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Corona trifft die Branche hart

Die Lage der Hotels in Baden-Baden ist dramatisch

Die Corona-Krise trifft die Tourismus-Stadt Baden-Baden besonders hart. Hotels und Gastronomie-Betriebe sind geschlossen, die Beschäftigten in Kurzarbeit. Vor allem für kleinere Unternehmen sind die Folgen der anhaltenden Pandemie zunehmend existenzgefährdend.

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Eingemottet: Im Foyer von Brenners Park-Hotel in Baden-Baden herrschte jetzt lange gähnende Leere wegen der Corona-Pandemie. Foto: Schultes

Der Anstieg der Corona-Infizierten in Baden-Baden hat sich inzwischen deutlich verlangsamt.  „Das ist ein ermutigendes Signal“, sagt  Oberbürgermeisterin Margret Mergen (CDU). Dennoch sei die Stimmung unter den Hoteliers und Gastronomen weiter sehr betrübt.

80 Prozent der Hotels seien geschlossen, die Mitarbeiter in Kurzarbeit. Nur einige wenige Betriebe böten Zimmer als Büros oder als Corona-Notunterkünfte an, um damit einige Einnahmen zu haben. Viele Herbergen nutzten die Schließung, um zu renovieren. Die OB betont, die Corona-Krise könnte sich für die hiesige Hotel-Branche dramatisch auswirken, weil der verlorene Umsatz sich nicht mehr wettmachen lasse.

„Hotelzimmer sind eine verderbliche Ware“, bekräftigt Mergen.

In der Gastronomie sieht es wegen des Coronavirus nicht rosig aus

Auch in der Gastronomie sehe es nicht rosig aus. Einigen Gaststätten gelinge es, mit einem Lieferservice auf etwa ein Drittel des normalen Umsatzes zu kommen. Das Rathaus nutze diese Angebote, um diese Branche zu unterstützen. Mergen zufolge profitieren einige Unternehmen etwa im medizinischen Sektor von der Krise und müssten sogar zusätzliche Schichten fahren. Einige Firmen im Maschinenbau kehrten allmählich wieder in den Normalbetrieb zurück.

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Abgesperrt: Cafes und Restaurants müssen ebenfalls geschlossen bleiben. Die Situation ist vor allem für kelinere Betriebe existenzgefährdend. Foto: Rudolphi

Die 800-Quadratmeter-Regelung sei für viele Einzelhändler, deren Geschäfte darüber liegen, sehr bitter. Nach Auskunft der Verwaltung dürfen deshalb fünf Läden in der Shopping Cité und drei in der Innenstadt nicht öffnen. Die Reise-Branche, zu der die Rathaus-Chefin auch Bus-Unternehmen zählt, sei komplett zum Erliegen gekommen und die Beschäftigten in Kurzarbeit. Bei vielen Handwerksbetrieben sehe es ganz gut aus, viele hätten volle Auftragsbücher.

Winzer haben wegen Covid-19 Absatz-Probleme

Die Winzer hingegen hätten enorme Probleme, weil unter anderem der Wein-Absatz in der Gastronomie fehle. In der übrigen Landwirtschaft sei durch die Sonderregelung für Erntehelfer die diesjährige Ernte gesichert. Nach wie vor litten die meisten in der Kultur-Szene Beschäftigten enorm, weil sie keine Einnahmen hätten. „Die kleinen Formate wie Livestreams sind zwar nett, sie bringen den Künstlern aber kein Geld“, betont Mergen.

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Seniorenheim ist seit Wochen in Quarantäne

Ein Seniorenheim mit 57 Bewohnern ist seit mehreren Wochen in Quarantäne. Nach Angaben von Bürgermeister Roland Kaiser gab es dort inzwischen fünf Todesfälle aufgrund von Covid-19-Erkrankungen.

In einem weiteren Altersheim mit 32 Bewohnern gebe es seit Mittwoch einen bestätigten Corona-Infizierten im Personal. Das Gebäude im Heitzenacker, in dem Corona-Patienten, die nicht zu Hause sein können, untergebracht sind, sei mit einem Erwachsenen und einem Baby belegt.

Baden-Baden erweitert die Notbetreuung von Kindern

Die Plätze in Kitas und Schulen sind Kaiser zufolge nach dem Ende der Osterferien deutlich stärker gefragt. Er geht davon aus, dass die Zahlen ab dem 27. April weiter steigen werden, weil das Land dann die Notbetreuung erweitern wird. Kaiser zufolge gilt das dann auch für Schüler ab der siebten Klasse.

Zudem können Eltern, die eine Präsenzpflicht am Arbeitsplatz nachweisen und keine Betreuung im familiären Umfeld haben, dieses Angebot in Anspruch nehmen. „Wir sind in Kitas und Schulen darauf vorbereitet“, sagt Kaiser. Bis zu 800 Plätze seien verfügbar.

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