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In Schieflage

Der Weihnachtsbaum am Baden-Badener Leo steht schief - und das bleibt so

Eine Gemeinsamkeit von Baden-Baden und Pisa? Die Stadt in Italien hat einen weltberühmten schiefen Turm, die Stadt an der Oos einen schiefen Weihnachtsbaum. Mit Kugeln und Leuchten kann die Schieflage nicht mehr beseitigt werden, heißt es von Seiten der Stadtwerke.

Richtig gesehen: Der Weihnachtsbaum am Leopoldsplatz im Herzen von Baden-Baden steht schief. Das bleibt so, heißt es.
Richtig gesehen: Der Weihnachtsbaum am Leopoldsplatz im Herzen von Baden-Baden steht schief. Das bleibt so, heißt es. Foto: Bernd Kamleitner
So mancher Betrachter muss zweimal hinschauen: Hat etwa der mächtige und schön geschmückte Weihnachtsbaum am Leopoldsplatz des mondänen Baden-Baden eine gewisse Ähnlichkeit mit dem schiefen Turm von Pisa?  Die ist nicht ganz von der Hand zu weisen. Bernhard Gerstner von den Stadtwerken räumt vor den Mitgliedern des Bau- und Umlegungsausschusses des Gemeinderats ein, dass die Schieflage real existiert!

Die Ursache liegt  aber nicht etwa am Wuchs des Nadelbaumes. Hätte er dann nicht gerade aufgestellt werden können? Das wäre wohl möglich gewesen, doch nachdem er mit Kugeln und Lichtern dekoriert war, sei das Geradestellen nicht mehr möglich gewesen, erklärt Gerstner den erstaunten Kommunalpolitikern. Da ist also nichts mehr zu machen.

Im Wohnzimmer hätte ich ihn so nicht stehen lassen dürfen

Jetzt hat Baden-Baden nicht nur einen attraktiven Christkindelsmarkt, sondern auch einen besonderen, weil doch unverwechselbaren Weihnachtsbaum im Herzen der Stadt. Dessen Schieflage findet aber nicht nur Freunde: „Im Wohnzimmer hätte ich ihn so nicht stehen lassen dürfen“, meinte Baubürgermeister Alexander Uhlig – und spricht damit wohl manchem Zeitgenossen aus dem Herzen.

Erfreulich: Weihnachtsbeleuchtung braucht weniger Energie

Zur Sprache kam im Ausschuss auch die Weihnachtsbeleuchtung – allerdings mit durchweg erfreulichem Aspekt: Sie verbraucht trotz immer üppigerer Präsenz immer weniger Energie. Das liegt vor allem an sparsamen LED-Leuchten.

Immer üppiger wird die Weihnachtsbeleuchtung in Baden-Baden. Der Stromverbrauch sinkt aber, weil energiesparende LED-Leuchten eingesetzt werden.
Ein stimmiges weihnachtliches Stadtbild: Das ist das Ziel einer geplanten Attraktivitätssteigerung der Weihnachtsbeleuchtung in Baden-Baden. Dafür ist eine Investition von rund 180.000 Euro geplant. Das Archivbild entstand in der Fußgängerzone. Foto: Bernd Kamleitner

Wenn diese Bäume schmücken, können es schon mal 5 000 und mehr LEDs werden, die den Stamm und die Äste illuminieren, und das bei einem Verbrauch von lediglich 350 Watt.

Umstellung auf LED bewährt sich nach Angaben der Stadtwerke

Durch die Umstellung von 1 750 Leuchten und weiteren 930 Gasleuchten auf LEDs, was seit dem Jahr 2011 in Schritten erfolgt und zu einem Teil noch bis ins nächste Jahr dauert, werden jährlich rund 1 135 Tonnen des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) eingespart, rechnet Gerstner vor. 60 der insgesamt 63 Ampeln im Stadtgebiet sind ebenfalls mit LEDs bestückt.

Investition von fast sechs Millionen Euro

Insgesamt wurden in die Umrüstung dann fast sechs Millionen Euro investiert. Eine sinnvolle Ausgabe, findet Gerstner In den Abendstunden leuchten in Baden-Baden und dem Umland übrigens rund 7 000 Leuchten in kommunaler Regie. Darunter sind noch 480 Gasleuchten.

300 Gasleuchten  bleiben  erhalten

300 dieser historischen Leuchtkörper müssen künftig weiterhin mit Gas betrieben werden – das erfordert eine entsprechende städtische Satzung.

"Schneebälle" am Leo

Neu ist die Weihnachtsbeleuchtung am Leopoldsplatz – mit Kugeln, die Schneebälle symbolisieren sollen, und Schweifen. Stadtwerke-Mann Gestner räumt ein, dass es dazu auch kritische Stimmen gibt. Aber: „Mann kann es nicht jedem recht machen!“

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