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Strom aus Wasserkraft

Die Geroldsauer Mühle bekommt ein Mühlrad

Sie ist Vorzeigeprojekt und Publikumsmagnet: die Geroldsauer Mühle in Baden-Baden. Das "Tor zum Schwarzwald" will seinen ökologischen Fußabdruck weiter verbessern. Künftig soll ein Wasserkraftwerk Strom für die Immobilie liefern. Dazu soll auch ein Mühlrad installiert werden.

Vorzeigeprojekt: Die Geroldsauer Mühle in Baden-Baden.
Vorzeigeprojekt: Die Geroldsauer Mühle in Baden-Baden. Foto: Bernd Kamleitner
Diskutiert wird schon länger darüber, jetzt gibt es grünes Licht: Die Geroldsauer Mühle, wegen ihrer Lage am Beginn der Schwarzwaldhochstraße (B500) das „Tor zum Schwarzwald“ genannt, bekommt am Grobbach ein Wasserkraftwerk, an dem zudem ein Mühlrad installiert werden soll. Läuft alles nach Plan, kann die Anlage im März in Betrieb gehen. Sie soll auch Strom für den Publikumsmagneten im Stadtteil Geroldsau liefern, erklärt Inhaber Martin Weingärtner.

Damit erschließt das aus Weißtannenholz gebaute Schwarzwaldhaus neben der bereits vorhandenen Solaranlage eine weitere regenerative Energiequelle. Geheizt werden der Einkaufsmarkt, in dem es regionale Produkte zu kaufen gibt, und die angeschlossene Gastronomie über eine Fußbodenheizung, die an eine Luft-Wärme-Pumpe angeschlossen ist. Die Energiekosten seien gering, betont Weingärtner bei einem Informationsbesuch des mittelbadischen CDU-Bundestagsabgeordneten Kai Whittaker. Bedarf an Öl oder Gas bestehe in der Immobilie nicht.

Eingerahmt von Wald: Der Baden-Badener Stadtteil Geroldsau mit der Geroldsauer Mühle.
Eingerahmt von Wald: Der Baden-Badener Stadtteil Geroldsau mit der Geroldsauer Mühle. Foto: None

Seit der Eröffnung im August 2015 habe man so gegenüber einem herkömmlichen Gebäude dieser Größe rund 44 Tonnen Kohlendioxid eingespart. Der Erfolg des Holzbaus, der auf dem Areal einer früheren Getreidemühle steht, hält nach wie vor an. Zwischen 20 000 und 30 000 Besucher werden pro Monat registriert, berichtet Weingärtner.

Holzgebäude steht auch noch in 300 Jahren

Die Entscheidung für einen Weißtannenholzbau habe er zu keiner Zeit bereut. „In einer vom Wald gesegneten Region ist die Weißtanne der Charakterbaum des Schwarzwaldes“, sagt der Mühlen-Chef. Schwarzwaldbauern hätten schon in der Vergangenheit auf dieses Material gesetzt. Er ist überzeugt, dass die Immobilie aus dem unbehandelten Weißtannenholz auch in 300 Jahren noch steht – „zu 100 Prozent“.

Mühlen-Chef Martin Weingärtner (von links) mit Matthias Schmitt vom Bund Deutscher Forstleute, dem Baden-Badener Forstamtsleiter Thomas Hauck und dem CDU-Bundestagsabgeordneten Kai Whittaker.
Mühlen-Chef Martin Weingärtner (von links) mit Matthias Schmitt vom Bund Deutscher Forstleute, dem Baden-Badener Forstamtsleiter Thomas Hauck und dem CDU-Bundestagsabgeordneten Kai Whittaker. Foto: Bernd Kamleitner

Aktuell sichtbare Risse an einzelnen Balken seien keineswegs ungewöhnlich oder gar besorgniserregend. Die habe es schon beim Bau gegeben. Nach vier Heizperioden könne er feststellen, dass in dem Gebäude „kein Fenster und keine Tür klemmt“. Die Geroldsauer Mühle gilt beim Thema Holzbauweise als Vorzeigeprojekt.

Forstamtsleiter sieht Chancen für Holzbau

Auch der Neubau des städtischen Forstamtes in der Geroldsauer Straße entstand aus Holz. „Das war nicht teurer als ein konventioneller Bau“, betont der städtische Forstamtsleiter: „Ich rechne dem Holzbau Chancen zu“, sagt Thomas Hauck.

In Tübingen soll Holzbauweise Pflicht werden

Der Tübinger OB Boris Palmer (Grüne) will die Holzbauweise aus Nachhaltigkeitsgründen in der Universitätsstadt bis zum Jahr 2030 sogar zur Pflicht machen.

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