Skip to main content

Anzeige

Europäische Kulturtage Karlsruhe bieten über 70 Veranstaltungen

Moderne Technik und Innovation machen es möglich: Für die 25. Ausgabe des Festivals der Europäischen Kulturtage 2021 vom 2. bis 16. Mai ist unter dem Titel „Europa – ein Versprechen“ ein vielseitiges Programm geplant, für das flexible digitale und hybride Formate geschaffen wurden.

Kulturamtsleiterin Dr. Susanne Asche und Generalintendant Peter Spuhler
Kulturamtsleiterin Dr. Susanne Asche und Generalintendant Peter Spuhler freuen sich auf das vielseitige Programm der Europäischen Kulturtage 2021 unter dem Motto „Europa – ein Versprechen“. Foto: Felix Grünschloß

Das Beste an dieser besonderen Veranstaltung: Es wird dieses Mal auch für ein internationales Publikum möglich sein, die kulturellen Angebote im digitalen Raum unter www.europaeische-kulturtage.de und den Social-Media-Kanälen zu nutzen. Dies teilten das Kulturamt Karlsruhe und das Badische Staatstheater, die beiden Veranstaltenden der Europäischen Kulturtage, kürzlich mit.

Europa – Mind the Map
Das Thema Europa ist in der Kunst des Festivals stets präsent: Zum Beispiel auf der Bühne unter dem Motto „Europa – Mind the Map“. Foto: Arno Kohlem

Dr. Susanne Asche, Kulturamtsleiterin der Stadt Karlsruhe, betonte dabei: „Dieses Festival in Zeiten von Corona zu organisieren und durchzuführen, erfordert ein aktives Umdenken. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit sind mit den stetig neuen Regelungen und Vorgaben das A und O. Karlsruhe ist bekannt für seine starken Netzwerke und die enorme kulturelle Dichte.“

Pauline Viardot-García (hier als Skulptur von Birgit Stauch zu sehen)
Zum Programm gehört auch ein Konzert mit Musik der Sängerin und Komponistin Pauline Viardot-García (hier als Skulptur von Birgit Stauch zu sehen). Foto: Frank C. Müller

„Es ist beeindruckend, mit welchem Elan und mit welcher Kreativität die rund 30 beteiligten Kulturinstitutionen ein Programm mit über 70 Veranstaltungen auf die Beine gestellt haben – den Einsatz von digitalen oder hybriden Formaten natürlich immer im Hinterkopf. Dabei bedanken wir uns bei der Sparkasse Karlsruhe, die uns durch ihr Engagement die digitale Umsetzung des Festivals umfassend möglich gemacht hat.“

Impulse für ein neues Europa

Die Festivalverantwortlichen von Kulturamt und Staatstheater bedauern zwar, dass es einer derartigen Krise wie der Corona-Pandemie bedurfte, um zu erkennen, wie zerbrechlich die Idee des einigen und offenen Europas in Krisenzeiten sei. Aber diese Erkenntnis beinhaltet auch eine wichtige Botschaft: Es gelte gerade jetzt, die einstigen Versprechen erneut auf den Prüfstand zu stellen und gezielt nach wichtigen Impulsen für ein neues Europa auf der Basis von Solidarität und Zusammenarbeit zu suchen.

Ausstellung Europa, so fern und doch so nah.
Ein Blick auf die Ausstellung „Europa, so fern und doch so nah“. Foto: Sabine Schäfer

Das vielseitige Programm, das in diesem Jahr für die Europäischen Kulturtage vorgesehen ist, befasst sich dabei auch speziell mit Bezügen zur heutigen gesellschaftlichen Realität. Dabei werden zentrale Fragen gestellt: Wie erinnert man in einer diversen Gesellschaft an den Holocaust? Wie reagiert man auf die Herausforderungen der vielseitigen Städte? Und was prägt, was korrumpiert die europäischen Werte? Diese und viele weitere Denkanstöße dienen während des Festivals als Grundlage für Filme, Ausstellungen, Aufführungen und Gesprächsformate, die dank digitaler Technik allen Interessenten offen stehen.

Auf der Suche nach Gemeinsamkeiten

Unabhängig von der aktuellen Lage der Corona-Pandemie beschäftigen sich die Akteurinnen und Akteure der Europäischen Kulturtage vom 2. bis 16. Mai mit Grenzen und Freiheit, machen sich international auf die Suche nach Gemeinsamkeiten, wagen den Blick von außen auf Europa, suchen nach internationalen Einflüssen „vor ihrer Haustüre“ und erinnern dabei immer wieder an das Versprechen Europas, dass sich die menschenverachtende Vergangenheit nicht wiederholen darf.

„Mit den 25. Europäischen Kulturtagen richtet sich in schwierigen Zeiten eine Stadt ganz auf Europa aus. Das ist ein politisches Statement der Kultur. Damit zeigt die Kultur nicht nur ihre Relevanz, sondern sie zeigt sich als Conditio sine qua non Europas“, so Dr. Susanne Asche, Leiterin des Kulturamtes der Stadt Karlsruhe.

Disskussion Es lebe das Patriarchat? und jetzt auch noch Corona …Frauen im Kulturbereich:
Die Disskussion „Es lebe das Patriarchat? Und jetzt auch noch Corona…“ beschäftigt sich mit Frauen im Kulturbereich. Foto: Gleichstellungsbüro

„Es sind sehr herausfordernde Zeiten für alle, insbesondere für die Künstlerinnen und Künstler, die in ihrer Existenz bedroht sind, nicht nur finanziell, sondern auch seelisch. Das, wofür sie arbeiten und wofür sie da sind, darf nicht sein. Darum, und weil wir ein so avanciertes und niveauvolles Programm zusammengetragen haben, ist es wichtig und richtig, dass die Europäischen Kulturtage stattfinden. Wir halten fest an der Durchführung der EKT, in welcher Form auch immer, als eine Referenz an die Karlsruher Kulturszene, die sich durch ihren großen Zusammenhalt auch und gerade in Corona-Zeiten auszeichnet.“

Facettenreiche und hybride Formate

Die Veranstalter haben viel Mühe investiert, um die Europäischen Kulturtage trotz der Schwierigkeiten seitens der Pandemie zum einem hochwertigen Kultur-Event für alle Interessenten zu gestalten. Um ein anspruchsvolles, analog geplantes Festival wie dieses auch digital erlebbar zu machen, bedurfte es eines hohen technischen, räumlichen, finanziellen und auch künstlerischen Aufwands, der sich sehen lassen kann.

Männliches Bildnis“ von Hanns Ludwig Katz, entstanden um 1920
Das Werk „Männliches Bildnis“ von Hanns Ludwig Katz, entstanden um 1920, ist Teil der Ausstellung „Verborgene Spuren. Jüdische Künstler*innen und Architekt*innen in Karlsruhe 1900–1950“. Foto: Elke Walford, Fotowerkstatt Hamburger Kunsthalle (o. R.)

Sonja Walter, Chefdramaturgin des Staatstheaters, betont diesbezüglich: „Es gibt Veranstaltungen, die live passieren und für unser Publikum, was nicht im Theater sein kann, digital übertragen werden, sodass auch internationales Publikum auf Karlsruhe schauen kann. Zudem eigens aufgezeichnete Versionen des Staatstheater-Programms. Hier haben wir uns zum Teil filmischer Ansätze bedient, die der Online-Version ihren ganz eigenen Reiz geben. Spannend sind auch rein digital gedachte Ansätze, wie beispielsweise eine interaktive Online-Performance, die es exklusiv zu den Europäischen Kulturtagen zu erleben gibt.“

Kultureller Wandel und menschliche Mobilität

Die Beteiligung an dem kulturellen Programm ist weitreichend und lenkt den Blick auf viele wichtige Themen. Als Festredner für das Eröffnungsprogramm am 2. Mai etwa wird sich Leoluca Orlando, Bürgermeister von Palermo und ehemaliger Abgeordneter des sizilianischen, italienischen und europäischen Parlaments mit seinem Vortrag „Cultural Change and Mobility – Kultureller Wandel und menschliche Mobilität: Zukunftsvision und Realität für unser europäisches Haus“ an das zugeschaltete Publikum wenden. Für seine Flüchtlingspolitik sowie für seine Kulturinitiativen gegen die Mafia und gegen Rassismus wurde er bereits mehrfach ausgezeichnet. Seine Rede wird in Palermo aufgezeichnet und an der Eröffnung digital zugeschaltet.

Jürgen Goertz: Europa, 1983
Jürgen Goertz: Europa, 1983 Foto: Peter Zechel, Bearbeitung: Ulrike Tillmann

Exemplarisch für die zahlreichen und herausragenden Festivalbeiträge eines starken und dichten kulturellen Netzwerks in Karlsruhe steht auch das europäische Ausstellungs- und Rechercheprojekt des Badischen Kunstvereins „Dinge, die wir voneinander ahnen“. Der Kunstverein tritt darin zusammen mit tranzit.at aus Wien und Kurator*innen und Künstler*innen aus Sarajevo, Lviv, Kiew, Baku, Prag, Minsk, Eriwan, Krasnodar, Timișoara und Bukarest in einen langfristigen Dialog über das Bild von Europa.

Das Badische Staatstheater zeigt neben vielen weiteren Produktionen eine eigens für die EKT gefilmte Version der „Neuen Todsünden“ – sieben Kurzdramen von europäischen Autorinnen, die jeweils eine der sieben von Mahatma Gandhi formulierten neuen Todsünden aufgreifen und der Frage nachgehen, wie es in der digitalisierten und globalisierten Welt des 21. Jahrhunderts um Gandhis Thesen steht.

Ein idealer Treffpunkt für den Austausch ist zudem das Festivalcafé #EUtopia. Die Kinemathek stellt dafür ihre Räume als Anlaufpunkt für Festivalbesucher*innen, Künstler*innen und Kulturinteressierte zur Verfügung, soweit die Gesetzgebung dies unter Corona-Bedingungen zulässt. Mit dem Konferenztool „wonder.me“ haben Interessenten sogar die Möglichkeit, in virtueller Café-Atmosphäre auf ein Schwätzchen zusammen zu kommen. Oder sich zum Mittagessen zu treffen. Alles weitere dazu ist unter www.kinemathek-karlsruhe.de zu erfahren.

Weitere Informationen

Mehr zu den Streamings, Filmen, Lesungen, Führungen und Konzerten, dem Kinoprogramm, den Ausstellungen und Performances sowie Aktionen und Diskussionen im Festivalzeitraum findet sich unter www.europaeische-kulturtage.de.

nach oben Zurück zum Seitenanfang