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25.000 Fastnachter sind dabei

Hexen und Hästräger beim Umzug der Narrenzunft Schöllbronn

Die Narren zufrieden – die Polizei auch – der Umzug im Ettlinger Höhenstadtteil Schöllbronn lockte gut 25.000 Fastnachter an. Schaurige Hexen und andere Hästräger bestimmten das Bild. Die Ordungshüter beschlagnahmten „Hochprozentiges”.

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Durften beim närrischen Spektakel in Ettlingens Höhenstadtteil natürlich nicht fehlen Die Moggel Schöllbronn. Foto: Müller

Von Klaus Müller

Das ist wirkliche eine „Hausnummer“: Rund 25.000 Zuschauer säumten nach Angaben der Polizei den Umzug der Narrenzunft Schöllbronn – mit Blick auf die vergangenen Jahre ein absoluter Besucherrekord.

Mag sein, dass nach dem Ausfall des Ittersbacher Umzuges und dem turnusgemäßen Wechselspiel in Spessart zwischen dem Narrendorf und dem Nachtumzug der Schöllbronner Umzug besonders lockte – dass das närrische Volk fast schon an Umzugsentzugserscheinungen zu leiden schien.

Jugendliche Narren an der Strecke

Wie auch immer. Der Umzug im 3.000 Einwohner zählenden Höhenstadtteil war ein tolles ereignis Darüber herrschte zumeist Einigkeit. Und von einer „entspannten Lage“ während des Umzugsgeschehens sprach Polizeieinsatzleiter Patrick Walz. Sicher, so viele Jugendliche wie selten zuvor reihten sich in die Besuchernarrenschar ein. Das Entscheidende dabei: Die Kids machten mit, ließen sich von der närrischen Stimmung anstecken.

Viele schwören auf schwäbisch-alemannische Fastnacht

„Über Schöllbronn lass ich nix kommen – nicht an Fastnacht“, tönt das Ehepaar Kornmaier. Jedes Jahr pilgern sie von Karlsruhe hoch zum Narrengipfel – eben hoch ins Dorf. Nee, mit Wagen und so hätten sie nix am Hut.

Ähnlich sieht es eine Gruppe „bunt bemalter“ Frauen. Sie schwören auf die schwäbisch-alemannische Fastnacht. Und davon bekommen sie eine Menge beim Umzug mit seinen fast 80 Gruppen und 2.500 Aktiven geboten. Bekannte Hästräger, Hexen, Maskenträger, deren Anblick skurriler und mitunter nicht „abschreckender“ sein kann, ziehen genauso durchs Dorf wie Gruppen, die erstmals dort ihre Narretei zur Schau stellen.

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Hexen aller Art und Güte mischten in Schöllbronn mit. Foto: Müller

Lokale Gruppen sind gut vertreten

Da kann Zunftschreiber und Umzugssprecher Andreas Lackner Schöllbronn-Novizen wie die Niesatzer Schellenteufel, die Waldseehexen Hesselhurst oder die Waldbronner Hexen ankündigen. Gut und originell vertreten sind natürlich auch die Schöllbronner selbst – ein heftiges Narrenvolk, das sich da als Moggel und Chaos Moggel Gugge, als Privatgruppe „Hello again“, als TSV Schöllbronn, als Verein für Heimatpflege und Naturerhaltung in den Narrenreigen einreiht, ihn so manchen sehenswerten Farbtupfer verleiht.

Ach ja – der Schöllbronner Neubürger und Bürgermeister von Ettlingen, Moritz Heidecker, wurde als „Kordula Grün“ gesichtet. Gut meinte es überdies das Wetter mit den zahlreichen Narren. Okay, es war teilweise sauwindig. Man kann’s aber auch positiv sehen: Denn der Wind sorgte dafür, dass ein regelrechter Konfettisturm durchs Dorf wehte.

Schaurige Fratzen – auch sie gehörten beim Umzug dazu.
Schaurige Fratzen – auch sie gehörten beim Umzug dazu. Foto: Klaus Müller

Aus Sicht der Polizei gab es in Schöllbronn wenig Vorkommnisse; nicht zuletzt dank eines schlüssigen Einsatzkonzeptes zwischen der Polizei und dem Veranstalter Narrenzunft. Im Vorfeld des Umzugs „entsorgte“ die Polizei laut Einsatzleiter Patrick Walz 200 Flachen Hochprozentiges, das Jugendliche im Gepäck hatten. Auffallend war zudem eine Gruppe von etwa 500 Jugendlichen, die wenig Interesse am Umzugsgeschehen hatten. Das rechtzeitige Aussprechen von Platzverweisen zeigte laut Einsatzleiter Wirkung. Beherzt ging zudem der Sicherheitsdienst der Narrenzunft zu Werke. Er sicherte den Streckenverlauf ab. Dass eine Veranstaltung in dieser Größenordnung nicht ganz ohne Vorfälle abläuft, dürfte klar sein. Zwei Körperverletzungen registrierte die Polizei. 29 Einsätze gab es für das Rote Kreuz , darunter 15 „alkoholbedingte“.

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