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Indoor Meeting vor Rückumzug?

Europahalle in Karlsruhe könnte 2023 wieder am Start sein

Die Karlsruher Europahalle soll Ende 2023 wieder für Sportveranstaltungen mit bis zu 4.800 Zuschauern zur Verfügung stehen. Eine entsprechende Ertüchtigungsvariante schlägt zumindest die Verwaltung dem Gemeinderat vor. Der hat am 26. März das letzte Wort.

Europahalle
Einer von vielen Investitions-Posten: Die Karlsruhe Europahalle wird aktuell für 30 Millionen Euro saniert, das Vorhaben soll Ende 2023 abgeschlossen sein. Foto: Peter Sandbiller

Die Zukunft der seit Sommer 2014 aus Brandschutzgründen nur eingeschränkt nutzbaren Europahalle entscheidet sich am Dienstag, 26. März. Das letzte Wort hat dann der Gemeinderat. Dem empfiehlt die Verwaltung einen pragmatischen Weg, wie Oberbürgermeister Frank Mentrup erläutert.

Stadt will Europahalle ertüchtigen

Konkret geht es um eine Ertüchtigung für 30 Millionen Euro. Baubürgermeister Daniel Fluhrer will nicht von einer Sanierung sprechen. Für diese Summe könnte der Bau bis Ende 2023 wieder als Großsporthalle für Veranstaltungen mit bis zu 4.800 Zuschauern und damit auch Erstligapartie etwa im Basketball zur Verfügung stehen.

Große Konzerte sind kein Thema

Leichtathletik und Ballsport wären möglich. Deutsche Meisterschaften und große Konzerte wie einst seien dagegen kein Thema. Schon aus statischen Gründen könnte in die Dachkonstruktion nicht die aufwendige Konzerttechnik gehängt werden, erklärt Erste Bürgermeisterin Gabriele Luczak-Schwarz.

Anders als bisher angenommen könnte nach der Ertüchtigung jedoch das Indoor Meeting in die Europahalle zurückkehren. Dieses findet seit 2015 in der Messe statt und ist Teil der IAAF World Indoor Tour – deren Verantwortliche für Karlsruhe einen Kompromiss eingehen, berichtet Luczak-Schwarz.

Standort für Tour wichtig

„Weil der Standort Karlsruhe für die Tour so wichtig und die Begeisterung hier so groß ist, kann die Veranstaltung mit vier Bahnen statt auf den sonst geforderten sechs in der Europahalle stattfinden“, so Luczak-Schwarz.

Diese von der Karlsruhe Marketing und Event GmbH ausgehandelte Lösung sei eine Wendung. Eine, die Karlsruhe entgegenkomme.

Indoor Meeting ab 2024 nicht mehr in Messe

Einerseits müsste das einst für die Messe eigens angeschaffte Infield ohnehin bald erneuert werden. Dies wäre nicht nötig, wenn man in die Europahalle zurückkehrte.

Zudem legt Messe-Chefin Britta Wirtz dar, dass wegen Terminkollisionen das Indoor Meeting ab 2024 ohnehin keinen Platz mehr in der Messe hätte.

Ambitioniert, aber machbar

Ziel ist es somit, die Europahalle bis Ende 2023 fertig zu haben. Ein Zeitplan, den Mentrup als „ambitioniert, aber machbar“ bezeichnet. Baubeginn kann erst 2021 sein, wenn in der Nähe der Europahalle die gerade erst vom Gemeinderat beschlossene Halle an der Elisabeth-Selbert-Schule fertig ist und Ausweichflächen bietet.

Denn während der Arbeiten muss die Europahalle komplett gesperrt werden. Unter anderem sollen im unteren Bereich Kanäle durch aktuell beispielsweise als Gerätelager genutzte Bereiche gegraben werden, um Fluchtwege zu schaffen. Es geht zudem um die Anschaffung von Rauchdruckventilatoren, Notstromaggregate und eine neue Lüftungstechnik.

Eventbereich in Außenzelten

Das Indoor Meeting müsste der Idee zufolge einen Eventbereich in Außenzelten unterbringen. Würde dieser Teil in die Halle integriert, käme die Sache teurer, so der OB. In der Kalkulation enthalten ist auch ein Sicherheitspolster von zehn Prozent und die erwartete Preissteigerung in der Baubranche.

Im Juli 2018 war dies nicht der Fall, als bei dieser großen Variante noch von 21,1 Millionen Euro die Rede war.

Kleinere Version für 15,55 Millionen Euro

Dem Wunsch des Gemeinderats zufolge wurde auch eine kleinere Variante berechnet. Für 15,55 Millionen Euro könnte die Halle dauerhaft für den Schul- und Vereinssport sowie das Leichtathletiktraining zur Verfügung stehen.

BNN-Informationen zufolge wird es im Gemeinderat jedoch voraussichtlich eine Mehrheit für die große Variante geben. Die Berechnung beider Varianten kostete Zeit sowie, so die Stadt, zwischen 1,5 und zwei Millionen Euro.

Eventhalle kurzfristig nicht realisierbar

Die Verwaltung bittet zudem um weitere Prüfaufträge für eine multifunktionale Eventhalle bei der Messe. Mit Parkhaus werden die Kosten dafür aktuell auf über 100 Millionen Euro geschätzt.

Zudem gibt es Probleme mit der ÖPNV-Anbindung und offene Fragen hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit und des EU-Beihilferechts. Obwohl sich der Landkreis der Sache nicht verschließe, sei diese Eventhalle somit nicht so schnell zu realisieren, sagt Luczak-Schwarz.

Reine Ballsporthalle vom Tisch

Auch reine Ballsporthallen für bis zu 3.500 Zuschauer etwa in der Unteren Hub oder bei Bellevue sowie ein Abriss der Europahalle und ein Neubau an gleicher Stelle will die Stadt nicht weiter verfolgen.

Insofern sei aktuell die große Ertüchtigungslösung für die Europahalle mit Blick auf Finanzen, Zeit, Anforderungen und Qualität der beste Weg, so Mentrup.

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