümmerteile werden dann aus Platzgründen vor Ort eingelagert – im Fall von Oberhausen-Rheinhausen sind sie in einem verplombten Container des THW Dettenheim in Huttenheim untergebracht.Nachdem die Trümmerteile ausgewertet sind, wird der Unfallbericht allen beteiligten Parteien wie Verkehrsunternehmen oder Piloten zugeschickt, um geprüft zu werden. Jeder hat dabei 90 Tage Zeit.

Die Untersuchungsergebnisse und die daraus folgenden Sicherheitsempfehlung sollen laut Freitag nicht die Schuld- oder Haftungsfrage klären. „Wir wollen die Fliegerei sicherer machen“, beschreibt er das Ziel der Untersuchung, künftige Unfälle und Störungen zu verhüten.

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