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Erst abgeschoben, nun zurück

Nach Unruhe in Ellwangen: Flüchtling lebt jetzt in Karlsruhe

Ein Asylbewerber aus Kamerun, der im Mai in der Landeserstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in Ellwangen (Ostalbkreis) eine Demo mitorganisiert hat, ist inzwischen wieder in Deutschland. Der Mann war unter viel Aufregung nach Italien abgeschoben worden. Derzeit lebt er in Karlsruhe.

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IMAGE-288992 Foto: N/A

Der Kameruner habe in der Außenstelle des Bundesamts für Flüchtlinge und Migration einen erneuten Antrag auf Asyl gestellt, sagte eine Sprecherin des zuständigen Regierungspräsidiums in Stuttgart gegenüber dem SWR. Nun soll der Mann in der Erstaufnahmestelle in Karlsruhe wohnen, bis über seinen neuen Antrag entschieden wurde, meldet der Südwestrundfunk.

Bei Polizeieinsatz wurden zwölf Menschen verletzt

Die Unruhen in Ellwangen waren im Mai ausgebrochen, nachdem Asylbewerber die Abschiebung eines Togolesen verhindert hatten. Mehrere Hundertschaften der Polizei holten den Mann erst nach mehreren Tagen aus der Einrichtung. Laut Bild-Zeitung wurden bei dem Einsatz zwölf Menschen verletzt, darunter ein Beamter. Der Fall sorgte in ganz Deutschland für Aufregung und Diskussionen um Asylbewerber und den Umgang mit ihnen.

Mfouapon Alassa aus Kamerun, Sprecher der Flüchtinge in #Ellwangen : „Nach der Nacht haben wir viele Interviews gegeben. Aber die Medien haben ein Bild von uns als Gewalttäter und Kriminelle gezeichnet. Heute wollen wir Menschen zeigen, dass dies nicht wahr ist."

— Christian Jakob (@chrjkb) 9. Mai 2018

Nach seiner Abschiebung habe der Kameruner, der die Demonstration der Asylbewerber mitorganisierte, von Italien aus Klage gegen den Polizeieinsatz eingereicht, meldet das SWR. Der Mann mit dem Namen Alassa Mfouapon hat in Deutschland auch Unterstützer: Es gab mehrere Kundgebungen, auch eine Online-Petition wurde gestartet. Seine Unterstützer bezeichnen den Kameruner als "Symbol des Protestes gegen Rassismus und verschäfte Asylgesetze".

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