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Corona

Die Tür zum Karlsruher Finanzamt bleibt weiter zu

Museen, Restaurants oder der Bürgerservice im Rathaus West: Viele Tore haben sich trotz Corona für die Karlsruher längst wieder geöffnet. Anders sieht es beim Finanzamt aus. Wann dort wieder Kundenverkehr möglich ist, ist derzeit unklar.

Finanzamt
Bis auf Weiteres geschlossen: Seit dem 13. März können die Bürger das Finanzamt am Schlossplatz nicht mehr betreten. Foto: jodo

Immer wieder radelt die BNN-Leserin dieser Tage am Schlossplatz vorbei. Ihr blickt fällt auf das Finanzamt, in dem sie gerne Formulare für die Steuererklärung abholen wollte. Doch der Eingang ist geschlossen. „Bis auf Weiteres“ bleibt das so, ist auf einem Hinweisschild geschrieben.

Wann mit diesem Weiteren zu rechnen ist, kann auch Finanzamtschef Joachim Cadus nicht sagen. „Wann wir wieder Kundenverkehr ermöglichen, liegt nicht in unserer Hand.“ Die Oberfinanzdirektion regle das für die 65 Finanzämter im Land.

Wir haben ein Sicherheitskonzept erarbeitet.
Joachim Cadus, Chef des Finanzamts Karlsruhe

Dabei wäre Karlsruhe gerüstet und startbereit, so Cadus. „Wir haben bereits ein Sicherheitskonzept erarbeitet.“ Außerdem seien die Räumlichkeiten am Zirkel so großzügig, dass es auch mit dem Abstandhalten klappen werde. „Aber natürlich müssen auch wir zunächst Erfahrungen sammeln“, betont Cadus.

Führungsriege war in Quarantäne

Er erinnert sich noch gut an den 13. März. Damals öffnete sein Haus am Morgen zunächst regulär. Kurz nach 9 Uhr kam die Verfügung, dass die Finanzämter ihre Informations- und Annahmestellen schließen müssen. Die letzten Kunden wurden zügig hinausbegleitet. „Und eine Stunde später kam die Nachricht, dass ein Mitglied unseres Führungsteams positiv auf Covid-19 getestet wurde“, sagt Cadus.

Kundenkontakt habe dieser Kollege, der aus dem Urlaub in Ischgl zurückkehrt war, nicht gehabt. „Aber die Führungsriege inklusive mir musste in Quarantäne.“

Das Team wurde weiter ausgedünnt. Den landesweiten Vorgaben entsprechend sollten die Mitarbeiter möglichst zuhause bleiben, auch um den öffentlichen Nahverkehr zu entlasten. Zeitweise war nur noch 25 Prozent der Belegschaft vor Ort.

Innendienst startet vorzugsweise in Einzelzimmer und Schichtdienst

Nach und nach kehrte der Innendienst inzwischen zurück, vorzugsweise in Einzelzimmer und in zeitlich versetzte Schichten eingeteilt. Denn zu tun gebe es gerade in Corona-Zeiten viel. Cadus nennt Anträge auf Stundung der Steuerzahlung, auf Anpassung der Vorauszahlung und auch den Aufschub von Vollstreckungen.

Hinzu kommen die regulären Steuererklärung. „Es könnte sein, dass es dieses Jahr etwas länger dauert, bis die bearbeitet sind. Aber wir bemühen uns sehr, alles zeitnah zu erledigen“, versichert der Finanzamtschef.

Ich bin da etwas Oldschool
BNN-Leserin

Bis Ende Juli haben Arbeitnehmer Zeit, ihre Unterlagen einzurichten – die für die am Finanzamt vorbeiradelnde BNN-Leserin wegen der Schließung also erst mal nicht greifbar waren. Für sich und ihren Vater holt sich Jahr für Jahr die Formulare am Schlossplatz ab. „Ich bin da etwas Oldschool. Ich mag es, wenn ich die Formulare auf Papier vor mir liegen haben“, sagt die Frau.

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Auf Wunsch schickt das Finanzamt Karlsruhe Unterlagen für die Steuererklärung auch zu. Foto: N/A

„Wir schicken auf Wunsch Unterlagen zu“, versichert Cadus. Weil das mit einigem Aufwand verbunden ist, verweist er zudem auf die Möglichkeit, alles elektronisch etwa auf Basis des Programms Elster zu erledigen oder Unterlagen selbst auszudrucken.

Wiedereröffnung nach Pfingsten?

Die BNN-Leserin fand in Neureut Hilfe. Das dortige Rathaus hatte Unterlagen. Cadus bestätigt: Die OFD verteilt Formulare an einige Rathäuser. Das Durlacher Finanzamt wiederum habe außen einen überdachten Tisch aufgebaut, an dem Kunden gängige Formulare finden. „Bei uns geht das baulich nicht“, so Cadus, dessen Haus ohnehin bald komplett umzieht.

Ohne es derzeit versprechen zu können, hält Cadus eine Wiedereröffnung nach den Pfingstferien für denkbar. Das Tor am Schlossplatz wird dann absehbar weiter geschlossen bleiben. „Unser Sicherheitskonzept sieht den Zugang am Zirkel und den Ausgang an unserem Notausgang gegenüber dem Multi-Kulti vor“, erläutert Cadus. Er rechnet zum Anfang mit einem personenmäßig begrenzten Zugang und reduzierten Öffnungszeiten.

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