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Max-Planck-Realschule

Coronavirus: Brettener Schulgruppen heimgeschickt

Der Verdacht einiger Eltern, es gebe einen Coronaf-Fall an der Max-Planck-Realschule in Bretten hat sich nicht bestätigt. Richtig ist aber, dass Elsass-Rückkehrer zweier Französisch-Gruppen der Schule neben anderen Personen nach Hause geschickt wurden. Inzwischen stieg die Zahl der Infizierten in Bretten auf sechs. Alle haben sich kürzlich in Italien aufgehalten.

Auf dem Pausenhof der Max-Planck-Realschule toben Schüler. Zwei Französischgruppen wurden aber nach einem Elsaß-Aufenthalt vorsorglich heimgeschickt.
Auf dem Pausenhof der Max-Planck-Realschule toben Schüler. Zwei Französischgruppen wurden aber nach einem Elsaß-Aufenthalt vorsorglich heimgeschickt. Foto: Archivbild: Waidelich

Schon früh kamen am Donnerstagmorgen zwei Eltern ins Redaktionssekretariat der BNN in Bretten. Sie hatten den Verdacht, an der Max-Planck-Realschule Bretten gebe es einen oder womöglich mehrere Corona-Fälle. Sie teilten mit, Eltern holten vermehrt ihre Kinder aus der Schule.

Das tat auch Vita Lamola. Sie hat ihren Sohn aus der fünften Klasse nachhause geholt. "So lange ich nichts erfahre, bleibt mein Kind daheim", erklärte sie. Dagegen beruhigt Angela Knapp, Schulleiterin der Max-Planck-Realschule: "Wir haben keinen Coronafall an unserer Schule.“ Die Eltern würden jederzeit korrekt informiert.

Inzwischen gibt es laut Landratsamt Karlsruhe sechs Infizierte in Bretten, alles Italien-Rückkehrer. Knut Bühler, Erster Landesbamter, dazu: „Für diese sind, wie für alle 24 Infizierten im Stadt- und Landkreis, die es bis heute früh waren, sämtliche Infektionsketten bekannt.“ Die Zahl stieg am Donnerstag auf 30 Infizierte im genannten Kreis.

Nur im Fall von Symptomen an den Hausarzt wenden

Knut Bühler, Erster Landesbamter des Landkreises Karlsruhe

Richtig sei zwar, dass eine Französisch-Gruppe gerade aus dem Elsaß zurückgekehrt sei. „Diese Schüler wurden nach der gestrigen Ausweitung des Risikogebietes auf das Elsass heute früh heimgeschickt“, so die Schulleiterin. Darum holten auch manche Eltern ihre Kinder ab. Auch die Lehrkraft, die mit in Frankreich war, sei nun für zwei Wochen zu Hause- „ganz nach behördlicher Anweisung“, so Knapp.

Alle Elsassrückkehrer müssten sich nur dann an ihren Hausarzt wenden, wenn Symptome auftauchen sollten. Der Hausarzt entscheide nach der Anamnese, ob ein Test nötig werde, so Knut Bühler.

Eltern sind informiert

Angela Knapp, Schulleitern der Max-Planck-Realschule

Auch hätten die Eltern der Französisch-Gruppe bereits von der Schulleitung einen Brief erhalten und sie seien telefonisch kontaktiert worden. „Das Gesundheitsamt müsste uns sofort informieren, würden Tests etwas ergeben“, sagt Angela Knapp.

Rundschreiben an alle enthielt Zugang zur Cloud - vorbereitend

Richtig sei zwar auch, dass eine Lehrerin seit etwa zwei Wochen zu Hause sei. Aber sie sei „ganz normal erkrankt“, so Angela Knapp. „Ihr Fall hat nichts mit Corona zu tun.“ Auch sie selbst sei erkältet. Zudem sei ein Rundschreiben an alle Schüler der Max-Planck-Realschule gegangen mit vorbereitendem Inhalt.

Darin wurde über die Einrichtung der Schul-Cloud informiert und das Passwort für jede Klasse mitgeteilt. „Das ist nur für den Fall, dass Unterricht ausfallen muss und dann daheim gearbeitet werden kann“, so die Rektorin. „Selbstverständlich würden wir sonst die Schule schließen“, sagt Knapp. „Wir handeln konsequent nach behördlichen Anweisungen.“

Geschwisterkinder und Lehrerin der Schillerschule nach Hause entlassen

Wolfgang Mees, Geschäftsführender Schulleiter der Brettener Schulen informiert zudem, dass eine seiner Kolleginnen an der Schillerschule Mutter eines der französischen Rückkehrerkinder der Max-Planck-Schüler sei. Er habe sie nach Hause entlassen für zwei Wochen wie auch drei Kinder seiner Schule, deren Geschwister mit den Französisch-Gruppen der Max-Planck-Realschule im Elsass gewesen seien.

Im Kollegium haben manche schon Bauchgrimmen
Wolfgang Mees, Geschäftsführender Schulleiter

Mees: "Einige im Kollegium und an anderen Schulen haben inzwischen schon etwas Bauchgrimmen" trotz allen Bemühens, Hysterie zu vermeiden. Aber: "Wir wissen ja nicht, was da vor uns sitzt."

Daniel Krüger, Schulleiter des Edith-Stein-Gymnasiums Bretten hat zwar auch über fünf Schüler und eine Lehrkraft nach Hause geschickt. „Ich habe aber kein schlechtes Gefühl Unterricht zu geben.“ Man sei vorbereitet, schaue stets auf der Website des Robert-Koch-Instituts nach neuen Erweiterungsgebieten und informiere Eltern und Schüler entsprechend und zügig.

Er vertraue den Behörden sehr, so Krüger. „Wir brauchen nicht in Panik zu verfallen.“ Es wurden einzelne Schüler getestet. Bislang aber gebe es weder an seinem, noch am Melanchthon-Gymnasium Bretten einen Corona-Fall. Er dürfe nach Rücksprache das auch fürs MGB sagen, so Krüger.

Und solange die Schüler namentlich identifiziert und somit heimgeschickt werden könnten, sei das ja von Vorteil und geschehe natürlich umgehend.

Wie die Sardinen in Bussen und Bahnen
Wolfgang Mees, Geschäftsführender Schulleiter

"Was aber, wenn sich die Kinder auf der Fahrt zur Schule oder nach Hause in Trauben an der Bushaltestelle treffen oder in der Bahn stehen, wie die Sardinen? Hat da einer was, haben es gleich so viele, die dann auch nicht namentlich bekannt werden", sagt Mees.

Gedanken wegen kreisüberschreitender Einzugsbereiche von Schulen

Die Einzugsbereiche der Schulen - allein die Schillerschule hat rund 580 Schüler - betreffe die Kreise Heilbronn, Karlsruhe und den Enzkreis. "Bei Berufsschulen ist der Einzugsbereich noch größer." Seine Sorge ist Wolfgang Mees anzuhören.

"Die Jugendlichen und Kinder selbst werden das in den meisten Fällen sicher gut wegstecken. Aber wir haben einige ältere Kollegen wie mich selbst." Deutlicher wolle er bezüglich denkbarer Schritte wie Schulschließungen aber derzeit noch nicht werden.

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