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Zum Teil fehlen Plätze

Kinderbetreuung wird nächstes Jahr in Bruchsal teurer

Die Gebühren für alle Bruchsaler Kindergärten werden sich ab dem 1. Februar um drei Prozent erhöhen. Ziel sei es, dass die Elternbeiträge mindestens 20 Prozent der Betriebskosten der Kindergärten abdecken, so macht auch Sozialamtsleiter Patrik Hauns im Gespräch mit der Rundschau jetzt deutlich. Dabei handelt es sich um eine Empfehlung von Kirchen und kommunalen Verbänden, der auch das Kuratorium Bruchsaler Kindergärten mit knapper Mehrheit gefolgt war.

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Abstrampeln: Das müssen sich die Bruchsaler Gemeinderäte beim Thema Kita. In den vergangenen Monaten sind viele Neubauten auf den Weg gebracht worden. Aber es reicht noch immer nicht. Foto: Hendrik Schmidt/dpa

Zuletzt hatte man die Vereinheitlichung der Beiträge für alle Bruchsaler Kindergärten umgesetzt. Hier ging es darum, dass kirchliche und nichtkirchliche Träger künftig nach dem selben Prinzip abgerechnet werden sollen. Das führte zuletzt zu Gebührenerhöhungen an einigen nichtkirchlichen Kindergärten (Die BNN berichteten.) Die letzte Stufe dieser Erhöhung tritt am 1. September in Kraft. Als Beispiel: Für das erste Krippenkind unter drei zahlt man in einem konfessionellen Kindergarten in der Kernstadt in einer Krippengruppe mit verlängerten Öffnungszeiten 317 Euro pro Monat. Damit ist das Kind von Montag bis Freitag von 7.30 bis 14 Uhr betreut. Essen kostet extra.

Die nun beschlossene Steigerung im Februar um drei Prozent betrifft dann wieder alle Einrichtungen in der Stadt gleichermaßen. Bereits heute schon decken die Elternbeiträge laut Information der Stadtverwaltung 19,6 Prozent der Betriebskosten.

18,3 Prozent der Kinder haben Verhaltensprobleme

Kindergartenplätze sowohl für Kinder über drei Jahren als auch unter drei sind gefragt in Bruchsal: Zum Stichtag 1. März waren laut Bedarfsplan 94 Prozent aller Plätze belegt. Bis zum Ende des aktuellen Kindergartenjahres am 31. August werden die noch freien Plätze Zug um Zug belegt, so dass alle Gruppen belegt sein werden, die meisten sogar bis zur höchst zulässigen Platzzahl. Die Stadtverwaltung spricht in diesem Zusammenhang bereits von einer Überbelegung, insbesondere wenn man Kinder mit einem höheren Förderbedarf berücksichtigt. Eine Herausforderung für die Einrichtungen und für das Personal seien darüber hinaus Kinder mit Verhaltensproblemen – immerhin 18,3 Prozent aller Kinder, wie eine Erhebung unter den Bruchsaler Einrichtungen ergab.

30 Flüchtlingskinder in Betreuung

Besondere Sprachförderung wiederum sei unter anderem bei Kindern mit Migrationshintergrund vonnöten. Allein 517 Kinder besuchen Kindertageseinrichtungen, bei denen in der Familie meist nicht Deutsch gesprochen wird. 30 Flüchtlingskinder sind derzeit in Betreuung. Die Stadt fordert die Träger auf, besonderes Augenmerk auf den Spracherwerb zu richten und Förderprogramme in Anspruch zu nehmen.
Bei den Kindern über drei Jahren stehen im kommenden Jahr rein rechnerisch genügend Plätze zur Verfügung, sie sind aber nicht exakt auf die Stadtteile verteilt. So gibt es in der Kernstadt ein Überangebot, während es in Büchenau 16 Plätze zu wenig gibt, in Untergrombach fehlen gar 39. Die Nachfrage nach einer Ganztagesbetreuung habe sich ebenfalls weiter erhöht. Die Versorgungsquote für Kinder über drei Jahren liege hier bei 23 Prozent. Bei den kleineren Kindern unter drei verfügt man in Bruchsal über insgesamt 464 Betreuungsplätze. Dies entspreche einer Versorgungsquote von de facto 36 Prozent. Sie werden in Krippengruppen, in betreuten Spielgruppen, in altersgemischten Gruppen oder in der Kindertagespflege betreut. Künftig, so prognostizieren Fachleute, werde man hier mit einem Versorgungsgrad von 50 Prozent rechnen müssen.

Voraussichtliche Investitionen von 26 Millionen Euro

Kräftig investieren wird die Stadt Bruchsal in den kommenden Jahren müssen, um weiterhin den Betreuungsbedarf zu decken: So ist im Bedarfsplan von künftig 400 zusätzlichen Plätzen die Rede. Bis ins Jahr 2025 geht man im Rathaus von weiteren Investitionen von gut 26 Millionen Euro aus.

Noch vor der Sommerpause hatte der Gemeinderat der Fortschreibung der Bedarfsplanung für die Kindergärten zugestimmt und die Erhöhung zur Kenntnis genommen.

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